
© picture alliance/dpa
Festnahme: Falsche Polizisten wollten Lünerin (83) zweimal ausnehmen
Falsche Polizisten
Das ging schnell - weil sie offenbar zu gierig waren, klickten jetzt bei zwei falschen Polizisten die Handschellen. Bei einer Lüner Seniorin (83) hatten sie zu hoch gepokert.
Das ist schon dreist. Betrüger wollten eine Lüner Seniorin gleich zwei Mal ausnehmen. Erst kassierten sie ihr Erspartes, dann wollten sie ihr Wertgegenstände abluchsen. Doch ihre Gier wurde den beiden Tätern glücklicherweise zum Verhängnis.
Die beiden zunächst unbekannten Betrüger hatten eine 83-jährige Lünerin am Dienstag (22.2.) am Telefon mit einer Lügengeschichte über Unregelmäßigkeiten im Zusammenhang mit ihrem Bankschließfach getäuscht. Auf diese Weise hatten sie die Frau um einen fünfstelligen Bargeldbetrag gebracht.
Handschellen klickten
Offenbar weil es so gut geklappt hatte, wollten die Täter die Lünerin dann noch einmal ausnehmen. Diesmal ging es ihnen um Wertgegenstände der Seniorin. Am Mittwoch (23.2.) klickten jedoch an der Wohnanschrift der Dame dann die
Handschellen. Die Betrüger hatten es erneut mit ihrer miesen Masche bei ihr versucht - und damit zu hoch
gepokert.
Am Mittwoch-Vormittag hatte das Telefon bei der Lünerin erneut geklingelt. Am anderen Ende der Leitung meldete sich wieder ein angeblicher Beamter der
Kriminalpolizei. Ob sie weitere Wertsachen besitze, war die Frage. Denn diese
müssten nun auch durch die Polizei in Verwahrung genommen und geprüft werden, behauptete der falsche Polizist. Diesmal schrillten bei der 83-Jährigen jedoch sofort die Alarmglocken, die den ersten Betrugsfall auch der Polizei gemeldet hatte.
In die Falle gelockt
Die Betrüger hatten wohl nicht damit gerechnet, dass die Seniorin sie nun in die Falle locken würde. Und so ließ die 83-Jährige die skrupellosen Betrüger zwar in dem Glauben, noch weiteres Geld zu besitzen. Sie verständigte aber auch die echte Polizei. Die Beamten konnten in Zusammenarbeit mit der Lünerin am Mittwoch-Nachmittag gegen 16.35 Uhr an ihrer Wohnanschrift an der Bebelstraße zwei tatverdächtige Männer festnehmen.
Dabei handelt es sich um einen erst 17-Jährigen aus Ratingen und einen 35-Jährigen aus Meerbusch. Die beiden Männer vom Niederrhein waren offenbar an die Bebelstraße gekommen, um die angeblichen Wertsachen abzuholen und die Lünerin so zum zweiten Mal auszunehmen.
Strafverfahren wegen Betrugs
Die echten Polizeibeamten vor Ort nahmen sie vorläufig fest und brachten sie ins
Polizeigewahrsam. Besondere Gründe für eine Untersuchungshaft lagen allerdings nicht vor. Die beiden Männer erwartet nun ein Strafverfahren wegen des Verdachts des Betrugs. Die Ermittlungen auch zu dem ersten Fall am Dienstag dauern an.
Beate Rottgardt, 1963 in Frankfurt am Main geboren, ist seit 1972 Lünerin. Nach dem Volontariat wurde sie 1987 Redakteurin in Lünen. Schule, Senioren, Kultur sind die Themen, die ihr am Herzen liegen. Genauso wie Begegnungen mit Menschen.
