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Betrugsmasche: Falsche Polizisten bringen Lüner Seniorin um ihr Erspartes
Polizei warnt
Skrupellos haben falsche Polizisten eine alte Dame aus Lünen um ihr Erspartes gebracht. Die Seniorin übergab einen hohen Geldbetrag an die Kriminellen. Die Polizei warnt.
Trotz aller Warnungen der Polizei und in den Medien fallen immer noch Menschen auf die fiese Masche von Betrügern herein, die sich als Polizisten ausgeben. Solche falschen Polizisten haben am Dienstag (22. Februar) eine Lüner Seniorin um ihr Erspartes gebracht. Am Telefon hatten die Betrüger der Frau zuvor weiß gemacht, dass es Unregelmäßigkeiten in Bezug auf den Inhalt ihres Bankschließfaches gebe.
Als „Herr Steinbach“ von der Kriminalpolizei hatte sich der angebliche Ermittler
der 83-Jährigen aus Lünen am Vormittag im Telefongespräch vorgestellt. Aufgrund laufender Ermittlungen müsse der Inhalt ihres Bankschließfachs geprüft werden, erklärte er ihr. Und nannte namentlich Kollegen, die in diese Ermittlungen mit einbezogen sein. Im Raum stehe der Verdacht, das Falschgeld im Spiel sei.
Fünfstelliger Geldbetrag
Durch weitere Telefonanrufe unter Druck gesetzt, holte die Lünerin dann tatsächlich einen fünfstelligen Geldbetrag aus ihrem Schließfach und übergab die Summe am Dienstagnachmittag einem weiteren angeblichen Beamten der Kripo. Dieser klingelte etwa zwischen 13 und 14 Uhr bei ihr und nahm das Geld in Empfang. Angeblich, um die Banknoten zu prüfen. Natürlich verschwand der falsche Beamte mit dem echten Geld auf Nimmerwiedersehen.
Die Polizei sucht nun Zeugen, die am Tatort an der Bebelstraße (nahe der
Einmündung Alsenstraße) eine verdächtige Person beobachtet haben. Der Täter soll etwa 30 bis 35 Jahre alt und schlank gewesen sein und trug eine FFP2-Maske.
Unklar ist, ob er möglicherweise mit einem Fahrzeug zur Übergabe gekommen war. Zeugen werden gebeten sich mit Hinweisen an den Kriminaldauerdienst unter Tel. (0231) 132-7441 zu wenden.
Immer wieder gelingt es Betrügern, sich als angebliche
Polizeibeamte am Telefon das Vertrauen gerade älterer Menschen zu erschleichen
und deren teils gesamtes Erspartes zu ergaunern. Zu der erfundenen Geschichte über Einbrecher, die in der Nachbarschaft festgenommen worden sind und bei denen Hinweise auf eine bevorstehende Tat bei den Angerufenen gefunden wurden, kommen jetzt auch immer häufiger dreiste Lügen rund um das Thema Bankschließfach. So wie bei der Lünerin.
Deshalb stellt die echte Polizei deutlich klar, dass sie keine Wertgegenstände in Verwahrung nimmt und auch, dass die finanziellen Verhältnisse der Bürger die Polizei im Normalfall nichts angehen. Und auch keine Fragen dazu am Telefon gestellt werden. Sollte dies doch geschehen, sollten sofort die Alarmglocken schrillen.
Die Polizei appelliert auch an jüngere Familienmitglieder, ältere Verwandte immer wieder über die Betrugsmaschen aufzuklären. Und ihnen klar zu machen, dass sie bei Betrugsversuchen am Telefon sofort den Hörer auflegen sollten und sich im Zweifelsfall an Familienmitglieder wenden, um mit ihnen über einen verdächtigen Anruf oder Besuch zu sprechen.
Präventionsexperten informieren
Wer mehr wissen möchte zum Thema Betrug und Prävention, dem stehen mehrere Wege offen: An jedem ersten Donnerstag im Monat - als nächstes also am 3. März - informieren die beiden Präventionsexperten der Polizei Markus Schettke und Indra Naskar in einem Online-Vortrag. Immer um 17 Uhr geht es unter dem Motto „132-0 Aktuell“ um aktuelle Betrugsmaschen und andere Straftaten und darum, wie man sich schützen kann. Anmeldungen sind telefonisch unter (0231) 132-7953 (montags bis freitags, 9 bis 15 Uhr) oder per E-Mail an vorbeugung.dortmund@polizei.nrw.de möglich.
Zudem bieten die beiden Experten jeden Dienstag zwischen 11 und 12 Uhr eine
telefonische Sprechstunde zum Thema Sicherheit im Alter an. Die
Telefonnummer lautet Tel. (0231) 132-7953.
Beate Rottgardt, 1963 in Frankfurt am Main geboren, ist seit 1972 Lünerin. Nach dem Volontariat wurde sie 1987 Redakteurin in Lünen. Schule, Senioren, Kultur sind die Themen, die ihr am Herzen liegen. Genauso wie Begegnungen mit Menschen.
