
Maximilien Hiller und Henning Dauster (von links) dürfen sich über den Sieg beim Entenrennen der "Lünschen Mess" freuen. Sie steuerten ihre XXL-Ente am schnellsten über die Lippe. © Sophie Schober
Entenrennen wieder vor Publikum: Kanuten-Duo feiert Start-Ziel-Sieg
Mit Video und Fotos
Zwei Jahre mussten das Entenrennen der „Lünschen Mess“ ohne Publikum auskommen. Doch in diesem Jahr durften sich wieder Menschen an der Lippe versammeln. Sie sahen einen klaren Sieg.
Es war ein klarer Start-Ziel-Seig, den Maximilian Hiller und Henning Dauster auf ihrer Ente mit der Nummer sechs – gesponsert von den Stadtwerken Lünen und den Wirtschaftsbetrieben Lünen – beim traditionellen Entenrennen auf der „Lünsche Mess“ am Sonntag eingefahren haben. „Wir wollten auf jeden Fall gewinnen“, sagt Hennig Dauster kurz nach seinem Sieg.
Holpriger Start auf der Lippe
Seit acht Jahren fährt er Kanu beim KSC Lünen und ist das dritte Mal beim Entenrennen dabei. In diesem Jahr das erst Mal mit Publikum. „Das ist schon cooler“, sagt er. Gemeinsam mit seinem Trainings-Partner Maximilian Hiller hatte er hin und wieder Not, die Ente gut steuern zu können, den die dreht sich.
Auch der Start war ein wenig holprig. Eigentlich sollten sich die Kanuten mit ihren Enten in sechs Reihen aufstellen – das klappte allerdings nicht und so begann der Start mit einem großen Durcheinander.
Der Startschuss wollte ebenfalls nicht so recht klappen. Statt eines lauten Hupens aus der Gas-Signal-Flasche kam nur ein Brummen. Für die Kanuten aber kein Problem – sie machten sich planmäßig auf den Weg.

So sehen glückliche Kanuten aus: Henning Dauster, Maximilian Hiller, Ida Link, Johanna Rossbach (von links) und Matti Gatz (vorn) sicherten sich die Plätze auf dem Treppchen. © Sophie Schober
Paddeln verboten
Die beiden Sieger ließen alle Zwischenfälle aber kalt. Mit einigen Metern Vorsprung erreichten sie als erstes die Ziellinie an der Salfordbrücke. Paddeln war beim Entenrennen auf der Lippe nicht erlaubt. De Strömung des Flusses reichte aus, um die 27 Jungen und Mädchen auf 21 Enten flussabwärts zu treiben.
Für die Kinder des KSC ist der Termin zur Kirmes ein echtes Highlight, wie Cedric Schinner vom Kanu-Verein sagt. „Wir haben am Trainingsgelände stehen, auf die sich die Kinder hin und wieder setzen. Aber ein Extra-Training für das Entenrennen machen wir nicht“, sagt der 2. Jugendwart des KSC.
Überraschung für die Zweitplatzierte
Den zweiten Platz beim Rennen sicherten sich auf der Ente Nummer vier von der Firma Sanitär Jürgen Wrobel Johanna Rossbach und Ida Link. Für Ida Link gab es bei der Seigerehrung nicht nur einen Sieger-Kranz, sondern noch eine Bronze-Medaille der Westdeutschen Meisterschaften. Dort konnte sich die junge Kanutin den dritten Platz sichern, allerdings verspätet. Durch einen Fehler wurde sie vorerst auf Platz sechs geführt, der Irrtum wurde erst nachträglich korrigiert. Doch so kam Lünens Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns dazu, Ida Link die Ehrung zu überreichen. Der Bronze-Rang ging an einen Einzelkämpfer. Matti Gatz steuerte die Ente mit der Startnummer 14. Gesponsert wurde diese von BMW Schmidt.

Julia Blumenkemper vom ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst war mit ihren Kindern Jona und Janis da. Für sie ist es wichtig, dass das Entenrennen mehr als nur ein Spaß ist und Spenden generiert. © Sophie Schober
Spenden für den guten Zweck
Für Organisator Alexander Großhäuser war es eine Freude, in diesem Jahr endlich wieder Publikum „bespaßen zu können“, wie er sagt. Durch Corona musste das Rennen in den vergangenen Jahren ohne Publikum stattfinden. „Es ist toll, dass so viele Menschen am Flussufer und auf den Brücken stehen und zuschauen“, sagt er.
Auch in diesem Jahr haben sich viele Unternehmen aus der Stadt gefunden, die Enten sponsern.
Die gesammelten Spenden kommen dem ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst Lünen, der NCL-Stiftung für Kinderdemenz und dem Projekt Toter Winkel zugute. „Ich bin mit meinen Kindern hier. Sie freuen sich, natürlich auf das Rennen. Aber ich kann ihnen erklären, dass es nicht nur um den Spaß geht, sondern dass mehr hinter der Aktion steht“, sagt Julia Blumenkemper.
Sie ist Ehrenamtliche beim Kinder- und Jugendhospizdienst und hat das Entenrennen ebenfalls unterstützt. „Ich habe die Enten aufgepumpt. Dank des Kompressors ging das schnell, in einer Stunde waren wir fertig“, sagt sie. Neben den Stiftungen soll auch der Kanuverein einen Teil der gesammelten Spenden erhalten, wie Alexander Großhäuser erzählt. Für die Kinder gab es auch noch eine Kleinigkeit: Eine blaue Mini-Ente und 10 Euro.
Sophie Schober, aufgewachsen im Erzgebirge, wusste schon während des Soziologie-Studiums in Bamberg genau, dass sie im Lokaljournalismus landen will. Nach etlichen Praktika und Volontariat bei der Freien Presse verschlug es sie von Chemnitz ins beschauliche Cappenberg. Wenn sie nicht in der Redaktion sitzt, ist sie mit ihrem Hund im Cappenberger Wald unterwegs.
