Das Ticket hat Pfarrer Adalbert Mantubu schon gekauft. Ende des Jahres fliegt der 50-jährige Geistliche zurück in seine Heimat Kongo, um dort eine neue Tätigkeit aufzunehmen. Damit verlässt erneut ein Geistlicher die Lüner St.-Marien-Gemeinde. Nach dem indischen Pfarrer Praveen Mummadi, der vor drei Monaten in seine Heimat zurückgekehrt ist, hatte der Leitende Pfarrer Michael Mombauer angekündigt, im März 2023 St. Marien zu verlassen und nach Greven zu wechseln.
Nun verabschiedet sich Adalbert Mantubu, der erst Anfang des Jahres in St. Marien als Seelsorger begonnen hatte. Sechs Jahre lang war er in Deutschland. Mantubu gehört zu den Arnsteiner Patres: „Wenn uns gesagt wird, kommt oder geht, dann tun wir das.“ Eigentlich sollte Mantubu schon Ende November zurück in seine afrikanische Heimat fliegen, aber das Bistum Münster bat darum, dass er noch einen weiteren Monat in St. Marien bleibt.
Weihnachts-Gottesdienste
Mantubu verlässt auch seine Mitbrüder in Werne, denn im dortigen Kloster hat er seit Beginn seiner Tätigkeit in St. Marien ein vorübergehendes Zuhause gefunden. In der Lüner Kirchengemeinde wird Mantubu an Weihnachten das Seelsorge-Team bei den feierlichen Gottesdiensten unterstützen. Deshalb hat er seine Abreise auf den 29. Dezember verschoben. Wann es eine Verabschiedung für den 50-Jährigen geben wird, steht noch nicht fest, wird in einem der Dienstgespräche des Teams besprochen werden.
Mantubu freut sich auf seine neuen Aufgaben in seiner Heimat. In seiner Heimatstadt Kinshasa wird er sich als Pfarrer um eine Schule für Krankenschwestern kümmern. „Es ist eine neue Herausforderung“, so Mantubu. Aber natürlich denkt er auch gerne an seine Zeit in Lünen und Werne zurück. „Das Leben mit den Menschen, die Begegnungen und viele Freundschaften sind sehr wichtig für mich.“

Persönliche Besuche bei den Gemeindemitgliedern, mit ihnen Gottesdienste feiern, Erfahrungen mit dem Glauben austauschen - daran wird sich Mantubu auch nach der Rückkehr in den Kongo gern erinnern. „Die Krankenkommunion habe ich geliebt.“ Gerne möchte er Kontakte weiter halten, die er in seiner kurzen Zeit in Lünen geknüpft hat.
Auch Brautpaare hat er getraut. „Eine Diamanthochzeit habe ich mit der Familie gefeiert, die Begegnung mit den Angehörigen war sehr schön.“ Ganz wichtig waren für den Seelsorger auch die Taufen mit den Eltern-Gesprächen. Vermissen wird er wohl die Treffen mit der katholischen Frauengemeinschaft (kfd): „Für mich waren das immer die heiligen Frauen von Lünen“. Besonders gern feierte Mantubu auch Familien-Gottesdienste: „Wenn die Kinder in der Kirche sind, das hat mir immer gut getan, es waren die lebendigsten Gottesdienste, so wie wir sie auch in Afrika feiern.“
Neffen kennenlernen
Besinnungsnachmittage mit der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) in St. Ludger Alstedde feierte er. „Ich war in allen vier Kirchen der Gemeinde St. Marien tätig, also auch in Nordlünen, Alstedde und Wethmar.“ Dass er so schnell wieder die Koffer packen und zurück in seine Heimat fliegen würde, war so nicht geplant. „Mein persönlicher Wunsch war es, ein bisschen länger in Lünen und Werne zu bleiben. Aber Kirche bedeutet auch Gehorsam und deshalb folge ich den Plänen meiner Gemeinschaft.“
Viele junge Männer seien im Kongo in die Gemeinschaft eingetreten, auf sie ist Mantubu gespannt. Natürlich freut er sich auch, seine Familie wiederzusehen. „Vier meiner Neffen sind in den vergangenen Jahren geboren worden, ich habe sie bisher nur auf Fotos gesehen, freue mich, sie kennen zu lernen.“ Aber natürlich freut er sich auch darauf, die lebendigen Gottesdienste zu feiern, so wie es in Afrika üblich ist: „Mit Tanzen und Singen, das gefällt mir sehr.“ Sein Bruder plant seine Hochzeit: „Ich soll das Paar trauen.“
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