Die dritte Welle hat Lünen überstanden. Jetzt geht es auch darum, möglichst schnell, möglichst viele Menschen zu impfen. © Montage: Leonie Sauerland
Daten und Fakten
Dritte Corona-Welle in Zahlen: Infektionen, Tote und Inzidenz in Lünen
Die Coronalage in Lünen ist relativ entspannt, Impfstoff gibt es genug. Ein Blick auf die Zahlen zeigt: die dritte Welle war weniger heftig als die zweite. Die Zahlen verraten aber noch mehr.
Die Pandemie ist noch längst nicht überstanden, aber die Zahlen um das Infektionsgeschehen bewegen sich seit einigen Wochen auf tiefem Niveau. Die befürchtete dritte Welle im Frühjahr lässt sich beim Blick zurück auf das erste Halbjahr 2021 deutlich erkennen. Immerhin: Es gab deutlich weniger Infektionen als noch bei der zweiten Welle im Herbst 2020.
Im Vergleich zum Frühjahr 2021 ist die erste Coronawelle im Frühjahr 2020 davor kaum mehr als „Welle“ zu erkennen. Den traurigen Spitzenplatz im Vergleich hat weiterhin der 2. November 2020: 118 neue Coronafälle in Lünen meldete das Gesundheitsamt hier innerhalb von 24 Stunden.
Die meisten neuen Fälle an einem Tag gab es in der dritten Welle am 12. April, mit 70 neu gemeldete Infektionen. Zum Vergleich: Seit 1. Juni bis einschließlich 13. Juli, also innerhalb der vergangenen sechs Wochen, kamen in Lünen gerade einmal 50 neue Coronafälle in der Statistik hinzu.
Viele Infektionen, Todesfälle gehen zurück
Der Blick auf die schweren Verläufe in Lünen und im Kreis Unna zeigt auf unterschiedliche Weise auf, wie sich die Impfpriorisierung der sogenannten vulnerablen Gruppen auf den Verlauf der Pandemie ausgewirkt hat. So sind die Neumeldungen von Todesfällen mit dem Jahreswechsel und dem Beginn der Impfungen in Lünen (ab 27. Dezember) nach und nach immer weiter zurückgegangen. Vor allem für Ältere und Menschen mit Vorerkrankung ist das Coronavirus häufiger tödlich.
Über einen anderen Fakt sollte das allerdings nicht hinwegtäuschen: Seit Jahresbeginn 2021 sind in Lünen 67 weitere Tote im Zusammenhang mit Corona gemeldet worden. Im Jahr 2020 waren es 58. Der bislang letzten Todesfall in der Lippestadt wurde am 14. Juni gemeldet.
Patienten liegen länger im Krankenhaus
Während besonders im Januar, Februar und März verhältnismäßig wenige neue Fälle gemeldet wurden, gingen die Fallzahlen der Patienten, die mit Covid-19 im Krankenhaus behandelt werden mussten, langsamer zurück. Die Patienten waren deutlich jünger und mussten häufig länger im Krankenhaus bleiben, wie Lünens Covid-Experte Dr. Berthold Lenfers mehrfach in Gesprächen erklärte. Kreisweit sind die Covid-Stationen seit dem 11. Juli wieder patientenfrei. Zuletzt war das am 20. September 2020 der Fall gewesen.
Das omnipräsente Maß aller Dinge war bislang die 7-Tages-Inzidenz pro 100.000 Einwohner. Der Wert entscheidet (noch) über neue Einschränkungen oder Lockerungen. Das soll sich ändern. „Die Inzidenz war nie einziger Parameter, um das Pandemiegeschehen zu beurteilen. Aber sie ist und bleibt ein wichtiger Parameter“, teilte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Montag (12.7.) mit. Künftig sollen weitere Daten mehr berücksichtig werden, etwa auch Meldungen aus Krankenhäusern.
Inzidenz bald mit weniger Bedeutung?
Die lokale Inzidenz in Lünen hat zwar nie den Ausschlag für etwaige Maßnahmen gegeben. Berechnet werden kann sie dennoch, wie die Grafik zeigt. Wichtig zu beachten: Weil Lünen nur rund 86.000 Einwohner hat, handelt es sich dabei um eine Hochrechnung.
Deutlich zu sehen: Die dritte Welle in Lünen war mit reinem Blick auf die Zahlen deutlich weniger stark ausgeprägt als die zweit Welle. Den bislang höchsten Wert erreichte die Inzidenz in Lünen Anfang November, mit 427,3. Der Hochpunkt der dritten Welle war vom 16. bis 18 April erreicht. Hier lag die Inzidenz allerdings „nur“ bei 254,8.
Nachdem die Inzidenzwerte in Deutschland, auch in Lünen Anfang Juli die tiefsten Werte seit neun Monaten erreichten, steigen sie seit einigen Tagen (noch langsam) wieder an. Ob das der Beginn der vierten Welle, diesmal dominiert von der Delta-Variante ist, bleibt abzuwarten. Denn dass es eine vierte Welle geben wird, ist in Fachkreisen unbestritten. Entscheidend für deren Verlauf wird auch sein, wie viele Menschen bis dahin geimpft sind.
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