Seit 2018 läuft in der ARD die Vormittagssendung „Live nach Neun“, ein bunter Mix aus Infos und Unterhaltung. Ein wichtiger Part dabei sind die Gespräche mit Experten zu den unterschiedlichsten Themen. Auch ein Lüner gehört zu den Fachleuten - seit Pandemiezeiten ist der Sprecher der Lüner Ärzte, Dr. Arne Krüger, immer wieder bei „Live nach Neun“ zu Gast. Als „unser Hausarzt aus Lünen“ wird er von den verschiedenen Moderatorinnen und Moderatoren vorgestellt. Doch Ende des Jahres ist Schluss mit „Live nach Neun“ und damit auch mit den Gesprächen mit Dr. Krüger.
Alles begann in Zeiten der Pandemie. Durch ein Interview mit den Ruhr Nachrichten zum Thema Impfungen war der WDR auf Krüger aufmerksam geworden. „Ich hatte damals dafür plädiert, dass die Praxen auch Impfstoff bekommen.“ Die Redaktion von „Live nach Neun“ rief ihn an, ob er live zu dem Thema Stellung nehmen wolle: „Die Redakteurin fragte mich, ob ich mir vorstellen könnte, in der Sendung zu Gast zu sein. Damals natürlich per Videoschalte.“ Bei dem einen Auftritt blieb es nicht, erst im Dezember war Krüger wieder einmal selbst im Kölner Studio und sprach mit Moderator Peter Großmann über die Einführung des E-Rezeptes am 1. Januar 2024. Am Ende entlockte Moderatorin Alina Stiegler dem Arzt noch ein kleines Geheimnis. Denn sie wollte wissen, wie sich der Mediziner nach anstrengenden Arbeitstagen entspannt. „In Coronazeiten habe ich angefangen, Posaune zu spielen“, verriet Krüger.

Es sei immer eine angenehme und entspannte Zusammenarbeit mit der Redaktion und den Moderatoren und Moderatorinnen gewesen, so der Lüner Hausarzt. Honorar hat er übrigens nie für seine Auftritte bekommen. Das ist ihm sehr wichtig gewesen, um auch „nur den kleinsten Anschein von Abhängigkeit zu vermeiden. Es hat einfach Spaß gemacht, mal in ein Fernsehstudio zu schauen und ich hoffe, es ist mir gelungen, die Informationen gut zu verpacken. Die Sendung gehört ja zum Infotainment.“ Die Zuschauerinnen und Zuschauer sollten medizinische Themen verständlich und trotzdem korrekt erklärt bekommen.
Meistens gab es eine Videoschalte zwischen der Lüner Praxis und dem Kölner Studio. Wenn es zeitlich passte und seine Kollegen vor Ort ihn für einen Vormittag vertraten, konnte er auch live im Studio sein. „Natürlich nicht an einem Montagmorgen, wenn viele Patienten nach dem Wochenende in die Praxis kommen. Aber es war da schon möglich, sich mal für zehn Minuten in mein Zimmer zurückzuziehen und das Gespräch per Video zu führen.“ Um 8.30 Uhr gab es dann immer eine Zwei-Minuten-Schalte, um zu testen, ob die Technik funktioniert und um die Moderatoren zu begrüßen. „Der Anruf kam dann meistens um 9.26 Uhr, drei Minuten bevor das Gespräch beginnen sollte.“ Und dann war er live bundesweit zu sehen und zu hören. „Das war natürlich ein Riesenvorteil der Digitalisierung, dass solche Interviews per Videoschalte möglich sind.“

Bei den Gesprächen mit Peter Großmann trafen sich dann sozusagen zwei Landsleute - der Arzt aus Lünen und der Moderator aus Dortmund-Bodelschwingh. Wenn er, wie am 12. Dezember, live im Studio war, stieg Krüger schon um 5.50 Uhr in den Zug, damit er um 8 Uhr in Köln ankam. Verspätungen schon einkalkuliert. Kurz nach zehn Uhr, wenn die Sendung dann vorbei war, fuhr Krüger wieder zurück. Wenn alles klappte wie geplant, arbeitete er mittags wieder in der Praxis.
Dass „Live nach Neun“ nun eingestellt wird, findet er schon traurig. „Aber der Kostendruck ist wohl sehr groß.“ Und die Konkurrenzsendung ,Volle Kanne`, die das ZDF schon seit 2001 ausstrahlt, hat sich wohl durchgesetzt. Übrigens - aufgezeichnet hat Dr. Krüger seine Auftritte nie. „Ich hab es mir nie selbst angeschaut. Aber mit meiner Lebensgefährtin und ihren beiden Kindern habe ich sehr strenge Juroren und ihnen hat es gefallen.“
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