Gefühlt ist die weltweite Corona-Pandemie nach zwei Pandemie-Jahren in diesem Sommer nicht mehr in den Köpfen der Menschen. Auch wenn immer wieder auf Social-Media-Kanälen Nutzer Fotos von ihren positiven Corona-Tests posten. Zum Glück aber mit mildem Verlauf. „Mittlerweile gehören Corona-Infektionen zum ganz normalen Praxis-Alltag“, sagt der Lüner Hausarzt und Ärztesprecher Dr. Arne Krüger. Allerdings sind es nur wenige Corona-Fälle, mit denen sich der Mediziner derzeit beschäftigen muss. „Ab und zu meldet sich jemand mit positivem Test. Dann raten wir natürlich dazu, zuhause zu bleiben und Treffen mit anderen Menschen zu vermeiden, wie auch bei anderen Infekten.“
Corona derzeit sei „nichts Dramatisches“, werde im Endeffekt wie jeder andere Infekt behandelt. Man soll am besten die üblichen Regeln der Hygiene einhalten - so wie gründliches Händewaschen und auch Abstand halten. So wie es auch vor Corona in der kühleren Jahreszeit empfohlen wurde, um Erkältungen oder virusbedingte Infektionen zu vermeiden. Dass es ab und zu Infektionen mit Corona gibt, nehme man in der Praxis zur Kenntnis: „Wir haben ohnehin derzeit mit Infekten zu tun, Corona ist da nur ein Teil.“

So wie es hin und wieder einmal Fälle von Corona-Infektionen in den Lüner Arztpraxen gibt, so lassen sich auch gelegentlich weiter Patientinnen und Patienten gegen Corona impfen. Die weiter entwickelten und mittlerweile zugelassenen Impfstoffe sollen vor Infektionen mit den neuen Varianten schützen. „Es gibt Anfragen und wir haben den Impfstoff auch für unsere Praxis bestellt“, so Dr. Krüger.
Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat empfohlen, dass sich alle Menschen über 60 Jahren und alle, die schwer vorerkrankt sind, sich impfen lassen sollten. „Diese Gruppen sollten etwa zwölf Monate nach der letzten Corona-Infektion oder zwölf Monate nach der letzten Corona-Impfung darüber nachdenken, sich erneut gegen das Virus impfen zu lassen“, so Krüger.
Auf niedrigem Sommerniveau
Das Robert-Koch-Institut (RKI) verzeichnet derzeit wieder steigende Infektionszahlen. Allerdings liegen die Zahlen von Menschen, die bundesweit an akuten Atemwegserkrankungen leiden, auf einem niedrigen Sommerniveau. „Wer Symptome einer akuten Atemwegsinfektion hat, sollte drei bis fünf Tage und bis zur deutlichen Besserung der Symptomatik zu Hause bleiben“, rät das RKI. Die Meldezahlen bei Corona in Deutschland bildeten nur einen kleinen Teil der tatsächlichen Infektionen ab. Denn die milden Verläufe würden zum größten Teil gar nicht erfasst. Die Datenlage habe sich, so die Weltgesundheitsorganisation WHO, im Vergleich zu den Pandemiejahren verschlechtert, man habe immer weniger Informationen über die Corona-Lage in der Welt.
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