Viele Lüner sind zurzeit verschnupft oder plagen sich mit Husten und Halsschmerzen. Mit dem Herbst kommen Atemwegsinfekte und Grippe. Auch Corona ist wieder dabei. Viele Betroffene würden sich testen, erlebt Hausarzt Dr. Arne Krüger, auch Vorsitzender des Lüner Ärztevereins. Für den Praxisablauf sei ihm lieber, schon vorher von einem Corona-Patienten zu wissen. Ansonsten unterscheide sich die Therapie im Großen und Ganzen kaum von anderen Erkältungskrankheiten. Krankschreibungen seien auch telefonisch oder per Videosprechstunde möglich. „Da finden wir einen guten Weg“, so Krüger.
Gerade bei Risikopatienten mache ein Coronatest nach wie vor Sinn. Für einige von ihnen käme das Medikament Paxlovid infrage. Es könne helfen, einen schweren Verlauf zu verhindern. Allerdings am besten in den ersten Stunden nach einem positiven Test.
Gegen Grippe und Covid-19 gibt es Impfempfehlungen der Ständigen Impfkommission. Wer sollte sich wann schützen? Wir haben dazu Dr. Arne Krüger gefragt.

Wer sollte sich gegen Grippe impfen lassen?
Eine Impfung gegen Influenza wird Menschen ab 60 Jahren empfohlen, aber auch Bewohnern von Alten-und Pflegeheimen sowie Menschen, die Risikopatienten betreuen. In jedem Jahr wird der Impfstoff angepasst. Obwohl die heiße Phase der Grippeerkrankungen erst im Januar oder Februar einsetze, sei es schon jetzt sinnvoll, den Impfschutz aufzubauen, so Krüger. Der Schutz setze etwa drei bis vier Wochen nach der Impfung ein. Wer allerdings zurzeit einen Infekt habe, sollte mit der Grippeimpfung noch warten.
Für wen ist eine Corona-Impfung sinnvoll?
Die Ständige Impfkommission (Stiko) rät Menschen ab 60 und Risikopersonen mit relevanten Vorerkrankungen oder Immunschwäche zu einer Auffrischung des Impfschutzes. Allerdings sollte seit der letzten Impfung oder Infektion mindestens ein Jahr vergangen sein. Weil Corona- und Grippeviren völlig unterschiedlich seien, gebe es dafür auch verschiedene Impfungen. Die könnten gleichzeitig oder auch nacheinander verabreicht werden. „Ob rechter und linker Arm, zwei nebeneinander oder nacheinander, das entscheiden wir nach Absprache mit dem Patienten“, so Krüger.
Ist genug Impfstoff da?
Bereits im Februar hätten die Lüner Arztpraxen den Grippeimpfstoff bestellt und bisher auch ohne Probleme bekommen. Etwa 20 bis 30 Impfungen würden in der Praxis von Dr. Krüger täglich verabreicht, sowohl gegen Grippe als auch Corona. Das dürfte in den anderen Lüner Hausarztpraxen ähnlich sein.
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