Das sagt die Stadt zu den nervigsten Ampeln
Mitmach-Aktion
Wir haben unsere Leser gefragt, welche Ampel sie im Stadtgebiet ganz besonders aufregt - und bekamen zahlreiche Reaktionen. Der Aufreger schlechthin: Die Ampelschaltung auf dem Innenstadt-Ring. Eine Katastrophe, sagen viele Leser. Die Stadt antwortet darauf leider nicht konkret.
auf einer größeren Karte anzeigen Wir haben alle gemeldeten Ampeln an die Stadt geschickt und um eine Einschätzung gebeten. Als Antwort erhielten wir leider nur pauschale Aussagen. Auf Nachfrage sagte uns Reinhard Scholz, Abteilungsleiter Straßenbau und damit auch für die Ampeln zuständig, dass es angesichts der Arbeitsbelastung in der Verwaltung nicht möglich sei, auf jede Einzelkritik zu antworten. In Schwerte und Castrop-Rauxel war genau das möglich, dort war aber auch die Anzahl der Ampeln nicht so hoch.
Das ist die Antwort auf unsere Frage, wie sich die Stadt erkläre, dass Lüner Autofahrer von Ampeln und Ampelschaltungen offensichtlich überdurchschnittlich gefrustet seien: "Niemand wartet gerne. Insofern führen Wartezeiten vor Ampeln bei vielen Autofahrern zu Frust. Doch für die Taktung der Ampeln gibt es gute Gründe. Die meisten Anlagen in der Innenstadt stehen zwischen stark frequentierten Verkehrsknotenpunkten, dem Innenstadtring und sechs Ein- und Ausfallstraßen. An drei dieser Hauptverkehrsachsen wird der Straßenverkehr durch Bahnübergänge zusätzlich durch die Schranken gebremst. Zudem verlaufen dort wichtige Buslinien, über das Beschleunigungsprogramm können die Fahrer Einfluss auf die Ampelschaltung nehmen. Dies alles ist für die Verkehrsplanung zu berücksichtigen." Wichtig sei im Übrigen nicht "die Wartezeit des Einzelnen, sondern die größtmögliche Gesamt-Leistungsfähigkeit des Knotenpunkts. Die Stadt sei natürlich an einem optimalen Verkehrsfluss interessiert und daher für Verbesserungsvorschläge jederzeit dankbar.
Nachtabschaltungen von Ampelanlagen werde es allerdings in naher Zukunft nicht geben. Diese würden grundsätzlich "nur in begründeten Ausnahmefällen von der Verkehrsbehörde angeordnet. "Nachtabschaltungen mit dem Ziel der Energieeinsparungen sind nach dem einschlägigen Regelwerk unzulässig", heißt es in der Antwort der Stadt. Und der von vielen so kritisierte Innenstadtring? Der westliche sei in den letzten Jahren mit einer "dynamischen Echtzeitoptimierung" ausgestattet worden, einer sogenannten "atmenden Welle". Demnach habe sich die Verkehrsqualität zwischen Kupfer- und Borker Straße "signifikant verbessert." Gleiches ist Ende des Jahres für den östlichen Innenstadtring geplant. "Erst Anlagen werden nach den Ferien umgerüstet, dann erfolgt eine Testphase, danach die Umsetzung." Immerhin ein kleiner Hoffnungsschimmer am Lüner Verkehrshimmel.