
© Günther Goldstein
Bundestagswahl: Mehr Wahlhelfer und neues Briefwahlbüro in Lünen
Bundestagwahl
Die Plakate in der Stadt zeigen es - bald wird der neue Bundestag gewählt. Die Vorbereitungen laufen auch bei der Stadt Lünen auf Hochtouren. Es werden mehr Wahlhelfer als 2017 benötigt.
In knapp sechs Wochen wissen wir, wer die Bundestagswahlen gewonnen hat und wohl auch, wer Nachfolger(in) von Bundeskanzlerin Angela Merkel wird. In diesen Tagen beginnt nicht nur die heiße Phase des Wahlkampfs. Auch die Vorbereitungen auf die Wahl in Lünen laufen auf Hochtouren. Wie viele Wahllokale es geben wird, wie es mit der Briefwahl aussieht - das und mehr erklären wir in Fragen und Antworten.
? Wie viele Wahllokale gibt es am 26. September in Lünen, sind es weniger als vor vier Jahren?
Bei der Bundestagswahl wird es insgesamt 66 Wahlbezirke und damit 66 Wahllokale geben. Hinzu kommen 30 Briefwahlbezirke.
Auch bei der Bundestagswahl 2017 gab es 66 Wahlbezirke und damit 66 Wahllokale. Vor vier Jahren gab es hingegen „nur“ 14 Briefwahlbezirke. „Wir rechnen also damit, dass in diesem Jahr viele Lüner – wie im vergangenen Jahr bei der Kommunalwahl – die Briefwahl nutzen werden“, so Stadtsprecher Alexander Dziedeck auf Anfrage.

Das Briefwahlbüro in Lünen ist für die Bundestagswahl in den bislang leer stehenden Räumen von ehemals Brand Vital an der Kupferstraße eingezogen. © Goldstein
? Bei der Kommunalwahl 2020 gab es vor einigen Wahllokalen lange Warteschlangen. Wie soll so etwas vermieden werden?
Im Vergleich zur Kommunalwahl wird es wieder deutlich mehr Wahllokale geben. Die Stadt rechnet außerdem damit, dass viele Bürger die Möglichkeit der Briefwahl nutzen werden. Deshalb glaube man nicht, dass es zu langen Schlangen vor den Wahllokalen kommen wird.
? Es werden noch Wahlhelfer gesucht - welche Voraussetzungen müssen sie mitbringen und was erwartet sie an Arbeit am Wahltag?
Am Wahlsonntag treffen sich die Wahlhelfer um 7:30 Uhr im Wahlraum, der um 8 Uhr öffnet. Gearbeitet wird üblicherweise in zwei Schichten. Wenn der Wahlraum um 18 Uhr schließt, beginnen die Helfer mit dem Auszählen der Stimmen. Wer Wahlhelferin oder Wahlhelfer werden will, muss lediglich selbst wahlberechtigt sein. Das sind alle Deutschen, die am Wahltag mindestens 18 Jahre alt sind. Jeder Wahlhelfer bekommt für den Wahlsonntag ein Erfrischungsgeld von 50 Euro.

Das Organisationsteam mit David Ackers (v.l.), Sabine Renk, Manuela Herbrechter und Leiter Matthias Bork kümmert sich darum, dass bei der Briefwahl alles glatt geht. © Günther Goldstein
? Werden mehr Wahlhelfer für die Briefwahl benötigt als bei der letzten Bundestagswahl?
Dieses Jahr werden rund 100 Personen mehr benötigt als noch 2017. Dies erklärt sich mit den zusätzlichen 16 Briefwahlbezirken, in denen die Ergebnisse ausgezählt werden.
? Müssen die Wähler eigene Stifte mitbringen?
Nein, Stifte sind vorhanden. Jedoch kann jede und jeder einen eigenen Stift mitbringen.
? Wird die Einhaltung der Maskenpflicht kontrolliert?
Wie bei jeder Wahl üblich, werden Polizei und Ordnungsamt am Wahltag im Stadtgebiet präsent sein. Die Stadt geht aktuell nicht davon aus, dass es Vorkommnisse geben wird.
? Ab wann öffnet das Briefwahlbüro und wo befindet es sich?
Das Briefwahlbüro befindet sich in der Kupferstraße 65 - im ehemaligen Gebäude des Sanitätshauses. Ab Montag, (23.08.), ist es geöffnet. Öffnungszeiten: dienstags und mittwochs von 8 bis 16 Uhr, montags und donnerstags von 8 bis 18 Uhr, freitags von 8 bis 12.30 Uhr. Am letzten Freitag vor der Wahl (24. September) bleibt das Briefwahlbüro bis 18 Uhr geöffnet. Ein- und Ausgang sind barrierefrei.
? Wieso fiel die Wahl auf diese Räume?
Die Verwaltung hatte sich schon früh mit verschiedenen Standortmöglichkeiten des Briefwahlbüros auseinandergesetzt. In der Vergangenheit wurde das Büro im Rathaus eingerichtet. Wegen Corona wich man vom Rathaus auf das Lükaz aus. Dort sollen aber diesmal wieder Angebote für Kinder und Jugendliche stattfinden.

Das Material ist schon da. Das Briefwahlbüro in Lünen ist bald für die Bundestagswahl 2021 startklar. © Günther Goldstein
„Wir haben uns in Lünen verschiedene Standorte für das Briefwahlbüro angeschaut“, erklärt Matthias Bork, Fachbereichsleiter Bürgerservice und Ordnung sowie Projektleiter zur Bundestagswahl 2021. Kriterien seien dabei vor allem die Größe der Räumlichkeiten sowie die Verfügbarkeit gewesen. „Wir haben uns daher für ein ehemaliges Sanitätshaus entschieden, in dem wir alle benötigten Materialen und auch das Personal an einem zentralen Ort bündeln können. Wichtig war uns auch, dass eine gute Erreichbarkeit gewährleistet ist“, sagt Bork weiter. Direkt vor dem Gebäude befinden sich eine Bushaltestelle, ausreichend Parkplätze und eine gute Anbindung an die städtischen Radwege.
? Kann man auch im Briefwahlbüro seine Stimme abgeben?
Ja. Wer in dem ehemaligen Sanitätshaus an der Kupferstraße vor dem eigentlichen Wahltermin wählen gehen möchte, muss einen Personalausweis oder Reisepass mitbringen. Dann gibt es die Briefwahlunterlagen zum Ausfüllen. Das ist der Kniff, zu dem die Stadt greift, um das Wählen vor dem eigentlichen Wahltag zu ermöglichen: Wer ins Briefwahlbüro kommt, wählt rechtlich gesehen per Briefwahl – nur eben vor Ort statt am heimischen Küchentisch. Im Büro in der Kupferstraße gibt es die Möglichkeit zur Händedesinfektion. Man kann auch dort seinen eigenen Kugelschreiber benutzen.
? Wie kann man Briefwahlunterlagen beantragen?
Wer seine Stimme nicht im Briefwahlbüro abgeben möchte, sondern die Briefwahl per Post versenden will, kann die entsprechenden Unterlagen unter www.luenen.de/wahlschein beantragen. Die Briefwahlunterlagen werden unverzüglich nach Antragstellung an die angegebene Adresse verschickt. Die Dokumente müssen bis spätestens Donnerstag, 24. September um 18 Uhr angefordert werden. Die ausgefüllten Unterlagen können dann an die Stadt Lünen, Team Bundestagswahl, 44530 Lünen gesendet werden. Briefwahlunterlagen können außerhalb der Öffnungszeiten nicht am Briefwahlbüro an der Kupferstraße abgegeben werden. Man kann seine Unterlagen auch im Briefkasten im Rathaus einwerfen. Infos: www.luenen.de/wahlen
Beate Rottgardt, 1963 in Frankfurt am Main geboren, ist seit 1972 Lünerin. Nach dem Volontariat wurde sie 1987 Redakteurin in Lünen. Schule, Senioren, Kultur sind die Themen, die ihr am Herzen liegen. Genauso wie Begegnungen mit Menschen.
