Betrug beim Autoverkauf: Tachostand um 170.000 Kilometer frisiert

Gericht

130.000 Kilometer sollte der Audi A6 gelaufen sein, 300.000 waren es tatsächlich. Nun stand ein Lüner wegen Betrugs vor dem Amtsgericht – und beteuerte seine Unschuld.

Lünen

, 10.06.2022, 09:05 Uhr / Lesedauer: 1 min

Mit einem massiv frisierten Kilometerstand soll ein Lüner (32) einen anderen Mann bei dem Verkauf eines Autos getäuscht haben. Rund 130.000 Kilometer sollte der Audi A6 gelaufen sein, den der 32-Jährige im Herbst 2020 für 9200 Euro veräußerte. Tatsächlich waren es knapp 300.000 Kilometer. Eine Tatsache, die dem Lüner sehr wohl bewusst gewesen sein soll und die ans Licht kam, als sich der „neue“ Wagen als Totalschaden entpuppte.

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Opfer betrügerischer Autohändler?

Im Prozess versicherte der Angeklagte jetzt, den Pkw selbst so gekauft zu haben. Er sei davon überzeugt gewesen, dass alles legal gewesen sei – zumal das Auto erst perfekt gelaufen sei. Und den Kilometerstand habe ihm sogar die Werkstatt eines Autohauses bei einer Überprüfung bestätigt. Die Rechnung für die Kontrolle habe er noch. Mittlerweile wisse er aber auch, dass er selbst betrogen worden sei. „Das ist mir unangenehm.“

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Aus Sicht der Richterin sprach schließlich einiges dafür, dass der 32-jährige Lüner selbst Opfer einer Bande betrügerischer Autohändler wurde. Um das zu klären, soll nun bei dem Autohaus nachgefragt werden, ob es die erwähnte Überprüfung tatsächlich gab. Mit dem Ergebnis dieser Nachfrage soll das Verfahren dann Ende Juni fortgesetzt werden.