
Die Fläche „Auf der Leibzucht" in Lünen-Süd soll Standort der neuen Förderschule für Geistige Entwicklung werden. © Stadt Lünen
Erste Schritte für neue Förderschule im Kreis Unna: Bauvorhaben in Lünen-Süd
Förderschule
Die Planungen für die neue Schule in Lünen-Süd haben eine wichtige Hürde genommen. Dringend benötigt der Kreis Unna den zusätzlichen Förderschul-Standort.
Noch gibt es auf der rund 2,6 Hektar großen Fläche in Lünen-Süd keine Spur von der neuen Schule. Landwirtschaftlich genutzt wird das Gebiet an der Straße „Auf der Leibzucht“, südlich des Sportplatzes des VfB Lünen und des angrenzenden Campus Lünen-Süd bisher - aber nicht mehr lange.
Schon seit dem vergangenen Jahr ist bekannt, dass der Kreis Unna sich die Fläche wünscht, die der Stadt Lünen gehört, um hier die dringend notwendige neue Förderschule zu bauen. Die Planung des Vorhabens ist jetzt konkreter geworden: Der Ausschuss für Stadtentwicklung hat in seiner Sitzung am Dienstag (7.6.) beschlossen, das Verfahren zur Änderung des vor Ort geltenden Flächennutzungsplanes einzuleiten.
Erster Schritt für Start des Verfahrens
Das klingt trocken - ist aber der erste Schritt zur tatsächlichen Realisierung der neuen Schule in Lünen-Süd. Erst wenn der aktuelle Flächennutzungsplan geändert wurde, kann im nächsten Schritt ein Bebauungsplan aufgestellt werden.
„Zügig auf den Weg bringen“ solle man die Schule jetzt, betonte Andreas Dahlke für die GFL. Auch Thomas Klüh (SPD) drängte darauf, das Verfahren einzuleiten. „Lasst uns hier keine Zeit verlieren“, sagte er. Ohne Gegenstimmen und mit zwei Enthaltungen fasste der Ausschuss dann auch den Beschluss, das Verfahren zur Änderung des Flächennutzungsplanes einzuleiten.
Tatsächlich braucht der Kreis Unna die neue Förderschule mit dem Schwerpunkt „geistige Entwicklung“ dringend. Bisher gibt es zwei Schulen dieser Art im Kreis Unna: in Holzwickede (rund 160 Schüler und Schülerinnen) und in Bergkamen-Heil (rund 300 Schüler und Schülerinnen). Das Schulgebäude in Heil ist allerdings teilweise marode - und sowieso sind die Kapazitätsgrenzen der beiden Förderschulen längst erreicht. Schon 2020 hatte der Kreistag in Unna deshalb beschlossen, dass es einen dritten, zusätzlichen Standort geben soll.
Bisher keine wohnortnahe Förderschule für Selmer und Lüner
Lünen war gleich zu Beginn als Wunschort genannt worden - vor allem, damit die Kinder und Jugendlichen nicht so weite Schulwege haben. Bisher besuchen viele Kinder aus Lünen und Selm die Schule in Heil.
Mehrere Flächen hatte die Stadt Lünen dem Kreis Unna im Vorfeld als Möglichkeiten für den neuen Standort genannt. Das Gebiet „Auf der Leibzucht“ erwies sich aus Sicht der Verwaltungen als am besten geeignet.
Die neue Förderschule wird wahrscheinlich einen hohen Flächenbedarf haben: Durch die kleinen Klassen von nur bis zu zehn Schülern werden viele Klassenräume gebraucht, für die Ganztagsangebote muss es außerdem auch ausreichend Gemeinschaftsräume geben. In den anderen beiden Förderschulen „Geistige Entwicklung“ des Kreises gibt es kein Hallenbad. Dass eins in Lünen-Süd entstehen könnte, steht zumindest zur Diskussion.
Konkrete Pläne über Größe und Ausmaß des Gebäudes sind noch nicht bekannt. der Beschluss des Lüner Ausschusses war jetzt erst der Startschuss, um das Planverfahren konkret anzustoßen. Bis auf der Fläche in Lünen-Süd tatsächlich eine Schule steht, wird es noch einige Zeit dauern.
Ich mag Geschichten. Lieber als die historischen und fiktionalen sind mir dabei noch die aktuellen und echten. Deshalb bin ich seit 2009 im Lokaljournalismus zu Hause.
