Andreas Zaremba, Vorstandsvorsitzender des Bauvereins, bezeichnet die Entscheidung aus Berlin als „große Enttäuschung“. © Beate Rottgardt
Wohnen in Lünen
Bauverein und WBG zum Stopp der Bundesförderung: Große Enttäuschung
Der Bund hat die Förderung KfW-55 für Bau- und Sanierungsmaßnahmen zum 24. Januar gestoppt. Das trifft auch Wohnungsbau-Unternehmen in Lünen.
Als „große Enttäuschung“ bezeichnet Andreas Zaremba die Entscheidung der Bundesregierung, die KfW-55-Förderung für energieeffiziente Bau- und Sanierungsmaßnahmen zu stoppen. Allerdings hofft der Vorstandsvorsitzende des Bauvereins zu Lünen darauf, dass es neue Fördermöglichkeiten geben wird.
Noch Mittel beantragt
Ähnlich sieht es Rainer Heubrock, Geschäftsführer der Wohnungsbau-Genossenschaft (WBG): „Wir haben noch Mittel der KfW-55-Förderung im November/Dezember beantragt und werden die Förderung auch für einige Projekte in 2022 bekommen.“ Es handelt sich um Modernisierungsmaßnahmen.
Auch wenn Bundeswirtschaftsminister Habeck (Grüne) inzwischen entschieden hat, dass alle Anträge, die bis zum Förderungsstopp am 24. Januar gestellt wurden, noch bearbeitet werden, hoffen Zaremba und Heubrock auf künftige weitere Förderungsmöglichkeiten.
„Für Neubaumaßnahmen, für die wir noch keine Baugenehmigung haben, konnten wir keine Förderanträge stellen“, so Heubrock mit Blick auf ein Neubau-Vorhaben in Kamen. Dafür hätte die WBG gerne noch Mittel aus der nun ausgelaufenen KfW-Förderung beantragt.
So geht es auch dem Bauverein. „Wir haben zwar noch Ende 2021 Fördermittel beispielsweise für Neubauten in Dortmund-Bövinghausen beantragt, aber wenn für andere Projekte keine Baugenehmigung vorliegt, konnten wir nichts machen“, sagt Zaremba.
Nicht auf Ansturm vorbereitet
Er gehe davon aus, dass der Bund nicht auf diesen Ansturm in Sachen KfW-55-Förderung vorbereitet war. Zaremba: „Im Moment ist deshalb eine Förderschranke da, die sich aber hoffentlich wieder öffnen wird.“ Auch wenn man bis zu den Ankündigungen aus Berlin nicht damit gerechnet habe, dass die Förderung auch für Sanierungen gestoppt wird, werde man an den geplanten Maßnahmen für 2022 festhalten. „Wir gehen davon aus, dass wir auch dafür andere Förderungen bekommen werden und auch, wenn nicht, werden wir die Sanierung wie geplant durchführen“, so der Bauvereins-Chef.
Rainer Heubrock (r.) - hier bei der Auszeichnung der WBG Lünen als erster fahrradfreundlicher Arbeitgeber im Kreis Unna - bedauert die Entscheidung aus Berlin auch. © Matthias Stachelhaus
Es wäre fatal, wenn es keine weitere Bundes-Förderung für energetische Sanierung mehr gäbe, so Zaremba. „Es ist ohnehin schwierig, die Klimaziele der Bundesregierung zu erreichen. Und wir wissen auch nicht, wie die künftige Förderkulisse aussehen wird.“ Der Bauverein wolle aber seinen eigenen Klimaplan umsetzen: „Die Förderung werden wir an dieser Stelle vermissen.“ Die Kosten für die energetische Sanierung wird das Unternehmen zum Teil tragen, aber ein anderer Teil werde auch in die Mietkosten fließen. Auch deshalb hoffe man auf neue Förderungen.
Als im November klar wurde, dass die KfW-55-Förderung auslaufen wird, habe man das auch im Verband der Wohnungswirtschaft diskutiert, so Heubrock. Die Förderung müsse angepasst werden, denn Bauen werde immer teurer. „Mit 6 bis 7 Prozent Förderung kommen wir nicht weiter, eigentlich brauchen wir unbedingt 20 bis 30 Prozent.“
Noch kein Bauvorhaben gestoppt
Bislang habe man wegen der nun fehlenden Energie-Effizienz-Förderung 55 kein Bauvorhaben stoppen müssen. „Ich kenne allerdings einige Unternehmen in anderen Städten, die Projekte stoppen mussten, weil sie nun keine Förderung der Kreditanstalt für Wiederaufbau mehr beantragen können.“
In einem weiteren Schritt plant die Bundesregierung ein neues Förderprogramm für energieeffizientes Bauen. Künftig sollten nur noch Sanierungen und Neubauten mit dem höheren Standard EH40 gefördert werden. Darauf müssen sich die Wohnungsbaugesellschaften dann künftig bei ihren Planungen einstellen.
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