Ausbau der Lüner Hauptverkehrsader nimmt eine wichtige Hürde
Überlastete B 54
Die B 54 ist die Pendlerstrecke schlechthin zwischen Lünen und Dortmund: Jetzt gibt es für alle Staugeplagten eine gute Nachricht. Die kommt von der Bezirksregierung in Arnsberg.

Staugeplagte Pendler hoffen seit Jahren, dass die B 54 (Dortmunder Straße) endlich ausgebaut wird. © Peter Fiedler
Als zuständige Planungsbehörde hat die Bezirksregierung das sogenannte Planfeststellungsverfahren für den weiteren Ausbau der Bundesstraße abgeschlossen. Es geht um den durchgehend vierspurigen Ausbau im 2,73 Kilometer langen Abschnitt zwischen der Einmündung B 236 (Stadtgrenze Dortmund) bis zur Bahnbrücke in Höhe der Kupferstraße.
Ein rechtskräftiger Planfeststellungsbeschluss ist Voraussetzung dafür, dass eine andere Behörde, nämlich Straßen NRW, die Aufträge vergeben kann. Anne Höckber, Projektleiterin für Planung bei Straßen NRW, ging vor wenigen Wochen von einem Baubeginn im Jahr 2019 aus. Die Bauzeit werde voraussichtlich zwei Jahre betragen.
Im April 2015 hatte der Landesbetrieb Straßen NRW das Planfeststellungsverfahren beantragt. Der Planfeststellungsbeschluss erging am 17. Oktober 2018, wie die Bezirksregierung am Mittwoch, 28. November, mitteilte. Seit diesem Tag wird der Beschluss mit allen Planungsunterlagen für zwei Wochen, bis 12. Dezember, in den Städten Dortmund und Lünen öffentlich ausgelegt. Nach dem 12. Dezember kann der Beschluss innerhalb von vier Wochen durch Klage angefochten werden. Eine oder mehrere Klagen könnten das Projekt verzögern.
Positives Echo
Die Nachricht vom Planfeststellungsbeschluss fand ein positives Echo bei der Stadt Lünen und der Industrie- und Handelskammer (IHK) zu Dortmund: „Mit dem Planfeststellungsbeschluss kann die wichtigste Zufahrtsstraße Lünens mit direktem Anschluss an die A 2 und zur Nachbarstadt Dortmund jetzt leistungsfähiger gestaltet werden. Das wird den Gewerbebetrieben im Westen des Stadtgebiets und auch den vielen Pendlern zu Gute kommen“, sagte Lünens Technischer Beigeordneter Arnold Reeker. Er sagte aber auch, dass der Ausbau nicht alle Verkehrsprobleme in Lünen lösen könne. „In den Spitzenstunden am Vor- und Nachmittag kann es zum Beispiel am Knotenpunkt Kupferstraße wegen der sehr hohen Verkehrsmengen auch in Zukunft zu Verkehrsbehinderungen kommen“, so Reeker.

Die Einmündung B 54/Kupferstraße. Die Stadt Lünen rechnet damit, dass es hier in Spitzenzeiten auch nach dem Ausbau weierhin zu Verkehrsbehinderungen kommt. © Günther Goldstein
Stefan Peltzer, IHK-Referatsleiter Verkehr, Logistik und Planung, kommentierte die Nachricht aus Arnsberg so: „Die IHK hat die Maßnahme 2012 mit für den Bundesverkehrswegeplan angemeldet und hielt sie bereits damals für schon lange überfällig. Vor diesem Hintergrund begrüßt die IHK nun den Planfeststellungsbeschluss. Ein leistungsfähiger Anschluss der Stadt Lünen an die Autobahn fehlt bisher. Der stauanfällige Abschnitt mit einem Güterverkehrsanteil von bis zu rund 14 Prozent dient u.a. als Anbindung für den Güterverkehr an den Hafen. Das starke Verkehrsaufkommen vor allem zwischen dem Knoten B 54 / An der Wethmarheide und B 54 / Brambauerstraße lässt einen geordneten Verkehrsablauf schon seit Jahren regelmäßig nicht mehr zu.“
IHK: Jetzt schnelle Umsetzung
Das Verkehrsgutachten im Rahmen der Planfeststellung sage bis 2030 ein weiteres Verkehrsmengenwachstum voraus, so Peltzer. Aus diesem Grund wünsche sich die IHK, dass nach dem Beschluss nun eine möglichst schnelle Planung und Umsetzung folgt. „Dieser Beschluss war ein wichtiger, aber nicht der letzte Schritt, bis der erste Bagger rollen kann, sagte Peltzer.“