Appell des Lüner DRK: Keine Hilfsaktionen auf eigene Faust starten

Ukraine-Krieg

Die Hilfsbereitschaft für die Menschen aus der Ukraine ist auch in Lünen groß. Allerdings bittet das Deutsche Rote Kreuz darum, nicht auf eigene Faust aktiv zu werden und zu sammeln.

Lünen

, 03.03.2022, 14:00 Uhr / Lesedauer: 2 min
Der Lüner DRK-Vorstand David Wilms bittet darum, nicht auf eigene Faust Spenden- und Hilfsaktionen zu koordinieren, damit die gut gemeinte Hilfe auch dort ankommt, wo sie gebraucht wird.

Der Lüner DRK-Vorstand David Wilms bittet darum, nicht auf eigene Faust Spenden- und Hilfsaktionen zu koordinieren, damit die gut gemeinte Hilfe auch dort ankommt, wo sie gebraucht wird. © Grafik Klose

Viele Menschen, auch in Lünen, wollen den Ukrainerinnen und Ukrainern helfen. Vor allem den Flüchtlingen. Damit die gut gemeinte Hilfe auch tatsächlich bei ihnen ankommt, bittet DRK-Vorstand Daniel Wilms darum, keine Aktionen auf eigene Faust zu starten. „Wir sammeln Sachspenden in Zusammenarbeit mit der Stadt Lünen, genauso wie die Caritas und die AWO. Dort können die benötigten Dinge abgegeben werden und kommen dann auch zu den Menschen, die aus ihrer Heimat flüchten mussten“, so Wilms.

Eine Million Menschen auf der Flucht

Die Not der Ukrainerinnen und Ukrainer sowohl im Land als auch auf der Flucht und damit ihr Bedarf an humanitärer Hilfe sei immens und wachse immer weiter. Mittlerweile sind - laut UN-Flüchtlingshilfswerk - eine Million Menschen auf der Flucht vor den russischen Angriffen.

Wilms: „Wir wissen, dass die Betroffenheit in der Lüner Bevölkerung angesichts der entsetzlichen Ereignisse in der Ukraine groß ist und der Wunsch, den betroffenen Menschen Unterstützung zu bieten, ebenso. Es ist überwältigend zu sehen, wie schnell und engagiert die Zivilgesellschaft in Deutschland auf allen Ebenen zu helfen bereit ist.“ Dies treffe auf unzählige Privatpersonen, kleine und große Initiativen, Unternehmen und natürlich auch auf all die ehrenamtlichen und hauptamtlichen DRK-Mitglieder zu.

Geldspenden helfen am meisten

„Auch wenn es für viele weniger persönlich und nicht greifbar erscheinen mag, sind Geldspenden tatsächlich in der gegenwärtigen Lage die beste und wirkungsvollste Art, um die humanitäre Hilfe im Ausland zu unterstützen“, sagt Wilms.

Spenden und Hilfsgüter für die Ukraine werden benötigt, sollten aber koordiniert werden, bittet das DRK.

Spenden und Hilfsgüter für die Ukraine werden benötigt, sollten aber koordiniert werden, bittet das DRK. © picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild

Damit die Hilfe tatsächlich ankommt, bitten alle Schwestergesellschaften des Deutschen Roten Kreuzes in der Ukraine und den Nachbarländern sehr eindringlich darum, die stark beanspruchten Logistik- und Hilfeleistungsstrukturen nicht zu blockieren. Gut gemeinte, aber nicht abgestimmte Lieferungen würden Lagerhäuser füllen, Transport- und Sortierkapazitäten binden, die nötig gebraucht werden.

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Diese Aktionen helfen leider nicht, sondern behinderten sogar die humanitäre Arbeit vor Ort, so der Lüner DRK-Vorstand. Wilms: „Es bestehen seitens unser Schwestergesellschaften momentan keinerlei Kapazitäten zur Annahme nicht zentral abgesprochener und nicht zentral angeforderter Hilfslieferungen und Unterstützungsangebote.“

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Geldspenden seien gegenüber Sachspenden wesentlich effektiver: Ihr großer Vorteil ist, dass sie sehr flexibel eingesetzt werden können. Damit lasse sich die humanitäre Hilfe gezielter an die jeweiligen Bedarfslagen vor Ort anpassen. Dies sei absolut erforderlich in Situationen, die sich beständig ändern und höchst unvorhersehbar sind, wie aktuell in der Ukraine und ihren Nachbarländern.

Das DRK bittet um Spenden für die betroffene Bevölkerung in der Ukraine und den Nachbarländern: IBAN: DE63370205000005023307 BIC: BFSWDE33XXX Stichwort: Nothilfe Ukraine
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