50 Jahre: Gesellschaft für Naturfotografie stellt in Lünen aus
Kunst in Lünen
Knapp 1.800 Mitglieder, 15 Regionalgruppen, bedeutende Wettbewerbe, ein Festival: Seit 50 Jahren gibt es die Gesellschaft für Naturfotografie (GDT). Dies wird mit einer Ausstellung gefeiert.

Im Buch "Augenzeugen der Natur" zeigt die Gesellschaft für Naturfotografie Bilder wie dieses von Claudius Schneider. Eine Ausstellung in Lünen zeigt ebenfalls Werke. © Claudius Schneider
Knapp 1.800 Mitglieder, 15 Regionalgruppen, zwei international bedeutende Wettbewerbe, ein weltweit renommiertes Festival, dazu unzählige Ausstellungen und Vorträge, eine weitere Regionalgruppe in der Schweiz und das Engagement für den fotografischen Nachwuchs mit einer Jugendgruppe – die GDT kann zu ihrem Jubiläum auf 50 erfolgreiche und spannende Jahre zurückblicken. Seit 50 Jahren steht die Gesellschaft für Naturfotografie (GDT) für eine Fotografie. Umweltschutz und Naturkunde gehören seit Anfang an zu den erklärten Werten und Aufgaben des Vereins.
Auch wenn das Internationale Naturfotofestival 2021 und eine große Jubiläumsfeier pandemiebedingt abgesagt werden mussten, will die GDT ihr 50-jähriges Bestehen feiern. Es wurde eine Outdoor-Ausstellung konzipiert, die 50 ausgezeichnete Naturfotografien von GDT-Mitgliedern aus den vergangenen 20 Jahren zeigt. In Zusammenarbeit mit der Stadt Lünen und unterstützt durch die Sparkasse an der Lippe wird diese Wanderausstellung am Sonntag (24.10.) um 11 Uhr im Flusspark Lünen eröffnet. Bis zum 30. November sind die Bilder in der Parklandschaft an der Lippe zu sehen.

Die Gründer der Gesellschaft Deutscher Tierfotografen: Horst Niesters, Walter Wissenbach, Wolfgang Steinborn, Fritz Pölking, Fritz Steiniger, Reinhard Siegel, Hansgeorg Arndt, Karl-Friedrich Müller und Walter Rohdich. © Gisela Pölking
Tiere stehen von Anfang an im Fokus
Ursprünglich 1971 als Gesellschaft Deutscher Tierfotografen gegründet (daher das Kürzel GDT), ging es dem Verein vor allem um qualitativ hochwertige Tierfotografien, die auch einen naturkundlichen Mehrwert besitzen. Später rückten neue Kriterien in den Fokus, auch das Spektrum der Bildmotive wurde immer größer, was schließlich in der Umbenennung zur Gesellschaft für Naturfotografie mündete.
Nach und nach setzten sich nicht nur Bildmotive jenseits der Tierfotografie durch, sondern auch neue fotografische Herangehensweisen: von der Pflanzenfotografie über die Landschafts- und Unterwasserfotografie bis zum Atelier Natur, einer Kategorie mit künstlerischem Schwerpunkt. Unter den Mitgliedern verlief die Akzeptanz neuer Sujets, Techniken und Stilmittel, die unter anderem durch die Entwicklungen in der Kamera- und Objektivtechnik möglich wurden, nicht immer konfliktfrei. „Es gab regelrechte Glaubenskriege“, erinnert sich Tierfotograf Werner Bollmann. Trotzdem konnten sich Verfechter neuer Stilmittel immer wieder durchsetzen und wurden nicht selten als Preisträger ausgezeichnet.

Auch dieses Foto von Sandra Bartocha ist in dem Band zu sehen. © Sandra Bartocha
Ein Festival und zahlreiche Veranstaltungen
Das jährlich von der GDT organisierte Internationale Naturfotofestival ist weltweit angesehen. Regelmäßig werden Ausstellungen, Seminare und Vorträge organisiert. Zudem gibt es das GDT-Magazin Forum Naturfotografie. Durch die Wettbewerbe GDT Naturfotograf des Jahres und Europäischer Naturfotograf des Jahres sowie den Fritz-Pölking-Preis erhält die moderne Naturfotografie eine internationale Bühne. Von hier aus touren die ausgezeichneten Fotografien als Ausstellungen durch das Land. Sie werden europaweit von Galerien und Museen, von Nationalpark-Einrichtungen und Shopping Malls gebucht oder sind unter freiem Himmel als Outdoor-Ausstellung etwa in Landschaftsparks zu sehen.
Auch wenn das Internationale Naturfotofestival 2021 und eine große Jubiläumsfeier pandemiebedingt abgesagt werden mussten, will die GDT ihr 50-jähriges Jubiläum nicht ungefeiert lassen. Neben der Ausstellung wird es auch die Preisverleihung Europäischer Naturfotograf des Jahres 2021 und eine Dokumentation zur Geschichte der GDT geben. Beide können als Livestream online mitverfolgt werden.

Stephan Fürnrohr hat dieses Foto einer Drohne gemacht. © Stephan Fürnrohr
Buch mit Naturfotografien
Zudem erscheint auch ein Buch. „Augenzeugen der Natur“ heißt das 192 Seiten starke Werk (Kosten: 38,50 Euro) zum 50-jährigen Bestehen der GDT. Es widmet sich allen relevanten Themen rund um die Naturfotografie. Namhafte Fotografen kommen zu Wort, Experten geben Einblick in ihre Spezialdisziplinen. Zudem gibt es eine Auswahl an Naturfotografien der vergangenen 50 Jahre.