Werner SC verkündet weitere Verlängerungen 18 Zusagen – Eine große Analyse des Kaders

Werner SC verkündet sechs weitere Verlängerungen
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18 Spieler hat der Werner SC für die kommende Saison bereits unter Vertrag. Innerhalb von sechs Wochen haben die neuen Verantwortlichen um André Kracker, Marc Dittloff und Ingo Börger einen großen Teil ihrer Hausaufgaben gemacht. Nachdem sie in der Vorwoche zehn Verlängerungen bekannt gegeben hatten, folgten wenige Tage später acht weitere.

Henry Poggenpohl, Marvin Stöver, Lukas Nattler, Leon Becker, Frederic Fischer, Jason Jäger und Luca Wiegel haben sich für eine weitere Saison am Lindert entschieden, unabhängig von der Klassenzugehörigkeit.

Nach zwei Siegen und einem Unentschieden zum Auftakt in die Rückrunde ist die Stimmung beim WSC zwar mehr als positiv, bis zum Klassenerhalt ist es aber noch ein langer Weg. Da auch die Konkurrenz gepunktet hat, sind es weiterhin nur zwei Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone.

Viele Leistungsträger bleiben beim Werner SC

Unter den 18 Spielern für die nächste Saison ist ein Großteil der Leistungsträger, der schon seit Jahren dem WSC die Treue hält und auch privat miteinander befreundet ist. Die Verteidiger Nico Holtmann, Zoran Martinovic und Marvin Stöver sind aus der Startelf nicht wegzudenken – das wird vermutlich auch in der nächsten Saison so sein.

Auf der Linksverteidigerposition hat sich Henry Poggenpohl nach seinem Comeback in der Wintervorbereitung bewiesen, er bekam in beiden Pflichtspielen das Vertrauen von Trainer Lars Müller und hat gute Karten weiterhin auf dem Platz zu stehen. Mit den Verlängerungen von Lukas Nattler und Eftal Calikbasi hat der WSC insgesamt drei Linksverteidiger für die nächste Saison.

Leon Becker und Colin Lachowicz spielen ebenfalls wieder eine tragende Rolle.

Beide waren zuvor monatelang verletzt, Lachowicz fiel fast das gesamte Jahr 2024 mit einem Kreuzbandriss aus. Der 25-Jährige zeigte besonders gegen den FC Nordkirchen und Wettringen seine offensive Stärke.

Im zentralen Mittelfeld kann der WSC neben Leon Becker auch weiter auf Frederic Fischer zählen, der gegen Nordkirchen erstmals wieder auf der Bank saß, nachdem er zuvor wochenlang wegen Knieproblemen pausieren musste. Eine Rückkehr scheint absehbar zu sein. Fischer kam 2023 von Westfalia Wethmar und war in der Aufstiegssaison meist nur Einwechselspieler.

Nachdem im September Sebastian Schnee interimsweise als Trainer übernommen hatte, entwickelte er sich zum Stammspieler. Auch im ersten Spiel unter Lars Müller Anfang Dezember gegen Dorsten-Hardt stand er in der Startformation.

Henry Poggenpohl im Zweikampf.
Henry Poggenpohl im ersten Rückrundenspiel gegen den VfL Senden. Der Linksverteidiger stand 2025 in jedem Pflichtspiel in der Startelf. © Jura Weitzel

Neben den Alteingesessenen haben sich auch zwei junge Spieler für eine Verlängerung in Werne entschieden, trotz Anfragen anderer Klubs. Felix Wottke, vor der Saison aus der eigenen U19 hochgekommen, und Moataz Omar, kam aus der U19 des VfL Kamen, spielten sich bisher ein ums andere Mal in den Fokus.

Beide wollen ihre Leistungen in Werne bestätigen. Sie können sowohl im Zentrum als Spielmacher agieren, oder auf den Flügeln, wo auch Jason Jäger und Tim Abdinghoff schwerpunktmäßig beheimatet sind.

Zwei wichtige Spieler verlassen den Werner SC

Abdinghoff ist in seinen bisherigen vier Seniorenjahren nicht über die Rolle des Jokers hinausgekommen. Das könnte sich vielleicht ändern, denn auf dem rechten offensiven Flügel verliert der WSC im Sommer einen seiner besten Spieler. Robin Przybilla wird berufsbedingt umziehen und dem Klub nicht mehr zur Verfügung stehen. Er ist einer der Aktivposten im Offensivspiel des Landesligisten. Einen Spielertypen wie ihn hat der WSC derzeit kein zweites Mal im Kader.

Abdinghoff ist so wie Jäger ein eher geradliniger Flügelspieler, der Abgang des quirligen Przybillas könnte für ihn aber eine Chance darstellen.

Fest steht: Die Verantwortlichen sind auf der Suche nach externen Verstärkungen und müssen neben Przybilla auch den Weggang des Kapitäns Yannick Lachowicz verkraften. Sein Abgang dürfte nicht nur sportlich, sondern auch in der Kabine schmerzhaft sein.

Lachowicz gehört zu dem harten Kern der Mannschaft. Er ist ein Box-to-Box-Spieler, ein Bindeglied zwischen Defensive und Offensive. Auch das zentrale Mittelfeld ist also – Stand jetzt – noch eine Baustelle.

Robin Przybilla am Ball.
Robin Przybilla wird aus beruflichen Gründen in der nächsten Saison nicht mehr zum Kader des Werner SC gehören. © Jura Weitzel

Bei einer Handvoll Spielern ist die Zukunft noch ungeklärt. Linksverteidiger Steffen Happe hat seit dem Trainerwechsel zu Lars Müller das Nachsehen und auf seiner Position reichlich Konkurrenz. Er kam im Sommer vom Ligakonkurrenten Borussia Münster und könnte ein Abgangskandidat sein.

Ebenfalls ein Fragezeichen steht noch hinter Ibrahim Akalin, Alper Kücük, Manuel Linke und Maximilian Drews. Akalin kam vor der Saison vom ASK Ahlen, stand in der Landesliga bisher aber nur zwei Minuten auf dem Platz. Wegen einer Verletzung fiel er den Großteil der Hinrunde aus, gegen den VfL Senden gab er kurz vor Schluss sein Debüt in der Landesliga.

Chris Thannheiser könnte sein Comeback geben

Alper Kücük spielt so wie Wottke und Omar sein erstes Seniorenjahr, er kam vor der Saison aus der A-Jugend von Westfalia Rhynern. Bislang blieb dem Offensivspieler nur die Rolle des Jokers.

Manuel Linke war in der Abstiegssaison 2022/2023 noch die Nummer eins im Tor, in der Bezirksliga-Saison verlor er seinen Posten an Henrik Pollak und kritisierte nach dem Wiederaufstieg den scheidenden Trainer Kurtulus Öztürk scharf. Mit Luca Wiegel hat er in dieser Saison noch einen Konkurrenten vorgesetzt bekommen, zudem wird mit Luca Weidemann ein Torwart aus der U19 hochkommen. Die Aussichten von Manuel Linke nochmal ins Tor der ersten Mannschaft zurückzukehren sind also sehr bescheiden.

Die Verantwortlichen sind optimistisch, weitere Spieler aus dem jetzigen Kader halten zu können. Dass noch Personalien offen sind, läge an terminlichen Umständen. Parallel kümmern sie sich auch um die Planungen bei der zweiten Mannschaft und der U19. Grundsätzlich, heißt es, wollen sie mit allen Spielern aus dem Kader verlängern.

Chris Thannheiser auf dem Fahrrad.
Chris Thannheiser konnte in den vergangenen Monaten nur individuell trainieren. Er wurde im September am Knie operiert. © Iwen

Im Sturm könnte es in der nächsten Saison ein spannendes Comeback geben. Chris Thannheiser hat zwar noch nicht verlängert, die Zeichen stünden aber positiv, heißt es von den Verantwortlichen. Der Aufstiegsheld stand wegen einer hartnäckigen Knieverletzung in dieser Saison noch gar nicht auf dem Feld, macht aber Fortschritte auf dem Weg zur Genesung. Sollte Thannheiser an seine alte Form anknüpfen können, wäre der WSC mit ihm und seinem Stellvertreter Jannik Prinz (bisher sieben Saisontore) gut aufgestellt.

Zum Thema

Diese Spieler haben bisher zugesagt

Tor: Henrik Pollak, Luca Wiegel, Luca Weidemann (U19)

Abwehr: Henry Poggenpohl, Marvin Stöver, Lukas Nattler, Zoran Martinovic, Nico Holtmann, Eftal Calikbasi

Mittelfeld: Leon Becker, Frederic Fischer, Moataz Omar, Felix Wottke, Finn Drücker, Tim Abdinghoff ,Colin Lachowicz, Jason Jäger, Finn Drücker

Sturm: Jannik Prinz