Rojhat Atalan (l.) und Davaria Davensberg spielen aktuell eine schwierige Saison.

© Johanna Wiening

Vor zwölf Jahren noch Westfalenliga - jetzt plant Davaria Davensberg für die Kreisliga B

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Der Fußball-A-Ligist Davaria Davensberg steht kurz vor dem Abstieg in die Kreisliga B. Davensbergs Sportlicher Leiter Tino Grote spricht über die Gründe des Absturzes - und einen möglichen Neuanfang.

von Henning Middeldorf

Ascheberg

, 30.03.2022, 11:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Vor zehn Jahren mischte der Fußball-Kreisligist Davaria Davensberg, der aktuell in einer Liga mit dem SV Herbern II und der SG Selm spielt, noch die Landesliga auf, vor zwölf Jahren spielte der Verein sogar noch in der Verbandsliga. Dass der Club, einst die Nummer eins im Altkreis Lüdinghausen, nun vor dem Abstieg in die Kreisliga B steht, macht der Sportliche Leiter Tino Grote vor allem an zwei Gründen fest.

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„Natürlich ist ein Faktor, dass der Sponsor irgendwann weggefallen ist. Aber auch der recht plötzliche Abgang von unserem Trainer Ismail Atalan 2012, der bei uns viel im Alleingang gemacht hat, hat uns natürlich sehr wehgetan“, sagt Grote über die vergangenen Jahre.

Tino Grote, hier beim Davertpokal, steht mit Davensberg vor dem Abstieg in die Kreisliga B.

Tino Grote, hier beim Davertpokal, steht mit Davensberg vor dem Abstieg in die Kreisliga B. © Foto: Tina Nitsche

Nachdem der Verein sich nach dem Abstieg aus der Landesliga 2013 für die Bezirksliga abgemeldet hatte und den direkten Gang in die Kreisliga A angetreten war, dümpelten die Davensberger in den letzten Jahren mehr oder weniger im Mittelfeld der A-Liga herum. Bis zu dieser Saison.

Traditionsverein Davensberg rutscht weiter ab

Denn nach nur acht Punkten aus 16 Spielen steht Davaria Davensberg aktuell relativ abgeschlagen auf dem letzten Tabellenplatz. Zwar beträgt der Abstand zum vielleicht rettenden Platz zehn nur sechs Punkte. Der Zehntplatzierte VfL Wolbeck II hat aber drei Spiele weniger absolviert als die Davensberger. Und noch etwas macht Tino Grote wenig Hoffnung auf einen Ligaverbleib.

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„Ich sehe ja selbst die zuletzt gezeigten Leistungen und die Moral der Truppe. Realistischerweise muss ich sagen, dass uns der Gang in die Kreisliga B bevorsteht“, sagt der Sportliche Leiter.

Dann könnte die sportliche Lage für die Davensberger noch prekärer werden. Denn einige Spieler sind wohl nicht bereit, auch eine Liga tiefer für den Verein aufzulaufen, wie Tino Grote vermutet.

Tino Grote nimmt Spieler in die Pflicht

Denn auch Grote weiß: „Die meisten unserer Spieler haben ganz klar die Qualität für die Kreisliga A, wenn nicht für noch höhere Ligen. Aber wir haben es in dieser Saison einfach nicht hinbekommen, aus diesen individuell guten Spielern ein vernünftiges Team zu formen“, meint der Sportliche Leiter.

Dabei nimmt Tino Grote vor allem seine Spieler in die Pflicht. „Die Jungs können sich irgendwie nicht zusammenreißen. Jeder für sich ist ein feiner Kerl, aber als Mannschaft funktioniert da irgendetwas nicht“, so Grote.

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Damit sich das in der kommenden Spielzeit ändert, soll auch ein neuer Trainer her. Denn das bisherige Trainerduo Mike Raed und David Kapuschzik verlässt den Verein zum Saisonende. „Da sind wir im Moment auf der Suche nach passenden Kandidaten“, erklärt Grote.

Und noch ein Problem macht den Davensberger Verantwortlichen um Tino Grote Sorgen: Denn Davaria Davensberg hat schon seit Längerem keine eigenen Jugendmannschaften mehr, sondern spielt in einer Spielgemeinschaft mit Ottmarsbocholt. „Deswegen wird es für uns in Zukunft sicher nicht einfacher“, meint Tino Grote.

Blick in die Nachbarschaft macht Hoffnung

Zumindest eines macht dem Verein aber Hoffnung: Der Blick auf den SC BW Ottmarsbocholt. Der steht in der Kreisliga-Tabelle aktuell nämlich vor den Nachbarn aus Ascheberg und eben Davensberg - nachdem er vor fünf Jahren auch in die Kreisliga B abgestiegen war.

„Denen hat der Abstieg am Ende sehr gut getan“, meint auch Tino Grote. „Und wir hoffen natürlich, dass es bei uns zu einem ähnlichen Effekt kommen wird“, so der Sportliche Leiter der Davensberger.