Nach drei Jahren beim SV Herbern wagt Trainer Oliver Glöden den nächsten Schritt: Zur neuen Saison übernimmt er den derzeit abstiegsbedrohten Westfalenligisten SG Bockum-Hövel. Glöden freue sich auf ein langfristiges Projekt und könne sich auch mit dem Gedanken anfreunden, in die Landesliga zurückzukehren.
Sportliche Herausforderungen bei der SG Bockum-Hövel
Als Co-Trainer vom SV Herbern habe Glöden die Vorzüge der Landesliga kennengelernt: „Bei den Derbys waren 500 bis 800 Zuschauer am Platz – das hat einen Riesenspaß gemacht.“ Nach dem Abstieg übernahm er als Cheftrainer den Bezirksligisten und stabilisierte diesen. Doch nun strebt der SVH mit Neu-Trainer Sven Pahnreck eine Rückkehr in die Landesliga an.
Für Oliver Glöden endet damit eine prägende Zeit – und ein neuer Abschnitt in seiner zehnjährigen Trainerkarriere beginnt. „Ich freue mich schon auf die sportliche Herausforderung und darauf, junge Spieler weiterzuentwickeln – ähnlich, wie es in Herbern angedacht war“, sagt der 46-Jährige, dem die Philosophie der SG gut gefallen habe. Und: „Hamm liegt in meinem Einzugsgebiet. Damit ist die Fahrerei für mich aus Ahlen realistisch.“

Die nötige Trainerlizenz besitzt Glöden ebenfalls: die DFB-Elite-Jugendlizenz. „So hat die sich jedenfalls früher geschimpft. Heute ist es die B-Plus-Lizenz, mit der ich bis zur Oberliga Mannschaften trainieren darf“, erklärt der 46-Jährige. Eine A-Lizenz war zwar angedacht, doch: „Als der DFB die Preise deutlich erhöht hat, war ich nicht mehr bereit, das zu investieren.“
Seinen Stil hat Glöden sich über die Jahre bei namhaften Trainern abgeschaut: Uwe Erkenbrecher, Pavel Dotchev, Dieter Hecking, Marc Fascher, Falko Götz oder Jürgen Röber. „Ich habe als Spieler versucht, von jedem Trainer das Beste mitzunehmen“, sagt der Ex-Profi, der mit dem Karlsruher SC in der Saison 2003/04 sowie ein Jahr später mit RW Erfurt sogar in der 2. Bundesliga spielte. „Natürlich nennt man schnell mal Jürgen Klopp als Vorbild – aber ich halte mich lieber an Trainer, unter denen ich selbst gespielt habe. Da weiß ich, was funktioniert.“
Kehrt Trainer Oliver Glöden in die Landesliga zurück?
Seine Karriere an der Seitenlinie startete 2014/15 als Spielertrainer in der Bezirksliga bei der Warendorfer SU. Drei Jahre später ging Glöden zu Westfalia Vorhelm in die Kreisliga und im Sommer 2019 zu Vorwärts Ahlen. Zwei Jahre später startete seine Mission beim SV Herbern.
Bei der SG Bockum-Hövel erwartet ihn nun ein neues Kapitel. Die Mannschaft ist ihm gänzlich unbekannt, aber genau das reizt ihn. „Ich kenne da niemanden – aber ich sehe das als Chance. Für mich als Trainer und für die Spieler. Sie bekommen eine neue Ansprache, neue Trainingsmethoden – das kann auch frischen Wind bringen.“
In ersten Gesprächen mit der Mannschaft und den Vereinsverantwortlichen wurde bereits klar: Der Verein plant zweigleisig – sowohl für den Verbleib in der Westfalenliga als auch für den möglichen Abstieg in die Landesliga. „Die Situation ist schwierig“, sagt Glöden. „Aber im Fußball ist alles möglich. Letztes Jahr ist die SG ja auch erst ganz knapp drin geblieben.“
Falls „das Glück für diese Saison“ aufgebraucht sei, würde sich Glöden die Einteilung in die Landesliga 4 wünschen. „Da kann ich einige Mannschaften einschätzen und es gäbe gute Derbys mit der Hammer SpVg und dem Werner SC“, sagt der Trainer. Die Westfalenliga 1 wäre ihm gänzlich unbekannt.
Auch wenn der Blick bereits nach vorne geht – Glöden will sich mit dem SV Herbern gut verabschieden. „Ich bin sehr zufrieden mit dem, was die Mannschaft zuletzt gezeigt hat. Beim Spiel gegen den VfL Kamen haben sie alles rausgehauen. Ich werde bis zum letzten Spiel alles reingeben.“
Dass der Verein künftig einen neuen Reiz setzen möchte, kann er nachvollziehen. „Ich glaube, dass der SVH zurück in die Landesliga will. Und das ist auch gut so. Es geht darum, nachhaltig zu arbeiten und für die Region wäre es auch toll, wieder ein Derby mit dem Werner SC zu haben.“