Ganze neun Jahre lang war Eintracht Werne die fußballerische Heimat von Mario Martinovic. Zum Fußball-A-Ligisten einst als Spieler gekommen, stand er später auch als Trainer am Seitenrand. Doch im Sommer zog es ihn aus beruflichen Gründen zum 1. FC Pelkum. So kam es am Sonntag zu einem unverhofften Wiedersehen am Grote-Dahl-Weg, bei dem der Ex-Werner prompt den spielentscheidenden Treffer erzielte.
Eintracht Werne für Mario Martinovic etwas Besonderes
„Ich habe mich natürlich gefreut, alle zu sehen. Die Jungs und die Leute um den Platz – das ist für mich immer etwas Besonderes“, beginnt Martinovic, der erst zwei Wochen zuvor mit den Pelkumer Altherren, wo er seit Sommer eigentlich spielt, auf die Evenkämper traf. Doch zurück zum Sonntag.
Dass der ehemalige Eintracht-Spieler im Kader der Hammer stand, ist seit Winter eine Regelmäßigkeit. „Die personelle Lage war vor dem Winter bei der Ersten angespannt und dann bin ich eingesprungen“, berichtet Martinovic, der von Pelkums Trainer Thomas Wilczek, einem weiteren Ex-Evenkämper, auf das Problem angesprochen wurde und nicht lange überlegen musste: „Wenn es Bedarf gibt, dann ist das für mich eine Selbstverständlichkeit.“

Geplant sei dies nicht gewesen, aber „ich fühle mich gut und spiele immer noch gerne Fußball“, meint Martinovic, der auf dem Platz durchaus Unterschiede zu früher wahrnehme. „Es ist schon etwas anderes, wenn du als Ü40-Spieler in einen Zweikampf mit einem 20-Jährigen musst. Das Tempo kannst du nur schwer mitgehen, aber versuchst natürlich viel über Erfahrung wegzumachen. Wenn ich der Mannschaft am Ende des Tages helfen kann, freue ich mich umso mehr.“
Traumtor schockt Eintracht Werne
Wie wichtig der 41-Jährige fußballerisch sein kann, stellte er am Wochenende wieder unter Beweis. So erzielte Martinovic eine gute Viertelstunde vor dem Ende per direktem Freistoß den 3:2-Siegtreffer. „Der Trainer hat gesagt, ich soll mir den Ball zurechtlegen. Ich treffe den Ball gut und dann fliegt der oben rein. Das war natürlich enorm wichtig für uns.“, beschreibt der ehemalige Werner und fügt mit einem Lachen hinzu: „Für so ein Tor braucht man dann auch nicht die beste Kondition.“
Doch was des einen Freud ist des anderen Leid: So trifft Martinovic mit seinem Traumtor seinen Ex-Klub mitten ins Herz. Denn nach der Niederlage gegen Pelkum beträgt der Abstand der Eintracht auf Tabellenführer TSC Hamm neun Punkte.
„Ich glaube, dass es am Ende nicht nur an diesem einen Spiel liegt“, kommentiert Stürmer Martinovic, der nach wie vor Woche für Woche die Ergebnisse seines Ex-Klubs verfolgt und der Truppe von Trainer Aykut Kocabas die Daumen drückt. „Sie haben in dieser Saison gegen die kleineren Klubs den ein oder anderen Punkt liegen gelassen und dafür gegen die Großen bärenstarke Auftritte gezeigt“, analysiert der 41-Jährige.
Mario Martinovic findet lobende Worte
„Aykut und Enes haben das super hinbekommen. Es gab im Sommer einen größeren Umbruch und alleine, dass sie kurz vor Ende der Saison da oben so mitspielen, finde ich bemerkenswert. Die Entwicklung passt und in der nächsten Saison können sie richtig angreifen“, ist sich Martinovic sicher.
Was die kommende Saison für ihn persönlich angeht, darüber hat der Stürmer klare Vorstellungen: „Ich bin hier hingekommen, um mit meinen alten Kollegen in der alten Herren zu spielen. Und das ist definitiv auch ab Sommer wieder so geplant.“ Doch bis dahin gilt es für ihn und den 1. FC Pelkum noch den Klassenerhalt in der Kreisliga A zu sichern.
Mario Martinovic dazu: „Dass wir ausgerechnet gegen so eine spielstarke Mannschaft wie die Eintracht die drei Punkte holen, ist richtig etwas wert – erst recht für die Moral. Wir sind noch nicht da unten raus und daher müssen wir jetzt weitermachen.“