Kapitän Zoran Martinovic (l.) und der Werner SC verlieren am Tabellenende langsam bereits den Anschluss.

Kapitän Zoran Martinovic (l.) und der Werner SC verlieren am Tabellenende langsam bereits den Anschluss. © Johanna Wiening

„Katastrophal, wie ein Absteiger“: Werner SC geht beim Bezirksliga-Aufsteiger aus Dülmen unter

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Ernüchterung beim Werner SC: Der ordentlichen Leistung gegen Gemen folgt ein blutleerer Auswärtsauftritt. Wie so häufig ebnen individuelle Fehler des WSC dem Gegner den Weg zum Sieg.

Werne

, 25.09.2022, 19:22 Uhr / Lesedauer: 2 min

Eine alte „Weisheit“ im Fußball besagt: Wenn du keine Tore schießt, kannst du kein Spiel gewinnen. Wenn du dann auch noch den Gegner deinerseits zum Toreschießen einlädst, hast du erst recht schlechte Karten. Bei Fußball-Landesligist Werner SC kam im Auswärtsspiel bei der TSG Dülmen beides zusammen und führte zu einer bitteren Niederlage, die auch in ihrer Höhe so in Ordnung ging.

Landesliga 4

TSG Dülmen – Werner SC 5:1 (2:0)

Bereits am kommenden Donnerstag trifft der Werner SC im nächsten Meisterschaftsspiel auf den zweiten Aufsteiger SV Concordia Albachten. Wenig Zeit, um groß etwas zu verändern, doch WSC-Trainer Lars Müller wusste nach dem Spiel: „Einfach so Weitergehen kann es nicht.“ Dafür hatte sein Team zu viel Grundsätzliches vermissen lassen.

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Bereits zu Beginn lief aus WSC-Sicht vieles in die falsche Richtung. Nach gerade einmal 15 gespielten Sekunden lenkte Torwart Jan Trahe einen Distanzschuss von Marvin Möllers über die Latte (1. Minute).

Werner SC lädt Dülmen mit Fehlern ein

Und der Keeper stand bald darauf erneut im Mittelpunkt: Einen erneuten Fernschuss wehrte er nach vorne ab, hechtete Richtung Ball und traf TSG-Spieler Dimitrios Koutinas – Elfmeter. „Da ist er zu gierig auf den Abpraller“, ärgerte sich Lars Müller nach dem Spiel. Möllers traf vom Punkt zur Dülmener Führung (10.).

Echte Torchancen hatte in der ersten Halbzeit nur die TSG, so nach einem Konter in der 25. Minute, den Trahe gerade noch so entschärfte. Kurze Zeit später spielte Nico Holtmann einen einfachen Fehlpass im Aufbauspiel, der Dülmener Tobias Korte bedankte sich mit dem 2:0 (31.), das auch den hochverdienten Pausenstand markierte.

Lars Müller brachte zur zweiten Hälfte mit Jannik Prinz und Jussef Saado frische Kräfte, doch die beiden waren nur wenige Momente auf dem Platz, als ein einfacher Pass die WSC-Abwehr aushebelte und Alexander Kock zum 3:0 traf (46.). „Wie wir die ersten drei Tore kassieren, ist katastrophal“, befand Lars Müller. „So kannst du nicht verteidigen. Das ist nicht wie ein Abstiegskandidat, sondern wie ein Absteiger.“

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Zwar traf Nico Holtmann bald darauf aus dem Gewühl nach einer Ecke zum 1:3 aus Werner Sicht (52.) und gerade Jannik Prinz sorgte dafür, dass zumindest ein bisschen Leben in die WSC-Offensive kam. Doch der zweite Joker Saado vergab die größte Möglichkeit zum Anschluss (66.).

Amer Masic muss verletzt raus

Im direkten Gegenzug gelang der TSG das 4:1 (67.) und nach einer Kontersituation auch noch das 5:1 (71.). In den verbleibenden Minuten ließen Heim- und Auswärtsmannschaft das Spiel mehr oder weniger ausklingen, der WSC musste allerdings auch noch die verletzungsbedingte Auswechslung von Abwehrmann Amer Masic verdauen.

Nachdem es am vergangenen Spieltag noch eine ordentliche Leistung und den ersten Saisonpunkt gegen Westfalia Gemen gab, war dem Werner SC in Dülmen die Verunsicherung vom ersten Moment an anzumerken.

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Für Lars Müller keine Überraschung: „In unserer Situation fährst du nirgendwo hin und gewinnst ein Spiel ganz locker. Trotzdem musst du einfach seriöser spielen, gerade wenn es nicht läuft“, so der enttäuschte Coach. Der Werner SC bleibt Tabellenletzter und hat bereits sieben Punkte Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz, den die TSG Dülmen nach ihrem Sieg belegt.

WSC: Trahe – Martinovic, Stöver, Poggenpohl (46. Prinz), Gün (83. Dadal), Holtmann, C. Lachowicz (46. Saado), Becker, Masic (73. Neugebauer), Wolff, Daoudi (73. Sönmez)

Tore: 1:0 Möllers (10./Foulelfmeter), 2:0 Korte (31.), 3:0 Kock (46.), 3:1 Holtmann (52.), 4:1 Arnsmann (67.), 5:1 Möllers (71.)