
Johanna Wiening (l.) und Matthias Kerk (vorne) kommentieren das Derby live. © Reith
„Ich fiebere selbst total mit“ – Livestream-Kommentatoren sind bereit fürs Derby
Fußball
Das Derby zwischen SV Herbern und Werner SC ist auch für die Sportredaktion ein Feiertag und wird zum Livestream-Event. Unsere Kommentatoren teilen ihre Derby-Gefühle und prägendsten Erinnerungen.
Wenn am Freitagabend der SV Herbern und der Werner SC im traditionellen Derby in der Fußball-Landesliga aufeinander treffen, ist auch die Sportredaktion nahezu in Mannschaftsstärke vor Ort – unter anderem auch die Kommentatoren des Livestreams. Sie erklären, was das Derby für sie ausmacht.
„Für mich ist das Derby immer sehr aufregend, weil ich als Beobachterin selbst total mitfiebere“, sagt Sportredakteurin Johanna Wiening, die zum ersten Mal im Live-Kommentar des Derbys zu hören ist. Beruflich war sie aber bereits bei vier Derbys vor Ort, um Berichte für die Sportredaktion zu schreiben.
„Man merkt schon die ganze Woche, dass das etwas Besonderes ist, und die Vorfreude überträgt sich dann auch auf die Reporter“, kann Johanna den Freitagabend selbst kaum abwarten. Dennoch ist sie dann natürlich Berichterstatterin und kein Fan.
Im April stieg „das perfekte Derby“
„Ich bin absolut neutral in diesem Spiel. Ich hätte auch keine Lust, dass eine Mannschaft die andere abschießt. Zum Glück waren alle Derbys, die ich bisher gesehen habe, sehr eng. Deshalb war das 3:3 im April eigentlich das perfekte Derby“, blickt sie zurück.
Damals bereits am Kommentatorentisch war Matthias Kerk, der seit 2018 für die Sportredaktion bei Derbys vor Ort ist und bereits in vielen Livestreams zu hören war. Er bringt die lokale Komponente ins Kommentatorenteam, und das nicht nur, weil er selbst einst für den Werner SC II die Schuhe geschnürt hat.

Emotionen am Spielfeldrand im Derby: Lars Müller (r.) ist auch diesmal wieder dabei. © Helga Felgenträger
„Auch beim SV Herbern kenne ich ganz viele Leute, von den Spielern bis zum Vorstand. Allgemein könnte man sagen, dass ich wahrscheinlich von 500 Zuschauern am Sportplatz 400 kenne“, lacht er.
„Die Derbys sind nicht nur etwas Besonderes, weil es immer enge Spiele sind. Bei diesen Spielen treffen die Mannschaften aufeinander, die auch während der restlichen Saison immer aufeinander schauen und übereinander reden“, weiß Matthias. Deshalb sei es interessant zu sehen, „wie das dann im direkten Duell abläuft.“
Lars Müller und Holger Möllers gingen an der Seitenlinie aufeinander los
Auch er sieht das 3:3 vom April im Herberner Schneetreiben als ein Derby-Highlight der vergangenen Jahre an. „Auch auffällig ist, dass fast immer am Ende gerechte Ergebnisse rauskommen beim Derby. Die an dem Tag bessere Mannschaft hat meistens auch gewonnen“, erinnert er sich.
Einig sind sich Johanna und Matthias vor allem in einer Sache: Das Derby bekommt einen emotionaleren Kommentar als die meisten anderen Spiele. „Trotzdem bleibe ich wahrscheinlich eher ruhig beim Kommentieren und werde nicht übertrieben laut“, sagt sie.
Für Matthias ist auch wichtig, dass die Emotionen in einem vernünftigen Rahmen bleiben. Er erinnert sich: „Vor ein paar Jahren sind sich WSC-Trainer Lars Müller und der damalige Herberner Coach Holger Möllers mal genau vor uns Kommentatoren an der Seitenlinie angegangen. Das gehört schon dazu, aber einen wirklichen Eklat gab es noch nie.“