Lars Müller hofft, dass sein Team den Schwung vom vergangenen Wochenende mitnehmen kann.

Lars Müller hofft, dass sein Team den Schwung vom vergangenen Wochenende mitnehmen kann. © Timo Janisch

Trainer sind voller Vorfreude aufs Derby: „Wer sich da nicht zerreißt, hat etwas falsch gemacht“

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Kurz vor dem Duell zwischen dem SV Herbern und dem Werner SC hat das Derbyfieber auch die Trainer gepackt. Beide erwarten viel von ihren Spielern – und einer sieht einen klaren Favoriten.

Herbern, Werne

, 20.10.2022, 18:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Der Höhepunkt der Derbywoche rückt immer näher. Am Freitagabend (19 Uhr) gilt es für die Fußball-Landesligisten SV Herbern und Werner SC, im direkten Duell unter Flutlicht auf dem Rasenplatz an der Werner Straße. Die Partie lässt wohl keinen im direkten Umfeld der Teams kalt – auch nicht die beiden Trainer.

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WSC-Coach Lars Müller hat schon einige Derbys an der Seitenlinie miterlebt und weiß um den besonderen Stellenwert des Lokalduells: „Wir haben ja in der Liga auch Spiele gegen Nordkirchen oder Bockum-Hövel, die rein geografisch auch Derbys sind. Aber das Spiel gegen Herbern ist das eigentliche Derby, weil es eben auch für alle Menschen drum herum eine große Bedeutung hat.“

Julian Wiedenhöft ist ein Freund von Derbys

Sein Herberner Kollege Julian Wiedenhöft, der die Blau-Gelben seit dieser Saison trainiert, gibt zu, dass vor allem die wenigen derby-erfahrenen Spieler in seinem Kader ganze Arbeit geleistet haben, um den passenden Kampfgeist auf die vielen Neuzugänge zu übertragen. „Die haben uns, also auch das Trainerteam, richtig heiß gemacht“, sagt er.

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Doch auch für Wiedenhöft markiert die Derbywoche nur den Höhepunkt einer Rivalität, die auch in anderen Phasen der Saison eine Rolle spielt. „Ich habe seit meinem Start hier gemerkt, dass Werne als Thema im Verein immer präsent ist“, berichtet er. Auch wegen seiner Herkunft aus Münster sei er zudem ein ausgemachter Freund von Derbys, die es in Herbern und Umgebung vielleicht nicht ganz so oft gebe wie bei seinen früheren Stationen.

Julian Wiedenhöft glaubt, dass der SV Herbern im Derby nichts zu verlieren hat.

Julian Wiedenhöft glaubt, dass der SV Herbern im Derby nichts zu verlieren hat. © Johanna Wiening

Die aktuelle Tabellensituation macht das Spiel noch einmal besonders brisant, auch wenn die Saison noch recht jung ist. Zumindest gilt das für den objektiven Beobachter. Spieler beider Mannschaften haben unter der Woche angegeben, der Tabelle keine besondere Beachtung zu schenken.

In Lars Müllers Augen bringt der Blick auf die Werner Punktebilanz ebenfalls wenig: „Ich muss gerade nicht auf die Tabelle schauen, weil ich weiß, dass wir Letzter sind. Deshalb ist aktuell jedes Spiel für uns wichtig. Es ist dann auch völlig egal, wo der Gegner gerade steht.“

Julian Wiedenhöft: „Der Werner SC ist Favorit“

Julian Wiedenhöft pflichtet ihm bei: „Wir könnten jetzt auch Letzter sein und Werne Erster oder andersherum. Ein Sieg im Derby wäre immer von großer Bedeutung. Wir wollen natürlich trotzdem den positiven Trend aus den vergangenen zwei Spielen (Heimsieg gegen Altenrheine und Unentschieden in Ahaus, Anm. d. Red.) mitnehmen und uns bestenfalls unten etwas absetzen.“

Allerdings stapelt er, was die Kräfteverhältnisse auf dem Platz angeht, eher tief: „Ich bleibe dabei, dass der Werner SC Favorit ist, sie haben unheimlich viel Qualität in ihrer Mannschaft und werden nicht da unten stehen bleiben. Deshalb haben wir in diesem Spiel nicht allzu viel zu verlieren.“ Die passende Einstellung von seinen Spielern erwartet er natürlich trotzdem: „Wenn man sich bei so einem Spiel nicht zerreißt, dann hat man etwas falsch gemacht.“

Lars Müller mag die Atmosphäre auf dem Herberner Rasenplatz

Auch der WSC-Trainer nimmt seine Mannschaft nach dem ersten Saisonsieg am vergangenen Sonntag gegen Neuenkirchen nun in die Pflicht: „Entscheidend ist, wie die Spieler es angehen. Nur weil wir jetzt ein Spiel gewonnen haben, gewinnen wir nicht 15 Spiele hintereinander. Trotzdem gibt uns das hoffentlich einen Schub.“

Die beiden Trainer eint eine große persönliche Vorfreude auf das Derby, auch dank des Austragungsortes. „Die Stimmung wird gut, es wird einiges am Platz los sein“, blickt Julian Wiedenhöft voraus. Für Lars Müller ist es sein zweites Derby auf Rasen, seit er WSC-Trainer ist. „Die Atmosphäre da oben ist einfach schöner als auf den anderen Plätzen“, sagt er und gibt noch ein Versprechen an alle Zuschauer: „Das Derby wird nie langweilig.“