Frank Große-Budde und seine neue Rolle beim SV Herbern „Der Verein soll wieder enger zusammenwachsen“

Von Till Schacht
Frank Große-Budde und seine neue Rolle beim SV Herbern: „Der Verein soll enger zusammenwachsen“
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Frank Große-Budde – ein Name, der den meisten, die es mit dem Fußball-Bezirksligisten SV Herbern halten, mehr als nur bekannt sein dürfte. So begann der heute 54-Jährige einst seine fußballerische Laufbahn bei den Blau-Gelben, schaffte 2018 als Trainer mit der Frauenmannschaft den Aufstieg in die Landesliga und ist nun seit einigen Wochen einer der zwei neuen Sportlichen Leitern beim SVH. Zeit, ein Zwischenfazit zu ziehen.

Frank Große-Budde seit November aktiv

„Wir sind seit November dran, haben die ersten Gespräche geführt und bis jetzt ist es noch ziemlich ruhig”, beginnt Große-Budde. Mit „wir” meint der Herberner sich selbst und seinen gleichberechtigten Partner und Freund Ralf Hesselmann, mit dem er zusammen die Nachfolge vom langjährig aktiven Ludger Staar angetreten ist. „Ich hatte ehrlicherweise mit mehr Arbeit gerechnet”, ergänzt der 54-Jährige, der als aktiver Spieler auch für den SV Südkirchen und die Hammer SpVg auflief und 2004 als Spielertrainer mit der zweiten Mannschaft in die Kreisliga A aufstieg.

„Meine Wurzeln habe ich hier, aber ich habe auch schon etwas anderes gesehen. Mein Herz hat nicht nur blau-gelb geschlagen und trotzdem: Mein Vater hat hier schon gespielt, mein Bruder ist hier seit gefühlten 50 Jahren aktiv und dann schlägt es einen immer wieder hierhin zurück”, beschreibt der Herberner seine Rückkehr. Seine Entscheidung, die neue Aufgabe zu übernehmen, liegt dabei schon einige Monate zurück.

Frank Große-Budde am Spielfeldrand.
Frank Große-Budde stieg als Trainer 2018 mit den Frauen in die Landesliga auf. (Archiv) © Helga Felgenträger

„Ralf (Hesselmann, Anm. d. Red.) ist im vergangenen Sommer gefragt worden und hat gesagt, dass er es ungern alleine machen möchte. Dann fiel mein Name und ich habe es mir bei mehreren Gesprächen durch den Kopf gehen lassen“, erzählt Frank Große-Budde, der nach seinem Rücktritt als Trainer der Frauen-Mannschaft fußballtechnisch eigentlich kürzergetreten war.

SV Herbern mit fünfer Gespann an der Spitze

„Bei uns in der Familie hat sich jahrelang schon sehr viel um Fußball gedreht. Das hat sich in der Zwischenzeit etwas geändert. Ich bin gerne auch mal auf Reisen und mit dem Wohnmobil unterwegs“, erzählt Große-Budde. Und so eine Rolle, wie der Sport früher einmal in seinem Leben spielte, möchte er auch jetzt vermeiden: „So wie es jetzt ist, ist es gut. Und vielmehr Arbeit soll es auch nicht werden, sonst ist es einfach zu viel.“

Die Installation eines Dous an der Spitze des sportlichen Bereichs mit dem Vorgänger Staar als sportlicher Berater scheint daher die ideale Lösung. Doch es gibt mehr als nur diesen einen Grund dafür. „Ralf und ich kennen uns seit der Kindheit. Wir haben zusammen Fußball gespielt und auch später schon in der zweiten Mannschaft zusammengearbeitet. Mit Lutz (Ludger Staar, Anm. d. Red.), seinen Kenntnissen und seinem Netzwerk im Boot und dem restlichen Fußballvorstand (Dominik Reher und Florian Großheger, Anm. d. Red.) bin ich sehr zuversichtlich, was die Zukunft angeht“, urteilt der Herberner.

Der neue Fußballvorstand präsentiert sich beim SV Herbern bei einem Symbolfoto als Team.
Der neue Fußballvorstand beim SV Herbern mit: Frank Große-Budde (ganz rechts), Florian Großhegr, Ludger Staar, Dominik Reher und Ralf Hesselmann. © SV Herbern

Dass dabei nicht von heute auf morgen jeder Handgriff sitzt, liege in der Natur der Sache: „Natürlich müssen wir uns noch in viele Sachen und Abläufe einarbeiten, aber ich glaube wir als Gespann, das könnte etwas werden.“ Worte, die bei allen Blau-Gelben nach einer turbulenten vergangenen Spielzeit mit einer Trainerentlassung und dem Landesliga-Abstieg sicher Anklang finden werden.

Der „Herberner-Weg“ im Mittelpunkt

Die Arbeit der beiden Sportlichen Arbeit dreht sich dabei allerdings nicht nur um die erste Mannschaft und Aushängeschild des SV Herbern, was Frank Große-Budde wichtig ist, zu unterstreichen: „Unsere Aufgabe ist es, sich hier um alle Mannschaften der Fußball-Abteilung zu kümmern. Die Mannschaften sollen funktionieren und der Verein wieder enger zusammenwachsen.“

Besonderen Wert möchte Große-Budde auf das Thema Nachhaltigkeit legen. „Wir möchten junge Herbernerinnen und Herberner wieder aktivieren und mehr Eigengewächse ausbilden“, erklärt er und ergänzt: „Ich weiß, dass die Fußballwelt sich verändert hat. Diese Verrücktheit, die wir früher für den Fußball hatten, ist weniger geworden. Die junge Generation tickt anders, aber vielleicht kann ich mit meiner Art etwas von diesem Oldschool-Gefühl zurückholen.“