Der Torjubel von Marvin Stöver war ausgefallen: Denn der Weg des 2:0-Torschützen des Fußball-Bezirksligisten Werner SC führte nicht etwa zu den eigenen Mannschaftskollegen, sondern schnurstracks und geradewegs zur Bande, wo Louis Barkowski wartete. Stöver klärte nach dem 3:0-Erfolg über den ASK Ahlen auf: „Wir sind lange befreundet. Ich bin großer LippeBaskets-Fan.“ Und Centerspieler Barkowski ist sportlich bekanntlich beim Basketball-Regionalligisten aus der Lippestadt zu Hause. „Er kommt häufig zum Fußball, wir supporten uns gegenseitig und besorgen uns Ehrenkarten“, erklärte Stöver.
Sportlich ist der Ligastart mit dem deutlichen Auswärtssieg nach dem Abstieg aus der Landesliga geglückt. „Damit haben wir nicht unbedingt gerechnet, aber ich stolz bin ich trotzdem drauf“, sagte Stöver. Die Ahlener gelten als Mitfavorit um den Aufstieg. „Was man so hört, ist, dass sie aufsteigen möchten. Deswegen habe ich sie schon stark eingeschätzt“, so Stöver.
Doch der WSC verteidigte Ahlens Angriffsbemühungen ordentlich weg nach der Werner Führung. „Wir haben Ahlen nicht ins Spiel kommen lassen“, sagte Stöver, der aus 14 Metern nach 77 Minuten auf 2:0 stellte. Herbern-Neuzugang Maurice Modrzik legte den Ball auf Stöver ab, der unten links einschob.
Seit dem Abstieg hat sich am Lindert einiges getan, für Stöver vor allem im Stimmungssegment. „Wir haben fünf Neuzugänge integriert, die wirklich super in die Mannschaft passen und auch Dampf mitbringen“, sagte der 27-Jährige. In Efe Bozaci und Modrzik verfüge der Klub über zwei neue Außen. „Mit der Unbekümmertheit einfach mal ins Eins-gegen-eins gehen, das brauchen wir“, findet Stöver.
Lob für Trainer Öztürk
Beim WSC ist offenbar neues Selbstvertrauen zurück, der Auftaktsieg gibt Rückenwind für die Aufgabe beim ersten Heimauftritt gegen den FC TuRa Bergkamen. Wernes Trainer Kurtulus Öztürk sucht immer wieder das Gespräch zu seinen Spielern. „Kutte hat von A bis Z alles im Griff. Er steht mit manchen tagtäglich in Kontakt. Er sagte, dass man ihn immer anrufen kann, egal ob privat oder fußballerisch. Und das meint der ernst! Er hat einen guten Draht zu den Spielern“, so Stöver.

Auch Rückschläge wie das Pokal-Aus gegen den SC Münster 08 in der ersten Runde stecke der WSC dadurch besser weg als früher. „Wir haben das beim Training reflektiert und dann abgehakt“, so Stöver, der jetzt nach vorne auf Bergkamen blickt, eine Mannschaft, die der Werner gar nicht gut kennt. „Meister in der Kreisliga A geworden – so schlecht können die nicht sein“, bilanzierte Stöver, der dann auf Cem Bozkurt trifft. Mit Bozkurt spielte Stöver in Hamm und auch ein Jahr in Werne zusammen. Dessen Bruder Can Bozkurt kickte außerdem mal bei Eintracht Werne. „Mir würde auch ein dreckiges 1:0 reichen“, sagte Stöver. Dann wäre der Start nach dem Abstieg in die Liga wohl wirklich geglückt.
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