Trotz möglichem Klassenerhalt: Auch für Herberns Damen ist die Corona-Krise mehr Fluch als Segen

© Helga Felgenträger

Trotz möglichem Klassenerhalt: Auch für Herberns Damen ist die Corona-Krise mehr Fluch als Segen

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Was passiert im Amateurfußball in Zeiten der Corona-Krise? Damit beschäftigen sich aktuell auch die Fußballerinnen des SV Herbern. Ein Abbruch könnte sie vor einem möglichen Abstieg retten.

Herbern

, 27.03.2020, 16:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Für die heimischen Amateurfußballer ist es eine ungewohnte Situation. Während sie normalerweise ihre Sonntage auf den Plätzen der Region verbringen und auch unter der Woche regelmäßig den Ball am Fuß haben, geht das aktuell höchstens im eigenen Garten. Die Corona-Pandemie hat den kompletten Fußball bis auf weiteres lahmgelegt.

Was für die meisten Spieler ein Fluch ist, könnte sich für die Herberner Landesliga-Spielerinnen möglicherweise zu einem Segen entwickeln. Denn sollte die Saison abgebrochen werden, wäre der Klassenerhalt für die Herbernerinnen wohl gesichert - und das, ohne sportlich kämpfen zu müssen.

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Hoffen die Fußballerinnen also auf den Abbruch, um sich noch einmal retten zu können? „Natürlich kann man das so sehen und es wäre vielleicht wirklich gut für uns, wenn wir uns länger auf die kommende Saison vorbereiten könnten“, sagt Spielerin Sara Große-Budde. „Aber wir sind Sportlerinnen und wollen natürlich lieber spielen, das ist ganz klar.“

Und weil eben noch nicht feststeht, ob die Herbernerinnen nicht doch nochmal ranmüssen in dieser Spielzeit, wollen sie vorbereitet sein. Dazu hat sich Sara Große-Budde mit dem Rest des Mannschaftsrats ihre Gedanken gemacht. „Wir haben ein paar Kraftübungen zum Beispiel in unsere Gruppe geschickt und andere Möglichkeiten, sich fit zu halten“, sagt sie. „Einen festen Plan gibt es aber nicht.“

Dass die Mädels sich gut fit halten, konnte Sara Große-Budde bereits vor der eigenen Haustür beobachten. „Ich hab schon einige hier vorbei joggen sehen“, sagt sie. „Aber rausgehen geht ja leider nicht, da konnte man nur vom Balkon aus Hallo sagen.“

Aber obwohl das Sportprogramm steht - der Ball am Fuß fehlt der Herbernerin trotzdem. Wann sie wieder damit rechnen kann, auf den Platz zurückzudürfen, steht für Sara Große-Budde noch in den Sternen: „Das ist ganz schwer zu sagen finde ich. Die Gesundheit steht an erster Stelle und es ist ja noch gar nicht abzusehen, wann es da wieder Berg auf geht.“

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Dass das aber in dieser Spielzeit wirklich noch was wird, kann sie sich nicht vorstellen. „Wir wissen ja generell alle nicht, wie es weitergeht. Da glaube ich nicht, dass diese Saison noch Spiele ausgetragen werden“, so Sara Große-Budde.

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Und selbst wenn es doch so kommen sollte: So richtig vorstellen, wann die Spiele nachgeholt werden, kann sich die Herbernerin nicht. „Wenn man jetzt sagt, wir spielen dann irgendwann ab Mai wieder und dann wird im Juli noch nachgeholt, dann wird es wieder personelle Sorgen geben, weil dann eben einige vermutlich im Urlaub sind. Und da geht es ja dann nicht nur uns so“, erklärt Sara Große-Budde.

Die wahrscheinlichste Lösung ihrer Meinung nach: „Ich denke, dass diese Saison niemand absteigen sollte. Das wäre am fairsten für alle Beteiligten.“