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Was ein Neuzugang des PSV Bork mit Joshua Kimmich eint - und welches ungewöhnliche Hobby er hat
Fußball
Bei der Vereinssuche spielten für einen Neuzugang des PSV Bork vor allem Kriterien neben dem Platz eine Rolle. Etwas beeindruckte ihn sofort. Warum er einen Wechsel zu einem Lüner Klub ausschloss.
Kurz vor Weihnachten gab der PSV Bork die Verpflichtung eines Neuzugangs bekannt. Der Sportliche Leiter Martin Klingenberg zeigte sich glücklich, dass der Spieler sich für den Fußball-B-Ligisten entschied. Eine große Rolle dafür spielte etwas, das gar nichts mit Fußball an sich zu tun hat.

Rene Westermann trägt seit diesem Jahr das Trikot des PSV Bork. © Rene Westermann
„Bork macht viel auf Instagram. Das fand ich interessant“, sagt Rene Westermann. Vorher spielte er beim SV Körne 83 in Dortmund. Da der 31-Jährige aber mit seiner Frau nach Bork zog, wollte er sich in der Nähe einen Verein suchen.
Dafür informierte Westermann sich vor Ort bei Spielen und eben bei Instagram über die umliegenden Klubs. Ein Verein in Lünen, wo seine Schwägerin Kristina Westermann beim BV Lünen 05 spielt und die Familie seiner Frau wohnt, kam für ihn nicht in Frage. „Ich bin kein großer Fan von Lüner Mannschaften. Ich mag die nicht, auch wenn man sie nicht alle über einen Kamm scheren kann.“
Nach dem ersten Kontakt mit Borks Trainer Sanmi Ojo sei Westermann direkt vom PSV überzeugt gewesen. „Ojo und auch Klingenberg sind echte Herzensmenschen. Was neben dem Platz gemacht wird, ist super. Es ist hier genauso familiär wie bei meinem alten Verein.“ Im Anschluss an das Gespräch mit Ojo ging er mit seinem Trainer zusammen joggen, nahm am Online-Training der Mannschaft teil - und sagte zu.
Westermann lernte das Team über die Playstation kennen
Der Neuzugang, dessen Familie nach Mallorca ausgewandert ist, stand mit seinen neuen Mitspielern sogar schon zusammen auf dem Platz - zumindest virtuell. „Ich habe schon mit ein paar Jungs zusammen ‚Fifa‘ auf der Playstation gespielt und dabei haben wir auch geredet.“
Die Fußball-Simulation „FIFA“ ist gerade bei Fußballern ein beliebtes Hobby. Doch Westermann hat auch eine Leidenschaft, die eher unbekannt ist, aber zu seinem Glück einer seiner Mitspieler teilt. „Ich spiele nebenbei Discgolf, Simon Guder auch. Das passt einfach.“
Durch seinen Schwiegervater sei er auf den Sport, den er als Golf mit einer Frisbee beschreibt, aufmerksam geworden. „Das macht superviel Spaß und man kann es immer im Freien spielen.“ Mit Guder habe er sich sogar schon einmal getroffen und zusammen gespielt.
Neben dem Platz scheint der Borker also schon angekommen zu sein. Was waren sportlich seine Kriterien? „Ich wollte eine Mannschaft finden, die Ziele hat. Ich habe schon einen Aufstieg mitgemacht. Das würde ich gerne nochmal machen. Sie haben drei Torhüter in der B-Liga. Das finde ich schon stark.“
„Ich bin gerne auf der Außenbahn unterwegs“
Westermann spielte in Körne hauptsächlich in der dritten Mannschaft in der Dortmunder Kreisliga C, half aber auch in der Ersten in der Kreisliga A aus. Auf dem Feld fühlt er sich auf den Außen am wohlsten. „Ich bin gerne auf der Außenbahn unterwegs, am liebsten als rechter Verteidiger.“
Seine Stärken sieht er in seiner Lauffreudigkeit und Zweikampfstärke. „Ich bin schnell und laufe viel und gerne. Ich laufe gerne nach hinten und gebe auch Kommandos, damit sich der Spieler vor mir wohlfühlt.“
Von der Spielweise her vergleicht Westermann sich mit Joshua Kimmich von Bayern München. „Ich bin einer wie Kimmich. Der will einfach, ist ehrgeizig und ärgert sich auch mal. Er läuft hinterher und kriegt den Ball auch.“
Er ist damit nicht der einzige Spieler beim PSV Bork, der sich mit einem Münchener vergleicht. David Onweni hat den Spitznamen „Alaba“ wegen seiner Ähnlichkeit zum Bayern-Star David Alaba.
Baut sich Bork also eine Bayern-Mannschaft nach? „Das wäre doch was“, sagt Westermann und lacht. „Obwohl ich sonst gar kein Bayern-Fan bin.“
Hat im Mai 2020 in der für den Lokal-Journalismus aufregenden Corona-Zeit bei Lensing Media das Volontariat begonnen. Kommt aus Bochum und hatte nach drei Jahren Studium in Paderborn Heimweh nach dem Ruhrgebiet. Möchte seit dem 17. Lebensjahr Journalist werden.
