TG Selm wird Aufstiegsangebote annehmen - die Reaktionen auf den Verbandsentscheid
Coronavirus
Die TG Selm ist der große Gewinner der Saisonwertung. Nach Vereinsangaben dürfen sich drei Zweitplatzierte über Aufstiege freuen, obwohl sie eigentlich schon abgeschrieben waren.

Maximilian Radke freut sich mit der TG Selm über einen unerwarteten Aufstieg. © Weitzel
Wer noch die Chance hatte, aufzusteigen, bekommt bald Post vom Westfälischen Tennis-Verband. Die Hallensaison, die der WTV infolge der Corona-Krise abgebrochen hatte, war in den meisten Ligen noch nicht beendet. Vor allem bei der TG Selm ist man glücklich über die Regelung.
Maximilian Radke freut sich: „Wenn es möglich ist, werden wir davon Gebrauch machen“, sagte Radke am Montag, nachdem der WTV bekanntgegeben hatte, alle Tennisteams anzufragen, ob sie aufsteigen wollten - wenn das rein rechnerisch noch möglich gewesen wäre.
Bei gleich drei Selmer Tennisteams wäre das noch möglich gewesen. Die Herren I, II und III stehen in ihren Ligen allesamt auf dem zweiten Platz. Aus eigener Kraft hätte es keine Mannschaft mehr schaffen können. Die Selmer Tenniscracks um Radke hatten den Aufstieg auch schon nach einer Niederlage ad acta gelegt.
Saisonabbruch in letzter Minute
Mit allergrößter Wahrscheinlichkeit wäre am Wochenende 14./15. März das Aufstiegsrennen entschieden gewesen - die Einstellung des Spielbetriebs erfolgte erst einen Tag vorher und damit für die Selmer quasi in letzter Minute. „In der Mannschaft haben wir uns gefreut, dass es diese Möglichkeit nun gibt, weil wir es sportlich nicht mehr schaffen konnten“, sagte Radke.
Erleichterung dürfte auch bei den Selmer Tennisspielerinnen geherrscht haben, die schon nicht mehr einzuholen waren und als Meister ein wenig um den Aufstieg gezittert hatten. Denn klar war bis zum vergangenen Wochenende noch nicht, wie der WTV die abgebrochene Saison wertet. Die TG ist mit vier Aufstiegen also der große Gewinner der Regelung.
Christian Monreal: „Es war das einzig Sinnvolle“
Auch beim Nachbarn Olfener TC gab es Lob für die Entscheidung des WTV. „Es war das einzig Sinnvolle, was man machen konnte, ohne von den Vereinen komplett zerfleischt zu werden“, sagte OTC-Sportwart Christian Monreal und lachte, „natürlich werden die Ligen damit nächste Saison groß, aber das wird sich durch mehr Absteiger wieder einnivellieren.“
Monreal, der bei den Herren 30 spielt, könnte selbst profitieren, da auch sein Team den Aufstieg noch hätte schaffen können. „Wenn wir angeschrieben werden, müssen wir uns teamintern überlegen, ob wir das Angebot annehmen oder da bleiben, wo wir sind, weil wir es sportlich nicht geschafft haben. Das sind die Optionen“, so Monreal. Er befürwortet das Nein zum Aufstieg, schließt sich aber dem Mehrheitsvotum der Mannschaft an, wenn es so weit ist.