Wie kam es dazu, dass Sie beide Mannschaften übernehmen?Nachdem klar war, dass Pascal Harder im Sommer eine neue Aufgabe übernimmt, hat Thorsten Garber (GSC-Präsident, Anm. d. Red.) das Gespräch mit mir gesucht. Er hat mich gefragt, ob ich mir den Trainerposten der ersten Mannschaft im Sommer zutraue und da Bock drauf habe. Da ich schon immer sehr ehrgeizig gewesen bin und mich ständig verbessern möchte, war das für mich keine Frage. Dass jetzt alles so plötzlich passiert ist, damit hätte ich aber nicht gerechnet. Nach Rücksprache mit meinem Trainerteam haben wir zugesagt.
Zwei Mannschaften zu betreuen ist eine Menge Arbeit. Halsen Sie sich damit nicht zu viel auf?Das geht nicht ohne ein gut funktionierendes Team. Und da sind wir, glaube ich, mit Daniel Schmucker, Tim Nicke und Michael Wierling seit Jahren gut aufgestellt. Hinzu kommt seit dieser Saison auch noch Andreas Thiveßen, der uns unterstützt. Deshalb bin ich da sehr zuversichtlich, dass wir das mit fünf Leuten hinbekommen werden. Die Trainingseinheiten werden ab sofort zusammen gelegt, sodass wir mit Erster und Zweiter richtig gute Einheiten absolvieren können.
Ist dieses Modell auch eines, das für Sie für die nächste Saison infrage kommt?Wie wir uns nächste Saison aufstellen werden, werden wir jetzt in den Wintermonaten besprechen. Beide Kader sind aktuell nicht die größten. Es gibt viele Langzeitverletzte und auch mehrere Spieler, die gar nicht mehr wissen, ob sie überhaupt nochmal spielen können. Da müssen wir schauen, was wir noch an Verstärkung dazu bekommen. Das gilt allerdings auch jetzt schon für den Winter, um alle drei Ziele zu erreichen.
Pascal Harder übernimmt im Sommer den VfB Lünen.
© Jura Weitzel
Wie sollen die drei Ziele Klassenerhalt mit der Ersten, Aufstieg mit der Zweiten und Erhalt der Dritten erreicht werden?Die Wunschvorstellung wären am Sonntag drei Punkte gegen Bork mit der zweiten Mannschaft und drei Punkte gegen Billmerich mit der Ersten. Dann hätte man bei der Zweiten tatsächlich einen komfortablen Sieben-Punkte-Vorsprung. Aber gerade Bork wird natürlich im Derby brennen und uns alles abverlangen. Ansonsten schauen wir uns, wie erwähnt, nach Verstärkungen um, wobei die im Winter erfahrungsgemäß sehr schwer zu bekommen sind.Was ist sonst noch nötig?Es gilt dann noch zur Rückrunde taktisch clever zu rotieren. Das funktioniert aber nur mit ausreichend Spielern. Wir hätten ja auch im Vorfeld Pascal und der Ersten schon öfters mehr Spieler hoch gegeben, aber wir hatten die letzten Wochen auch gerade einmal elf fitte Spieler. Um auch die Dritte nicht zu sehr zu belasten, haben teilweise alle Coaches im Kader gestanden und mussten auch spielen.
Thorsten Garber sprach davon, beide Mannschaften enger verzahnen zu wollen. Wie wollen Sie das, neben den gemeinsamen Trainingseinheiten, vorantreiben? Also ich denke, das werden die Jungs auch ganz von alleine hinbekommen. Luca Macculi, Louis Heckenkamp, David Eichmanns und Marvin Möller kommen ja auch ursprünglich aus der Zweiten und kennen die anderen eh schon. Die Zweite hat sich jetzt in den Räumen eine neue Musikanlage mit Mischpult und Nebelmaschine eingebaut. Da gibt es nach dem Training nun immer den „Durstigen Donnerstag“, wo die Jungs noch ein paar Stunden nach dem Training die Kabine zu einem Club machen. Da werden sich die Spieler der Ersten demnächst, denke ich, auch einreihen.Wie geht es dann weiter?Wir hoffen dann natürlich auf eine vernünftige Vorbereitung ohne viele Ausfälle. Da muss auch das Wetter mitspielen. In die Vorbereitung bauen wir meistens immer so zwei bis drei richtige Highlights ein.
Besteht die Gefahr, dass durch den frühen Abgang von Pascal Harder etwas auseinanderbricht? Er war ja in der ersten Mannschaft durchaus eine Person, die als „Kitt“ funktioniert hat.Pascal war oder ist in der ersten Mannschaft sehr beliebt. Viele sind ja auch mit ihm befreundet und deshalb nach Cappenberg gekommen. Erstmal legen wir den Fokus voll auf den letzten Spieltag, danach werden wir etliche Gespräche führen. Wir hoffen, dass die Jungs uns genauso ihr Vertrauen schenken und wir am Ende alle an einem Strang ziehen können und damit Erfolg haben werden. Ich persönlich schätze Pascal sehr, auch wie er sich reingeschmissen hat. Er hat ja teilweise auch noch mit Verletzung selber gespielt.
Am Wochenende stehen zwei wichtige Spiele an: Die Zweite spielt in Bork, die Erste in Billmerich. Beides sind für das Erreichen der Saisonziele wichtige Partien. Wie wollen Sie diese jeweils angehen und welches Spiel besuchen Sie?Ich befürchte fast, dass ich bis dahin ausfallen werde, so die Tendenz der Ärztin. Am Sonntag haben wir drei bis vier Leute, die noch angeschlagen gewesen sind, unten gelassen, damit sie noch etwas mehr Pause haben. Bei denen sollte es dann hoffentlich für Sonntag reichen. Dann haben wir da schon wieder ein paar Alternativen mehr. Am Donnerstag werden wir dann ganz genau schauen, dass wir zwei gute Kader zusammenbekommen. Priorität seitens des Vorstandes liegt aber dieses Wochenende auch ganz klar auf dem Derby gegen Bork.