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Pascal Harder nach Freistellung bei GS Cappenberg: „Ich war überrascht, sauer und enttäuscht“
Fußball
Das kommt überraschend: GS Cappenberg entbindet Trainer Pascal Harder von seinen Aufgaben. Der hatte jüngst seinen Wechsel zum VfB Lünen angekündigt. Ein Harder-Nachfolger ist bereits gefunden.
Dass Pascal Harder Grün-Schwarz Cappenberg verlässt, ist seit Donnerstagmorgen bekannt. Ursprünglich war geplant, dass der GSC-Spielertrainer noch bis zum Sommer beim Fußball-A-Ligisten bleibt, um dann den VfB Lünen zu übernehmen. Doch jetzt kommt es überraschend anders: Pascal Harder wurde vom Verein freigestellt. Ein Nachfolger ist ebenfalls gefunden.
„Ich denke, Pascal hätte gerne bis Sommer weitergemacht“, sagt GSC-Präsident Thorsten Garber. Dennoch entschied sich das Präsidium, sich vorzeitig vom Trainer der ersten Mannschaft zu trennen. „Die einstimmige Präsidiums-Entscheidung ist keine gegen Pascal, sondern für Markus Schnatmann und die Neuaufstellung.“
Markus Schnatmann übernimmt
Schnatmann, eigentlich Trainer der Cappenberger Reserve, die in der Kreisliga B um den Aufstieg kämpft, wird zusätzlich die erste Mannschaft übernehmen. Schnatmann wird über das Saisonende hinaus zusammen mit seinen drei Co-Trainern Erste und Zweite von Grün-Schwarz betreuen.
Dass die Trennung von Harder nun überraschend schon jetzt erfolgt, begründet Garber mit der zukünftigen Ausrichtung des Vereins. „Markus wird Gespräche mit Spielern im Winter führen, ein scheidender Trainer kann das nicht“, so Garber. Für Harder ist das aber ein schwaches Argument: „Als ich damals im Winter gekommen bin, war auch der Trainer noch da, aber da habe auch ich die Gespräche geführt. Das hätten wir wieder so machen können und ich hätte auch dabei geholfen.“

GSC-Präsident Thorsten Garber bedankte sich bei Pascal Harder für dessen Engagement. © Reith
Der Trainer berichtete davon, überrascht von der Entscheidung des Vereins zu sein: „Thorsten Garber hat mich gefragt, ob ich im Winter gehe. Ich habe das verneint mit dem Verweis, dass wir eine Vereinbarung bis Sommer haben und ich bis dahin weitermachen will. Der Verein sagte dann, dass er überlegen muss und vielleicht einen neuen Impuls setzen will. Dann wurde ich am Mittwochnachmittag angerufen und mir mitgeteilt, dass einstimmig entschieden wurde, dass ich kein Trainer mehr bin.“
Gerechnet hatte Harder, ausgehen davon, dass er bis zum Sommer bleiben würde, damit nicht: „Ich war überrascht, sauer und enttäuscht, weil ich das nicht nachvollziehen kann. Ich bin überrascht, dass die Trennung jetzt kommt. In der Winterpause wäre es noch eine andere Sache gewesen.“
Ergebnisse spielten bei Entscheidung keine Rolle
Für die Cappenberger Verantwortlichen war die aktuelle Entscheidung keine Reaktion auf die zuletzt schwachen Ergebnisse. „Dass er zuletzt nicht mehr an die Erfolge anknüpfen konnte, geht vor allem auf die Verletztenliste zurück. Das ist schade, weil wir ihm gerne einen anderen sportlichen Erfolg zum Abschluss gegönnt hätten“, so Garber, der zugleich die äußerst erfolgreiche Anfangszeit Harders hervorhob.
Um künftig wieder erfolgreicher zu sein, bekommt Schnatmann eine klare To-Do-List mit auf dem Weg: „Wir haben klar vereinbart, dass er mit seinen Co-Trainern die Erste und Zweite übernimmt. Es geht darum, Kräfte zu bündeln. Wir haben außerdem Prioritäten vereinbart und halten an unseren Zielen fest: Die Erste ist auf einen gesicherten Mittelfeldplatz der Kreisliga A zu führen. Die Zweite kann mit der möglichen Meisterschaft in der Kreisliga B die Saison veredeln. Und die dritte Mannschaft möchten wir erhalten.“
Die engere Verzahnung sprach auch Harder an: „Dass jetzt Erste und Zweite enger zusammenrücken, ist genau das, was ich seit drei Jahren anspreche. Das hat einen etwas bitteren Nachgeschmack, aber das ist letztendlich die Entscheidung des Vereins.“ Was der Ex-Trainer aber bedauert, ist: „Ich hätte mich gerne persönlich von der Mannschaft verabschiedet und mir da einen anderen Umgang gewünscht.“
Gute Wünsche für GS Cappenberg
Ein Nachtreten kommt für Harder aber nicht infrage: „Ich wünsche den Vereinen viel Glück und dass sie ihre Ziele erreichen. Trotz allem bin ich dankbar für das Vertrauen und die Zeit, die ich mit allen verbringen durfte.“
Die Cappenberger Führungsriege um Präsident Garber sendet ebenfalls noch gute Wünsche: „Pascal ist ein Pfundstyp. Wir möchten aber im Guten auseinandergehen und wünschen ihm alles Gute für die nächste Station. Wir mussten nach seiner Ankündigung aber auch über die Zukunft unserer Senioren befinden und eine Entscheidung für die Entwicklung über den Sommer hinaus treffen.“
Ist zum Studium ins Ruhrgebiet immigriert - und geblieben. Vielseitig interessiert mit einer Schwäche für Geschichten aus dem Sport, von vor Ort und mit historischem Bezug.
