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GS Cappenberg kupfert Challenge vom Nachbar-Verein ab, doch dieser weiß nichts davon
Fußball
GS Cappenberg beteiligt sich wie viele andere Teams auch an einer Sport-Challenge. Die Idee hat das Team von einem anderen Klub abgekupfert. Dort weiß man aber gar nichts von einer eigenen Challenge.
Mittlerweile halten sich immer mehr Mannschaften neben dem Platz fit, indem sie nicht einfach nur laufen gehen, sondern in dem die Teams spielerische Anreize schaffen, damit auch wirklich alle Spieler die Laufschuhe schnüren, um sich fitzuhalten. So auch die Fußballer in Cappenberg: Nachdem die zweite Mannschaft von Grün-Schwarz es bereits vormachte, beteiligt sich nun auch die A-Liga-Mannschaft. Allerdings war nicht die Reserve das Vorbild.
Diese führt eine Art digitale Schnitzeljagd durch. Für GSC-Trainer Pascal Harder ist das aber zurzeit keine Option: „Das vorzubereiten, dazu fehlt mit einfach die Zeit“, meint er. „Wenn wir aber noch länger pausieren müssen, wäre das vielleicht eine Option.“
GS Cappenberg hat die Idee vom SuS Olfen
GSC gibt selbst an, die Idee vom SuS Olfen zu haben. „Der Mannschaftsrat hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass die in Olfen eine kleine Challenge daraus machen“, sagt GSC-Trainer Harder. „Das ist spannender, als die Hausaufgaben, die ich meiner Mannschaft gegeben habe.“ Diese besteht daraus, dass die Spieler, eingeteilt in Dreiergruppen, zwei bis drei Mal die Woche laufen gehen sollen.

Darius Brüggemann war einigermaßen überrascht. © Sebastian Reith
Allerdings enden da auch die Gemeinsamkeiten. SuS-Spieler Darius Brüggemann war angesprochen auf die Olfener Challenge dann einigermaßen überrascht: „Welche Lauf-Challenge?“ fragt der Kapitän. „Wir kriegen zwar Vorgaben, was wir zu machen, aber so einen Wettbewerb machen wir nicht.“
Die Cappenberger Spieler haben jedenfalls die Vorgabe, pro Woche mindestens zehn Kilometer zu laufen. Eine Einzelstrecke muss mindestens 3,5 Kilometer lang sein und für einen Kilometer dürfen die Spieler nur sechs Minuten brauchen, um auch einen Trainingseffekt zu erzielen.
Zunächst einmal läuft der Wettbewerb bei GSC bis Monatsende. Dann darf, Stand jetzt, wieder Mannschaftstraining stattfinden. Dann will Grün-Schwarz auf den Punkt da sein. „Wir sind in einer Tabellensituation, in der wir uns nicht ausruhen können“, meint Harder. Im Tableau befindet sich Cappenberg mit vier Punkten als 13. nur knapp vor den Abstiegsrängen.
Pascal Harder geht mit gutem Beispiel voran
Auch Spielertrainer Harder nimmt sich nicht heraus. „Ich gehe jeden zweiten Tag laufen. An den anderen Tagen mache ich Kraft- und Stabilitätstraining.“ Dabei will er auch Vorbild für seine Spieler sein: „Ich kann von den Jungs ja nichts verlangen, was ich selbst nicht vorlebe.“
Trotz des ernsten Anliegens im Hintergrund, soll der Spaß aber nicht zu kurz kommen. Auf Instagram begleitet der Verein die Lauf-Challenge. Hier wurde sogar ein „Transfer“ vermeldet. Nico Grochowski musste kurzfristig wegen Knieproblemen passen.
Da passte es ganz gut, dass Harder vergessen hatte, Elias Heidicker einer Gruppe zuzuteilen - prompt war der „Wechsel“ perfekt.
Auch Harder will den Spaß nicht zu kurz kommen lassen. Er selbst versucht, seine Mannschaft anderweitig zu reizen, dass sie regelmäßig laufen geht. Die drei Teams mit der besten Laufleistung werden Preise erhalten: „Die beste Gruppe erhält jeweils Essensgutscheine, die zweite jeweils Freikarten für Heimspiele und die Drittplatzierten teilen sich eine Kiste Bier“, berichtet Harder und fügt lachend an: „Ob die Kiste Bier am Ende Trostpreis oder Jackpot ist, weiß ich nicht.“
Ist zum Studium ins Ruhrgebiet immigriert - und geblieben. Vielseitig interessiert mit einer Schwäche für Geschichten aus dem Sport, von vor Ort und mit historischem Bezug.
