
© Sebastian Reith
Selbst eine Spielerin mit Kreuzbandriss nimmt an der Fithalte-Challenge des PSV Bork teil
Fußball
Viele Vereine halten sich zurzeit außerhalb des Platzes fit. So auch die Fußballerinnen des PSV Bork II. Sie ermöglichen sogar die Teilnahme einer eigentlich schwer verletzten Spielerin.
Viele Mannschaftssportler gehen eher ungern laufen. Für die meisten ist es ein notwendiges Übel, um für die Meisterschaftsspiele fit zu sein. Jetzt, da der Fußball bis mindestens Dezember, vermutlich aber noch länger ruht, dürfte es den meisten Teams schwerfallen, die einzelnen Spieler zu motivieren. Die Fußballerinnen des PSV Bork II haben aber ihren eigenen Weg gefunden, um dem Lauf-Blues entgegen zu wirken. Sogar eine verletzte Spielerin kann sich beteiligen.
Markus Faßbender, Trainer der A-Liga-Mannschaft, hatte sich überlegt, seine Spielerinnen laufen zu schicken. Um seine Spielerinnen zu motivieren, überlegt sich Faßbender eine Herausforderung für die Mannschaft. Jeweils zwei Spielerinnen bilden ein Team. Jedes Pärchen muss bis zum Monatsende möglichst viele Kilometer abspulen. Seit Monatsbeginn läuft die Aktion.

Markus Faßbender und der PSV Bork II halten sich neben dem Platz fit. © Faßbender
„Wir haben überlegt: Wie können wir uns fithalten?“, berichtet Faßbender. „Als ich die Idee vorgeschlagen habe, war die Mannschaft hellauf begeistert. Dann haben wir das ganze weiterentwickelt und uns gefragt: Wie können wir es gerecht machen? Und wie kriegen wir alle mit ins Boot?“
Mannschaft entwickelt die Idee weiter
Das Ergebnis, das dann durch das gemeinsame Brainstorming zustande kam, kann sich sehen lassen. Denn an der Challenge können alle PSV-Teams nicht nur durch Laufen teilnehmen, sondern sie können auch Kilometer auf dem Crosstrainer, dem Rad oder dem Ergometer. Um die Leistungen in den einzelnen Disziplinen gerecht entscheiden zu können, entwickelten die Borkerinnen einen Umrechnungsfaktor. So sind in der Abrechnung 3,5 Kilometer Fahrradfahren genauso viel wert wie einen Kilometer laufen.

Zurzeit ist Silke Vagedes (M.) verletzt, trainiert aber dennoch fleißig. © Jura Weitzel
Dadurch, dass nicht nur gelaufen werden muss, kann auch Silke Vagedes an der Herausforderung teilnehmen. Denn Laufen gehen kann sie im Augenblick nicht. Vagedes muss wegen eines Kreuzbandrisses passen. Nun aber nimmt sie an der Challenge per Ergometer teil.
Ehrgeiz beim PSV Bork ist geweckt
Der Ehrgeiz bei den Spielerinnen scheint auf jeden Fall geweckt. Faßbender sorgt aber für einen zusätzlichen Anreiz. Jede Teilnehmerin zahlt fünf Euro Einsatz. Zusätzlich legt der Trainer noch 50 Euro drauf. Am Ende soll aber niemand leer ausgehen. „Jedes Team soll eine Kleinigkeit bekommen, aber die ersten drei werden wohl etwas mehr kriegen“, so Faßbender.

Lisa Hercher beteiligt sich an der Lauf-Challenge der Borker Damen. © Hercher
Dabei wollen die PSV-Fußballerinnen aber nicht nur intern als Duo an der Spitze stehen. Auch ein Mannschaftsziel haben sich die Kreisliga-Kickerinnen gesetzt. „Der Mannschaftsrat hat sich für die Mannschaft 1.000 gelaufene Kilometer zum Ziel gesetzt“, erzählt Faßbender. Bereits nach einer Woche hatte die Mannschaft schon 440 Kilometer abgespult. Das gesetzte Ziel sollten die Damen des PSV Bork II schon bald weit übertroffen haben.
Ist zum Studium ins Ruhrgebiet immigriert - und geblieben. Vielseitig interessiert mit einer Schwäche für Geschichten aus dem Sport, von vor Ort und mit historischem Bezug.
