
© Montage Klose/Fotos SC Capelle, SV Südkirchen, PSV Bork/Duel11
Corona-Schutz in Vereinsfarben: Lokale Fußballvereine bieten eigene Gesichtsmasken an
Coronavirus
Im Profifußball gehören Schutzmasken im Klubdesign längst zum festen Merchandising-Sortiment der Vereine. Auch bei den heimischen Amateurvereinen haben die Masken nun Einzug gehalten.
Es gibt selbstgenähte oder maschinell erstellte, aus Wolle oder Polyester, in grün, gelb, blau, rot und vielen anderen Farben: Beim Einkaufen, in der Bahn und der Fußgängerzone sind die Menschen zum Wohle aller zurzeit dazu verpflichtet, eine Schutzmaske zu tragen. Viele Fußballfans entscheiden sich deswegen für einen Gesichtsschutz in den Klubfarben ihres Lieblingsvereins. Die geltende Maskenpflicht erfüllen und dabei noch Verbundenheit mit dem Verein zeigen - für viele Fans eine gute Sache.
Auch einige heimische Amateurvereine haben sich mittlerweile dazu entschieden, eigene Schutzmasken herauszubringen. Franz-Josef Dornhege, Vorsitzender des SV Südkirchen, ist sich sicher, dass sie „die ersten im Kreis“ waren. Im Vorbereitungsspiel gegen den SuS Kaiserau II gab es die Masken erstmals für acht Euro pro Stück am Platz zu kaufen.
Die Idee sei auch beim Gegner „total gut angekommen“, so Dornhege. Insgesamt gab der SV Südkirchen 70 Masken mit dem Vereinsemblem in Auftrag, von denen nur noch fünf oder sechs Stück übrig geblieben seien, so der Vorsitzende.
Viele Vereine mit eigenen Schutzmasken
Zumindest was die Stückzahl betrifft, haben sie beim PSV Bork nochmal ordentlich draufgepackt. Insgesamt 700 Masken sind vom Verein bestellt worden, erzählt Mike Kraus vom PSV, der im Verein die Abteilung der Heavy Kickers gegründet hat. Das Projekt sei bei ihnen über den Trikotsponsor gelaufen, dessen Entwurf bei den Mitgliedern auf große Zustimmung gestoßen war.
Der SC Capelle nutzt Kontakte in der Branche
Beim SC Capelle nutzte der Vorsitzende Josef Mertens die Kontakte seines Sohnes, der in der Branche tätig und sehr innovativ unterwegs sei, um einen Entwurf zu erstellen. Die Masken gäbe es schon seit ein paar Wochen und einige seien auch schon verkauft worden. „Unsere Mitglieder und Zuschauer fanden die Aktion sehr gut“, ist sich Mertens sicher.

Josef Mertens und der SC Capelle entschieden sich für die Produktion eigener Masken. © SC Capelle
Für eine schlichte Variante hat man sich beim SuS Olfen entschieden. Die einfachen weißen Masken mit einem kleinen SuS-Logo seien vergangene Woche angekommen, bestätigt Pressewart Markus Besemann. Eigentlich sollte der Mundnasenschutz beim nächsten Heimspiel verkauft werden, das dann aber Corona zum Opfer fiel. Besemann hofft jetzt nun, dass man im Dezember wieder zusammenkommen könne. Dann sei man gut aufgestellt.
Auch beim FC Nordkirchen gibt es Masken, zunächst aber erstmal nur für Vereinsmitglieder. „Wir haben uns vom Vorstand, Betreuerstab und Trainerteam Masken mit unserem Logo machen lassen“, sagt der sportliche Leiter vom FC Nordkirchen, David Handrup. Für interessierte Fans oder Mitglieder gäbe es aber nach Absprache die Möglichkeit, beim entsprechenden Sporthändler eine Maske zu bekommen, so Handrup.
In Vinnum, Cappenberg und Selm gibt es noch keine Vereinsmasken
Doch es gibt auch Vereine, die erstmal auf eigene Masken verzichten. Thorsten Garber, Präsident von GS Cappenberg, erzählt, dass es schon viel Zeit gekostet hätte, das Hygienekonzept einzuhalten. Dennoch sei es eine Überlegung. „Erst einmal soll sich jeder eine eigene Maske aussuchen und wenn der Betrieb wieder hochgefahren wird, kann man darüber nachdenken“, erklärt Garber.
Bei Westfalia Vinnum gibt es eigene Masken bislang auch noch nicht, sie seien aber fest geplant. „Wir werden schauen, wann es überhaupt weiter geht und dann ist das eine Überlegung“, sagt Vinnum-Geschäftsführer Michael Asemann.
Georg Hillmeister, der Vorsitzende der SG Selm, steht der Idee erst einmal positiv gegenüber. Er machte aber zugleich auch auf den Kostenfaktor aufmerksam, weswegen es bei ihnen derzeit keine Vereinsmasken geben würde. Außerdem würde es ihn wundern, wenn dieses Jahr überhaupt nochmal angestoßen werden könnte.
Ob es dieses Jahr noch Fußballspiele in den Kreis-, oder Bezirksligen geben wird, bleibt abzuwarten. Dass Schutzmasken wahrscheinlich noch eine längere Zeit Teil des gesellschaftlichen Lebens bleiben müssen, ist zu vermuten. Damit müssen auch die Fußballvereine umgehen. Josef Mertens vom SC Capelle sagte dazu: „Meine persönliche Einstellung ist, dass wir die Masken erst einmal tragen müssen. Das wird sich bis nächstes Jahr nicht ändern. Da können es auch gut die eigenen sein.“