Julius Becker (r.) und Pascal Harder (l.) versuchen Sven Steffen (weiß) den Ball abzunehmen.

© Ebmeier

Dramatik Pur! 24. Elfmeter entscheidet Pokal-Duell zwischen GS Cappenberg und FC Overberge

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Fast eine halbe Stunde dauerte das Elfmeterschießen zwischen GS Cappenberg und dem FC Overberge im Kreispokal an. Der 24. Strafstoß brachte die Entscheidung.

Cappenberg

, 15.08.2021, 20:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Es war ein echtes Spektakel, was die vielen Zuschauerinnen und Zuschauer am Sportplatz des FC Overberge bestaunen durften. Zwar war das Kreispokalspiel gegen GS Cappenberg kein fußballerisches Highlight, doch an Dramatik war diese Partie kaum zu überbieten.

Ganze 24 Strafstöße wurden an diesem Sonntagnachmittag im Elfmeterschießen der ersten Runde geschossen, 21 davon waren drin, nur ein einziger gehalten. Doch dieser eine war es eben, der dem FCO in die nächsten Runde bugsierte und den GSC aus dem Kreispokal warf.

Dramatisches Spiel zwischen FC Overberge und GS Cappenberg

Aber es war nicht nur dieses wahnsinnige Elfmeterschießen, schon das ganze Spiel an der Bergkamener Hansastraße ließ an Dramatik kaum etwas zu wünschen übrig. In der ersten Halbzeit waren es ganz klar die Gastgeber aus Overberge, die den Ton angaben und sich viele Chancen erarbeiteten. Es dauerte so auch nur bis zur 23. Minute, als Tom Schröder mit einem Abstauber auch die völlig verdiente FCO-Führung erzielte. Vom GSC kam wenig und die größte Chance vergab Alex Griskevic eigentlich auch noch symptomatisch für diesen Spielabschnitt.

Nach einem schönen Angriff brachte Julius Becker den Ball ins Zentrum, der spielende Cappenberg-Trainer Pascal Harder verpasste nur knapp und maximal zwei Meter vor dem leeren Tor stehend kam Griskevic an den Ball und schaffte es, das Leder tatsächlich über das Overberge-Tor zu knallen.

Nach der Halbzeit wendete sich dann aber das Blatt. Cappenberg wurde stärker und drehte durch zwei Traumtore von Tom Zentgraf und Benedikt Stiens das Spiel. „Was für ein geiles Ding“, sagte Coach Harder nach dem Spiel zum besonders schönen Treffer von Stiens, der gefühlvoll aus 25 Metern in den Winkel traf. Doch die GSC-Führung hielt nicht bis zum Ende. Wenige Minuten vor dem Abpfiff stand Henri Wittwer im Zentrum völlig frei und nutzte eine Hereingabe von links zum viel umjubelten 2:2.

Es kam also zum Elfmeterschießen und es schien beinahe so, als hätten beide A-Ligisten diesen dramatischen Höhepunkt im Training ausführlich geübt. Die ersten zwölf Strafstöße flogen alle unhaltbar ins Tornetz, die Schlussmänner aus Overberge und Cappenberg hatten nicht einmal einen Hauch einer Parade-Chance.

Michel Zentgraf (grün) tröstet Bendix Wagner (blau) nach dessen Fehlschuss.

Michel Zentgraf (14) tröstet Bendix Wagner (blau) nach dessen Fehlschuss. © Ebmeier

Dann trat der Cappenberger Simon Garber an, traf die Kugel überhaupt nicht und verzog deutlich am Tor vorbei. Die Chance für den FCO war also da, mit einem Treffer in die nächste Kreispokal-Runde einzuziehen. Doch Jaromir Groß wollte es zu schön machen und legte das Leder genau an die Querlatte.

In der Folge trafen aber die anderen acht Spieler beider Kader, sodass tatsächlich nach 22 Strafstößen wieder von vorne in der Schützenliste angefangen werden musste. Wie schon zum Beginn dieses denkwürdigen Ausschießens nahm sich wieder GSC-Schlussmann Bendix Wagner die Kugel, wählte die rechte Ecke aus und scheiterte aber dieses Mal am Goalie-Kollegen Marco Verelli. Diesmal ließ sich der Gastgeber auch nicht zweimal bitten und nahm die Einladung zum Weiterkommen mit dem 24. Elfmeter gern an.

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„Bendix bekommt natürlich diese Woche Straftraining. Das ist ja klar“, sagte Pascal Harder nach diesem Wahnsinns-Nachmittag ironisch. Denn der Trainer weiß natürlich auch genau, dass Wagner gerade in der ersten Hälfte einige Großchancen des A-Liga-Konkurrenten vereitelt hatte und so das Spiel überhaupt noch offenhielt.

GSC-Verletzungen stören mehr als Ausscheiden

„Ich bin absolut nicht traurig, dass wir jetzt ausgeschieden sind“, so der Coach diesmal ernst. „Es war ein guter Test und jetzt darf Overberge halt nächste Woche gegen den Landesligisten Wiescherhöfen rausfliegen.“ Harder störe nur, dass sich schon wieder mit Julius Becker und Fabrice Pestinger zwei seiner Kicker verletzt haben. „Genau das ist das Nervige an diesem Kreispokal. Irgendwann fliegt man doch sowieso raus und bezahlt das auch noch mit mehreren Verletzungen.“