Für Joel Grodowski läuft es gerade richtig gut. Mit Fußball-Drittligist Preußen Münster feiert der Borker einen Prestige-Erfolg gegen die Zweitvertretung von Borussia Dortmund. Im Gespräch mit dieser Redaktion spricht der 26-Jährige über seine Tor-Serie, Heimatbesuche und die Saison bei den Adlerträgern.
Wie besonders war das Spiel bei Borussia Dortmund für dich?
Ich muss sagen, mittlerweile ist es eines von vielen. Aber klar, wenn man am Dienstag das Spiel gesehen hat, es waren 7500 Zuschauer da. Ich weiß gar nicht, ob dieses Jahr überhaupt so viele Fans da waren. Und ich glaube, es waren knapp 3000 aus Münster da. Das ist nicht selbstverständlich. Da hat es sehr, sehr viel Spaß gemacht, auch weil wieder viele Unterstützer aus der Familie und Kumpels da waren. Und als ich mich dann mit dem Tor wieder belohnt habe, war das das i-Tüpfelchen auf die drei Punkte.
Wie viel Unterstützung war denn neben Bruder Philipp und Papa Ingo genau da?
Meine Frau war natürlich da, wie jedes Spiel. Und mein bester Kumpel war auch da. Und auch ganz viele andere, die ich noch damals aus Bork kenne. Viele waren im Stehplatzblock. Also ich wusste auf jeden Fall, dass viele da sind, die ich von früher kenne und die mich auch unterstützen. Aber die Wichtigsten saßen auf jeden Fall auf der Sitzplatztribüne, die immer für mich da sind. Aber ich bin natürlich trotzdem für jede Unterstützung froh. Ich wusste, dass trotzdem viele kommen und wollte dann auch nochmal extra Gas geben.
Vor Weihnachten wurde das Spiel unter sehr komischen Umständen abgesagt. Hat es noch eine Rolle gespielt?
Nein, gar nicht. Jeder wollte jetzt einfach nur spielen. Und man hat gesehen, was für eine Euphorie auch von uns da war. Und wir wollten natürlich den ganzen Fans, die mitgereist sind, auch etwas zurückgeben. Wir haben ein richtig gutes Auswärtsspiel gemacht und haben auch verdient gewonnen. Aber wir wissen auch, dass wir da dran anknüpfen müssen. Jetzt wartet ein schwieriges Spiel in Lübeck. Papa ist dann wieder da und kommt dann sogar das erste Mal mit Mama. Deswegen will ich an meine Leistung anknüpfen und da auch ein gutes Spiel zeigen.
Gutes Stichwort: Zwischendrin hast du zwei Spiele krankheitsbedingt verpasst. Wenn du in den vergangenen sechs Spielen gespielt hast, aber immer getroffen. Wie erklärst du dir das?
Das ist natürlich gerade eine schöne Momentaufnahme. Ich weiß, dass das auch anders laufen kann. Das habe ich Anfang der Saison gesehen: Da habe ich mich für gute Spiele nicht belohnt und nicht getroffen. Jetzt gerade läuft es. Darüber bin ich sehr froh. Aber jeder, der mich kennt, weiß, dass ich nie den Kopf in den Sand stecke und immer weiter Gas gebe. Und irgendwann zahlt sich dann harte Arbeit auch aus. Aber ich ruhe mich auf jeden Fall nicht darauf aus. Ich will genauso weitermachen. Es geht immer mehr und es geht immer besser. Ich will das jede Woche bestätigen. Das ist dann natürlich für mich und für den Verein umso besser.
Verein ist ein gutes Stichwort. Aus den vergangenen zwölf Spielen mit den Preußen gab es nur eine Niederlage. Warum läuft es gerade so super?
Ich glaube einfach, dass wir wirklich eine super Truppe sind, super zusammenhalten. Vor allem auch die Heimspiele mit den Fans im Rücken geben uns immer noch einen Extra-Push. Und jetzt haben wir uns auch endlich mal auswärts wieder belohnt mit einem Dreier. Man sieht, wenn jemand reinkommt, dass er sofort da ist und sofort Gas gibt. Und das zeichnet eine Mannschaft aus. Wir sind gerade sehr zufrieden. Aber wir wissen trotzdem, dass da auf jeden Fall noch mehr geht, weil wir schon ein paar Spiele auch verschenkt haben. Deswegen wollen wir jedes Spiel 100 Prozent geben und jedes Spiel gewinnen.
Das große Ziel Klassenerhalt ist jetzt schon greifbar, oder?
Das ist unser Ziel gewesen und jetzt sind wir auf einem einstelligen Tabellenplatz. Da gehören wir auf jeden Fall in dieser Saison hin mit dem, was wir bis jetzt gezeigt haben. Aber man weiß, wie eng die Liga ist. Die Saison ist trotzdem noch lang. Deswegen müssen wir auf jeden Fall jedes Spiel 100 Prozent geben, dass wir auch immer die drei Punkte bei uns behalten.

Und wirst du dann wie am vergangenen Wochenende wieder nach Bork kommen?
Wenn es zeitlich passt, dann werde ich auf jeden Fall öfter mal rumkommen. Jetzt hat es gepasst, weil ich kein Training hatte. In den nächsten Wochen wird es aber schwierig, weil ich dann Training habe oder am Sonntag spiele. Aber wenn es zeitlich passt, bin ich auf jeden Fall in Bork. Ich bin ab und zu auch in Selm, weil da auch ein Kumpel von mir spielt (Jan-Luca Szafruga, Anm. d. Red.). Ich werde auf jeden Fall immer im Blick behalten, was der PSV Bork macht, dem ich das Beste wünsche. Ich glaube, jetzt haben sie ein super Spiel gezeigt und sie haben auch eine super Truppe.
Zimmermann nach BVB-U23-Pleite gegen Münster selbstkritisch: „Habe den Jungs zu viel zugemutet“
PSV Bork schießt SuS Kaiserau II ab: Zehn Tore fallen bei Besuch besonderer Gäste
Joel Grodowski spielt bestes Jahr in der 3. Liga: Borker Profi spricht über BVB und Bayern