Wer am Sonntagnachmittag zum Fußball-A-Ligaspiel zwischen den PSV Bork und dem SuS Kaiserau II gekommen war, hatte seine Zeit gut investiert. Zumindest, wenn man es mit dem PSV hält. Denn der schoss den SuS ab und zeigte sich beim 9:1 sogar noch gnädig.
Kreisliga A2 Unna-Hamm
PSV Bork – SuS Kaiserau II 9:1 (5:1)
Kaiserau war allerdings arg gebeutelt an die Waltroper Straße gekommen. In Dominic Krampe hütete ein Feldspieler das Tor, auf der Bank saßen lediglich vier Spieler, die laut Trainer Stefan Birk alle nicht richtig fit waren. Dennoch richtete der Coach nach der Partie deutliche Worte an seine Mannschaft, denn mit der Leistung des Teams war er nicht einverstanden und machte das auch lautstark deutlich.
Im Gespräch danach war er aber deutlich gefasster: „Wir sind mit einer Not-Elf angereist. Das soll jetzt aber keine Ausrede sein, weil am Ende stehen ja elf Spieler auf dem Platz, die alle den Anspruch haben, in der ersten Elf zu stehen. Wir haben es ja Bork überhaupt nicht schwer gemacht. Wir haben die Bälle ja quasi selber reingelegt.“
PSV Bork lässt erste Chance liegen
Schon nach 30 Sekunden kam der PSV zur ersten Chance durch Kevin Marquardt, da aber hielt Krampe. Paul Brunken hatte eine weitere Gelegenheit (6. Minute). Dann war es aber Matthis Fritsch, der mit einem satten Schuss aus etwa 20 Metern den Torreigen eröffnete (15.). Nur eine Minute später erhöhte Felix Fohrmann. Nach zwei weiteren Borker Möglichkeiten war es dann aber der SuS, der aus dem Nichts den Anschluss machte: Justin Körner schob ein, nachdem PSV-Keeper Hendrik Hamelmann von Mohamed Moussaoui noch pariert hatte.
„Das Gegentor ärgert mich, wobei es Henne (Spitzname Hamelmanns, Anm. d. Red.) noch mehr ärgert“, meinte Ojo. „In den ersten zehn Minuten war es eine kleine Machtdemonstration. Nach dem Gegentor verlieren wir aber für fünf bis zehn Minuten den Faden. Nicht, dass es jetzt irgendwie großartig gefährlich wurde, aber irgendwie haben wir dann den Spielfluss nach vorne verloren.“

Nach diesem kurzen Durchhänger traf der PSV aber wieder, wie er wollte. Marquardt per Volley (31.), Fohrmann per Kopf (35.) und erneut Marquardt (45.) sorgten für den 5:1-Pausenstand. „In Cappenberg haben wir eine schlechte Halbzeit gespielt. Heute waren beide Halbzeiten schlecht. Es war die schlechteste Leistung diese Saison“, meinte Birk.
Die setzte sich auch im zweiten Durchgang fort. Mit der ersten Aktion baute der PSV die Führung aus. Paul Brunken umkurvte Krampe und schob ein (46.). Lukas Knoke (66.), und zweimal Ben Knappmann (83./86.) sorgten für den deutlichen Endstand, den Drittliga-Profi Joel Grodowski mit Bruder Philipp, die beide für den PSV spielten, sowie Vater Ingo, Ex-Coach des PSV, verfolgten.
SuS Kaiserau II hofft auf Rückkehrer
„Wir müssen das jetzt aufarbeiten“, forderte Birk. Immerhin könnten die kranken Spieler zurückkehren. „Das macht es natürlich nicht leicht“, so der Coach weiter. „Sicherlich ist nicht Bork der Gegner, wo wir Punkte holen müssen. Bausenhagen und Mühlhausen sind die Gegner, wo wir Punkte holen müssen“, meinte Birk.

„Es war eine gute Vorstellung, wenn man bedenkt, dass wir noch vier oder fünf Mal Aluminium getroffen haben“, sagte Ojo. „Für uns war das heute ein dankbarer Gegner. Den Sieg will ich aber nicht an die große Glocke hängen. Es ist gut für uns, dass wir in Tritt gekommen sind. Dass das erste Spiel ein Sieg war, sorgt für ein gutes Gefühl.“
Nur fand der Coach neben dem Gegentor doch noch ein Haar in der Suppe: „Es hört sich nach einem 9:1 blöd an, aber ein bisschen muss man dann doch die Chancenverwertung kritisieren“, meinte Ojo und schloss versöhnlich: „Aber ich will da heute mal nicht so streng sein.“
PSV: Hamelmann – Fohrmann (53. Dorschner), Knappmann, Marquardt (58. Helmig), Voßschmidt, Knoke, Nowak, Serges, Fritsch (69. Tappe), Illtz (58. Fricke), Brunken (53. Onweni)
SuS: Krampe – Klug, Agbere, Kolkmann, Moussaoui, Schönbeck, Menzen (81. Kolkmann), Hübner (24. Menzen), Karadag (72. Grundhoff), Penning (45. Wyborny), Körner
Tore: 1:0 Fritsch (15.), 2:0 Fohrmann (16.), 2:1 Körner (20.), Marquardt (31.), 4:1 Fohrmann (35.), 5:1 Marquardt (45.), 6:1 Brunken (46.), 7:1 Knoke (66.), 8:1 Knappmann (83.), 9:1 Knappmann (86.)
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