Keeper des VfB Westhofen erlebt verrückten Pokalabend Mit „kalter Hose“ ins Elfmeterschießen

VfB Westhofen-Keeper erlebt verrückten Pokalabend: Mit „kalter Hose“ ins Elfmeterschießen
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Mit der Verpflichtung des 32-jährigen Alexander Klur gelang dem VfB Westhofen im Sommer ein echter Transfercoup. Der erfahrene Torhüter kam von Concordia Wiemelhausen und verhalf seinem neuen Team schnell zu einer defensiven Stabilität, die sich in der Bezirksliga sehen lassen kann. Zeitweise stellte der VfB die beste Abwehr der Liga. Mittlerweile rangiert das Team mit nur 24 Gegentoren auf Platz zwei.

Beim Pokal-Achtelfinale gegen Osmanlispor Dortmund am Dienstagabend (4. März) stand Klur jedoch zunächst nicht in der Startelf, wurde am Ende trotzdem zum gefeierten Helden – dank eines gehaltenen Elfmeters im entscheidenden Elfmeterschießen.

Klur erlebt verrückten Pokalabend mit VfB Westhofen

„Das war so nicht geplant“, schmunzelt Klur über diesen turbulenten Pokalabend. Anders als bei den großen Profi-Vereinen, wo oft ein anderer Torwart im Pokal eingesetzt wird, hatte sein Fehlen einen anderen Grund: „Ich bin noch als Torwarttrainer bei den B-Junioren des VfL Bochum tätig und kann deshalb unter der Woche berufsbedingt normalerweise nicht spielen“, erklärt er.

Doch als mannschaftsdienlicher Spieler machte er sich nach seiner Trainingseinheit in Bochum auf den Weg in die Dortmunder Nordstadt – einfach zur Sicherheit. Kaum angekommen, wurde seine Anwesenheit plötzlich unverzichtbar: Ersatzkeeper Ebubekir Özbas verletzte sich und musste nach 70 Minuten ausgewechselt werden.

„Ich habe die Szene gar nicht mitbekommen, weil ich mich gerade umgezogen habe“, erzählt Klur. „Keine fünf Minuten später hieß es dann, ich muss aufs Feld.“ Ohne große Vorbereitung und mit „einer kalten Hose“, wie er selbst sagt, stand er plötzlich zwischen den Pfosten.

VfB Westhofen gewinnt im Elfmeterschießen

Glücklicherweise befand sich der VfB gerade in einer Druckphase und war dem 1:0 sehr nah. „So konnte ich mich im Spiel ein wenig aufwärmen“, sagt Klur mit einem Lächeln. Trotz einiger guter Chancen blieb es nach 90 Minuten jedoch beim 0:0 – das Elfmeterschießen musste entscheiden.

Alexander Klur greift zum Ball
VfB Westhofen-Keeper Alexander Klur wurde nur wenige Minuten nach seiner Ankunft völlig überraschend eingewechselt. © Manuela Schwerte

Für den eigentlich erfahrenen Torhüter war das eine völlig neue Situation: „Ich habe es tatsächlich noch nie erlebt, mit einer kalten Hose ins Elfmeterschießen zu müssen“, schmunzelt er. Beim ersten Versuch ahnte er bereits die richtige Ecke, doch der Schuss war zu platziert. Auch die nächsten drei Schützen auf beiden Seiten trafen, sodass das Elfmeterschießen in die K.o.-Phase ging.

Dann kam sein großer Moment: Den fünften Elfmeter parierte er unten rechts – und sicherte seinem Team damit den Einzug ins Viertelfinale. Damit avancierte Klur zum Pokal-Helden, obwohl er eigentlich gar nicht eingeplant gewesen ist.

Spannende Pokalgegner warten auf VfB Westhofen

Bereits bei seiner vorherigen Station in Wiemelhausen hatte er sich als sicherer Rückhalt und gelegentlicher „Elfmeterkiller“ bewiesen. Doch beim VfB gibt er sich bisher bescheiden: „Nach der Stadtmeisterschaft, wo es nach 20 Schützen immer noch keinen Sieger gab, würde ich das hier lieber noch nicht behaupten“, scherzt er – obwohl er in dieser Saison ebenfalls bereits zwei Strafstöße parieren konnte.

Seinen Torwart-Instinkt gibt er inzwischen auch als Trainer beim VfL Bochum weiter: „Ich habe schon eine gewisse Strategie, wie ich Elfmeter angehe, und teile das mit den Jungs in Bochum“, sagt er. „Aber das würde ich jetzt nicht so gerne in der Öffentlichkeit preisgeben“, fügt er mit einem Lächeln hinzu.

Alles in allem ein Pokalabend, den Alexander Klur nicht so schnell vergessen wird – und vielleicht wartet der nächste schon bald. „Ich bin gespannt, auf wen wir im Viertelfinale treffen. Es sind einige interessante Gegner dabei. Der Pokal ist immer ein Bonus – aber ein sehr schöner“, sagt er. Schließlich hat er im Dortmunder Raum bereits dreimal das Double geholt.