Transferüberraschung beim VfB Westhofen Neuer Torwart ist beim VfL Bochum aktiv

Von Julian Schmeder
Alexander Klur und Westhofen sind sich einig:
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Transferbeben beim VfB Westhofen. Nachdem der Verein bereits nach einem Jahr in der Fußball-Landesliga wieder den Gang zurück in die Bezirksliga antreten muss, fackeln die Verantwortlichen in Westhofen nicht lange und basteln bereits jetzt schon am Kader für die kommende Saison.

Neben einigen erfahrenen Spielern wie Christoph Rölleke und Samir Hammouda haben auch einige jüngere U19-Spieler den Weg an die GWG-Schwerte-Arena gefunden. Der spektakulärste Neuzugang dürfte aber Torhüter Alexander Klur sein.

Alexander Klur ist Torwarttrainer beim VfL Bochum

Rein auf dem Papier betrachtet, ergibt der Wechsel für den 31-Jährigen recht wenig Sinn. Nachdem er in der abgelaufenen Spielzeit mit Concordia Wiemelhausen den Aufstieg in die Oberliga feiern durfte, macht er nun den Schritt zurück in die Bezirksliga.

Wer jetzt denkt, dass Klur nur Bankwärmer in Wiemelhausen war, der irrt sich. Der Schlussmann stand beinahe die gesamte Rückrunde zwischen den Pfosten des Westfalenliga-Meisters und kommt auf insgesamt 13 Einsätze. Wieso aber tätigt er jetzt diesen sportlichen Schritt zurück in die Bezirksliga?

„Das hat mehrere Gründe. Zum einen bin ich Ingenieur und nebenberuflich am Promovieren. Ich mache gerade meinen Doktor. Zum Zweiten bin ich zusätzlich beim Verband tätig und auch beim VfL Bochum als Torwart-Trainer der U17. Und ich werde Papa dieses Jahr“, erklärt Klur vorne Weg.

Wenn man die Vita des Keepers betrachtet, dann fällt schnell auf, dass er immer in der Landesliga oder höher zwischen den Pfosten stand. „Den großen Aufwand kann ich jetzt nicht mehr leisten. Deswegen will ich ab sofort etwas kürzertreten, ohne dabei despektierlich gegenüber den unteren Ligen zu sein“, betont Klur.

Die Vermittlung zum VfB gelang über den neuen Trainer Thomas Gerner. Als bekannt wurde, dass Klur nicht in Wiemelhausen verlängert, hatte Gerner den Torhüter kontaktiert und ihn vom Projekt in Westhofen überzeugen können, wie der Schlussmann berichtet.

„Es gab auch noch andere Vereine. Klar, so ein Oberliga-Aufstieg wirkt Begehrlichkeit, aber so hat sich das ganze dann in Westhofen ergeben. Ich selber bin noch nie abgestiegen und deswegen gespannt auf das, was mich erwarten wird.“

Thomas Gerner coacht an der Seitenlinie.
Der neue Trainer Thomas Gerner nahm den Kontakt zu Alexander Klur auf und lotste ihn zum VfB Westhofen. © Stephan Schuetze

Über die Aufgabe des Trainers und über das, was die Mannschaft nun leisten muss, ist sich der 31-Jährige bewusst. „Ja, wir sind abgestiegen und das ist natürlich ein Thema, wo man sich erstmal wieder aufraffen muss und eine Struktur schaffen muss. Mit unserem Trainer schafft man das aber sehr gut.“

Der erfahrene Torhüter ist vollends überzeugt von seinem neuen Coach Thomas Gerner und weiß um dessen Kontakte im Dortmunder Amateurfußball. Klur macht sich keine Sorgen darum, ob Gerner es schafft, die nötigen Transfers zu tätigen und zweifelt nicht an dessen Idee.

„Ich erwarte, dass wir eine vernünftige Grundstruktur hineinbekommen, um höherer Niederlagen wie letzte Saison vermeiden können. Stabilität ist da das Stichwort. Darum mache mich frei von Aufstiegsplanungen“, erklärt Klur.

Alexander Klur wird Torwart-Trainer

Trotz des sportlichen Rückschritts freut sich der bald 32-Jährige sehr auf das neue Kapitel. Einige seine Mannschaftskollegen kennt er schon und weiß um deren Potenzial. Er erwartet eine „gute Mannschaft, die mich bei meinem Neuanfang begleiten wird“.

Alexander Klur wird nicht nur im Tor der Westhofener stehen, sondern ist auch als Torwart-Trainer eingeplant. Der erfahrene Schlussmann verfügt über die A-Lizenz sowie die Torwart-Trainer-Lizenz und soll dem Trainerteam auch abseits des Platzes mit seiner Erfahrung dienen.

„Erfahrung ist hier ein gutes Stichwort. Natürlich habe ich schon mit Thomas über meine Rolle geredet. Ich denke schon, dass mit mir eine gewisse Stütze hereinkommen wird. Alles andere wird sich dann zeigen, wenn es so weit ist“, erklärt Klur.