
© Bernd Paulitschke
Mit dem Schlussstrich unter die Saison öffnet sich für die Schwerter TS ein Hintertürchen
Basketball
Das war’s! Für die Korbjäger der Schwerter Turnerschaft und alle anderen Basketballer ist die Saison 2019/20 beendet.
Während zum Beispiel die Amateurfußballer und Handballer noch auf eine Fortsetzung ihrer Spielzeit hoffen, hat der Westdeutsche Basketball-Verband (WBV) am Donnerstagabend einen Schlussstrich gezogen und die Saison aller Ligen für beendet erklärt.
Verband will Vereinen Planungssicherheit geben
Die aktuellen Tabellen werden als Abschlusstabellen gewertet. Die Entscheidung sei vor dem Hintergrund gefallen, dass nicht absehbar sei, ob der Spielbetrieb nach den Osterferien wieder aufgenommen werden könne. So wolle man den Vereinen Planungssicherheit geben, heißt es auf der WBV-Internetseite.
Für Manuel Boruch, Trainer der Landesliga-Herren der Schwerter Turnerschaft, sei die Entscheidung des Verbandes keine Überraschung gewesen.
Wildcard-Regelung überrascht Boruch
Sehr wohl überrascht war Boruch jedoch von der Wildcard-Regelung, die die WBV-Verantwortlichen getroffen haben.
Denn neben den jeweiligen Tabellenersten, die automatisch in der nächsten Saison die Startberechtigung für die jeweils höhere Liga erhalten, haben auch Teams, die rein rechnerisch noch hätten aufsteigen können, eine Aufstiegsmöglichkeit – sie können besagte Aufstiegs-Wildcard beantragen.
Vermeidung von sportlichen Härtefällen
Genauso geht der WBV auch beim Abstieg vor: Wildcards kann beantragen, wer sich rein rechnerisch in der laufenden Saison noch hätte retten können. Damit sollen sportliche Härtefälle vermieden werden.
„Keine Mannschaft soll durch den vorzeitigen Abschluss des Spielbetriebs einen entscheidenden Nachteil haben“, heißt es auf der WBV-Seite.
Für Boruch und seine STS bietet die Wildcard-Regelung die Möglichkeit, durchs Hintertürchen doch noch den angepeilten Aufstieg in die Oberliga zu schaffen. Denn als Tabellendritter hat die STS sechs Punkte Rückstand auf Tabellenführer Gerthe, und vier Spieltage sind noch offen.
„Das ist alles noch zu frisch“
So weit die Theorie. Ob die Schwerter aber in der Praxis die Wildcard wirklich in Anspruch nehmen werden, ist laut Boruch noch nicht entschieden. „Das ist alles noch zu frisch. Ehrlich gesagt, habe ich mir nach der Enttäuschung des letzten Spiels in Lippstadt vor zwei Wochen noch keinerlei Gedanken über die nächste Saison gemacht. Wir haben ja auch noch ein bisschen Zeit“, sagt Boruch.
Bis zum 6. Mai muss der Antrag auf eine Wildcard vorliegen. Die Wildcard-Regelung bedeutet zugleich aber auch eine hohe Belastung für den Spielbetrieb für die kommende Saison. Bei Bedarf soll die jeweilige Liga aufgestockt werden.
Praktische Umsetzung könnte schwierig werden
Die praktische Umsetzung könnte sich als schwierig herausstellen, meint auch Manuel Boruch. Denn wenn bei einer Soll-Stärke von zwölf Mannschaften kein Team absteigt und zusätzlich zum regulären Aufsteiger zwei zusätzliche Mannschaften aus der Liga tiefer die Wildcard ziehen, wären es zur nächsten Saison 15 Mannschaften – das wäre dann eine echte Herausforderung, diese aufgestockte Liga in den Spielbetrieb zu integrieren.
Als Schwerter Sportredakteur seit 2000 auf den Sportplätzen und in den Hallen unterwegs – nach dem Motto: Immer sportlich bleiben!
