Bei den Handballern hat die Vorbereitung auf die neue Saison begonnen, auch im Profibereich. Mittendrin ist ein Schwerter Handballer: Jacob Broyer, der bis zur D-Jugend das Trikot der HVE Villigst-Ergste getragen hat, wechselt aus der Jugendabteilung des renommierten THW Kiel nun zur TSG Altenhagen-Heepen nach Ostwestfalen in die 3. Liga. Altenhagen-Heepen war in der vergangenen Saison noch ein Oberliga-Gegner der HVE Villigst-Ergste und hat als Aufsteiger den Sprung in die dritthöchste Spielklasse geschafft.
Jacob Broyer wechselt in die 3. Liga
Bei der HVE hatte für den heute 18-jährigen Jacob Broyer alles angefangen. „Meine Eltern haben beide Handball gespielt, so bin ich dann auch dazugekommen“, erzählt Broyer, dessen Vater Christian mehrere Jahre bei der HVE im Tor stand. Von der F-Jugend an unter Trainer Oliver Grabenstein spielte der Ergster dann bis zur D-Jugend für die HVE, bevor es ihn nach Gummersbach zog.
„Damals gab es vom VfL Gummersbach aus regelmäßige Stützpunkttrainings, wo ich dann mittrainiert habe. Dann hat der VfL mich angefragt, ob ich im zweiten Jahr D-Jugend dahinwechseln möchte“, erinnert sich Jacob Broyer. Für sein Hobby ging damals schon viel Zeit drauf: „Meistens bin ich direkt von der Schule aus zum Training gefahren. Dann habe ich im Auto Mittag gegessen und auf der Rückbank meine Hausaufgaben gemacht“, erinnert er sich.
Wechsel zum THW Kiel
Nach zwei Jahren beim Traditionsklub aus dem Bergischen Land entschied Jacob Broyer sich dann zu einem Wechsel ins Handballleistungszentrum nach Ahlen. Von dort ging es nach nur einem Jahr weiter in den hohen Norden zum THW Kiel. Im Rahmen eines Handballcamps in Kiel kam der Kontakt zum Rekordmeister zustande.
„In dem Camp haben wir für eine Woche mit der C-Jugend vom THW Kiel mittrainiert. Als ich dann auf dem Weg nach Hause war, bekam ich schon einen Anruf, dass sie mich gerne dazunehmen würden. Der THW hat in dieser Zeit angefangen, die Jugendabteilung ordentlich auszubauen.“
So ging es 2019 für den damals 14-Jährigen nach Schleswig-Holstein in eine WG mit anderen Handballern. „Das hat von Anfang an gut gepasst, wir haben dort auf dem THW-Campus gewohnt.“ Besonders in der Anfangszeit hätten ihn seine Eltern häufig besucht, erzählt Jacob Broyer. „Mit 14 Jahren war es krass, so weit weg von zuhause zu sein. Da war ich schon froh, dass meine Eltern regelmäßig da waren.“
Vier Jahre beim THW Kiel
Vier Jahre lang trug der Ergster das Trikot der „Zebras“ - zwei Jahre in der B-Jugend und die letzten beiden Jugendjahre in der U19. Parallel dazu lief er für die zweite Mannschaft des THW in der Oberliga auf. „Mein Highlight waren auf jeden Fall die Halbfinalspiele um die Deutsche Meisterschaft in diesem Jahr“, erzählt er. Nach einem Sieg im Hinspiel mussten sich Broyer und sein Team allerdings im Rückspiel des Halbfinals den Rhein-Neckar-Löwen geschlagen geben.
Besonders geprägt hätten ihn in seiner THW-Zeit Trainer Andre Lohrbach und Nachwuchskoordinator Klaus-Dieter Petersen, Europameister von 2004. „Den beiden bin ich sehr dankbar, weil sie mich in meiner Entwicklung als Handballer am weitesten nach vorne gebracht haben.“
Nachdem er nun dem Jugendbereich entwachsen ist, geht es für Jacob Broyer zurück nach NRW. Der Linksaußen hat sich für die TSG Altenhagen-Heepen entschieden. „Ich habe ein paar Mal mit dem Trainer Niels Pfannenschmidt gesprochen. Danach war für mich klar, dass ich dort gute Voraussetzungen sehe, um meinen nächsten Schritt zu gehen“, sagt Broyer.
Der 18-Jährige ist in Bielefeld in eine WG gezogen - mit einem Mitbewohner, der nichts mit Handball zu tun hat. „Aber das finde ich auch gut, wenn ich zuhause mal abschalten kann“, sagt Jacob Broyer, der auch beruflich bereits konkrete Vorstellungen hat. Broyer studiert im zweiten Semester Sport- und Trainingswissenschaften. Anschließend soll noch ein Master in Sportpsychologie folgen.
Künftiger Drittliga-Spieler
Aber jetzt liegt der Fokus erstmal auf dem Start ins Mannschaftstraining - der junge Ergster ist voller Vorfreude: „Ich habe zwei Wochen Pause gemacht, aber danach wollte ich auch wieder loslegen. Ich freue mich sehr auf die neue Herausforderung“, sagt der künftige Drittliga-Spieler.

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