
© Manuela Schwerte
Bekanntes Gesicht des ASC 09 Dortmund läuft plötzlich für den ETuS/DJK Schwerte auf
Fußball-Bezirksliga
Eigentlich ist er fünf Mal die Woche beim Training des Oberligisten ASC 09 Dortmund. Plötzlich lief der 28-Jährige am Sonntag beim ETuS/DJK Schwerte auf.
Sein Kampfgewicht von früher hat er immer noch. Und als ihn dann vor einigen Wochen einige seiner Ex-Mitspieler von damals ansprachen, sagte er sofort zu. Ein ehemaliger Schwerter Fußballer stand gut zweieinhalb Jahre nach seinem Rücktritt für den ETuS/DJK Schwerte zum ersten Mal wieder auf dem Platz.
Die klare 1:5-Niederlage gegen Körne konnte allerdings auch Florian Bartel nicht verhindern. Gut möglich, dass im Laufe der Saison noch der ein oder andere Auftritt in der Bezirksliga hinzukommen könnte. An Bartel soll es auf alle Fälle nicht liegen.
Der Personalnotstand beim ETuS/DJK Schwerte ist seit Wochen nicht zu übersehen. „Als mich die Jungs angerufen haben, habe ich sofort zugesagt. Ich bin ja immer noch Mitglied, kann also auch spielen. Und ich habe viele Freunde im Verein“, erinnert sich Florian Bartel an die Vorgeschichte zu seinem Überraschungs-Comeback. Zumal sich der damals 26-Jährige mit folgenden Worten von Trainer André Haberschuss verabschiedet hatte: „Wenn mal Not am Mann ist...“

Florian Bartel (l.) lief überraschend für den ETuS auf. © Manuela Schwerte
Und genau dieser Fall ist am Wochenende eingetreten. Florian Bartel, mittlerweile Co-Trainer des Fußball-Oberligisten ASC Dortmund, war für die Dortmunder bereits am Samstag im Einsatz.
„Ich hatte also am Sonntag frei. Also passte das zeitlich für mich“, so der 28-Jährige, der in seiner aktiven Zeit für den VfL Schwerte, für den VfB Westhofen und die letzten sechs Jahre für ETuS/DJK Schwerte kickte.
Auf Anhieb stand Bartel für 90 Minuten auf dem Platz. „Ich persönlich bin mit meiner Leistung ganz zufrieden. Gegen den Ball fehlte manchmal noch etwas das richtige Timing, mit dem Ball war es besser. Mit meiner Fehlpassquote kann ich ganz zufrieden sein“, sagte Bartels über sich selbst. Als Außenverteidiger konnte er trotz der 1:5-Niederlage zahlreiche gute Aktionen im Spielaufbau für sich verbuchen.
Bartel wirkte ausgesprochen fit, auch wenn er für sich angibt, augenblicklich nur über „70 bis 75 Prozent seines physischen Leistungsvermögens“ zu verfügen. „Fußballspielen ist irgendwie auch wie Fahrradfahren, das verlernst du nicht“, sagte der ambitionierte Co-Trainer des ASC 09.
Dass Bartel über reichlich Talent verfügt, ist kein Geheimnis. Als er vor gut zwei Jahren im Alter von nur 26 Jahren seine aktive Laufbahn beendete, hätte er durchaus auch höherklassig spielen können. Stattdessen forcierte er seine Trainerlaufbahn, zunächst als Co-Trainer in Holzwickede, in diesem Jahr als Co-Trainer beim ASC 09.
Zum Training selbst kommt er nur einmal die Woche mit einigen Arbeitskollegen und Werksstudenten der TU Dortmund. Dazu steht er fünfmal die Woche an der Seitenlinie beim Training des Dortmunder Oberligisten.
Florian Bartel vom Klassenerhalt des ETuS/DJK vollkommen überzeugt
War der Auftritt gegen Körne nun eine einmalige Angelegenheit? Wahrscheinlich nicht, wie aus den Worten von Bartel zu hören ist. „Wenn es zeitlich mit dem ASC klappt und André Haberschuss mich braucht, helfe ich jederzeit gerne wieder aus.“
Weniger zufrieden als mit sich selbst ist Bartel allerdings mit der aktuellen Situation des ETuS/DJK, der nach dem 1:5 im Heimspiel gegen Körne wieder auf einem Abstiegsplatz steht. „Es ist natürlich schade, dass wir wieder unterm Strich stehen. Aber ich bin überzeugt, dass es in der Rückrunde besser läuft und wir den Klassenerhalt schaffen.“
Ein waschechter Dortmunder, Jahrgang 1957. Vor dem Journalismus lange Jahre Radprofi, danach fast 30 Jahre lang Redakteur bei Dortmunder Tageszeitungen, seit 2015 bei den Ruhr Nachrichten, natürlich im Sport.
