Platzverweis und gehaltener Elfmeter: Kellerkracher des SuS Olfen wird zu Spektakel

Fußball

Wenn der Vorletzte auf den Viertletzten trifft, wird dem Fußballerherz oft nicht unbedingt großes Spektakel geboten. Zwischen dem SuS Olfen und BW Huckarde war das aber anders.

Olfen

, 18.10.2020, 20:30 Uhr / Lesedauer: 2 min
Daniel Berger (l.) sorgte für ein Spektakel an der Hoddenstraße.

Daniel Berger (l.) sorgte für ein Spektakel an der Hoddenstraße. © Nico Ebmeier

Dass es an diesem Sonntagnachmittag im Steversportpark nicht unbedingt ein Fußball-Leckerbissen werden würde, war von Beginn an klar. Spektakel hatte der Keller-Kracher in der Bezirksliga zwischen dem SuS Olfen und BW Huckarde dennoch ordentlich zu bieten.

In so einer Stimmung hatte man SuS-Coach Jupp Ovelhey wohl noch nie und wenn überhaupt erst äußerst selten erlebt. „Ich bin richtig auf Krawall gebürstet“, beschrieb der Trainer seine Gefühlslage nach der Partie. Grund dafür war aber nicht etwa die Leistung des Schiedsrichters oder Ähnliches, sondern schlicht und ergreifend das Verhalten der eigenen Mannschaft bei Standardsituationen.

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„Wir machen eigentlich ein gutes Spiel und vermasseln es uns wegen drei richtig dummen Freistößen. Das nervt mich extrem“, erklärt Ovelhey. Denn tatsächlich - in einem schwachen Fußballspiel mit massig Fehlern auf beiden Seiten - spielten die Olfener stets gut mit und holten sogar einen Rückstand auf. Am Ende war es aber der dritte Freistoß in Folge, der zum späten K.O.-Schlag führte.

Standardschwäche bringt Jupp Ovelhey zum Kochen

Die SuSler gingen beim Kellerkracher gegen Huckarde dabei sogar früh in Front. Sebastian Rast ging mit dem Kopf genau so zum Ball, wie ein Huckarder Verteidiger mit dem Fuß. Rast wurde erwischte und der Schiedsrichter entschied auf Elfmeter. Mit Olfener Urgewalt ließ Darius Brüggemann dann auch überhaupt keine Zweifel am 1:0 (16.).

Doch dann nahm das Unglück seinen Lauf. „Ohne überhaupt einmal am Ball gewesen zu sein“, so Ovelhey, stand es schon 1:1. Ein Freistoß von links bekam Bryan Walter an die Brust und der Ball fand irgendwie den Weg ins Tor (17.).

Knappe 15 Minuten später war der SuS eigentlich wieder besser im Spiel und schlief erneut bei einem Freistoß von der linken Seite. Diesmal sprang die komplette Olfener Hintermannschaft unter dem Ball her, Hazar Akzösek sagte „Danke“ und netzte ein (32.).

In der zweiten Halbzeit waren die Dortmunder dann die deutlich bessere Mannschaft. Die Olfener, die ihr erstes Spiel nach der dreiwöchigen Corona-Zwangspause machten, liefen weitestgehend hinter her, kamen dann aber plötzlich doch zum Ausgleich. Fabian Konietzni wurde auf der linken Seite freigespielt, schaute für den Querpass in die Mitte, schoss aber in die kurze Ecke zum 2:2 (63.).

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Doch wenige Sekunden später war wieder Aufregung im Strafraum auf der anderen Seite. Völlig überhastet holte Okan Akti den BW-Spieler Hendrik Schürmann von den Beinen, doch den fälligen Strafstoß hielt Louis Reitemeier überragend im unteren linken Eck (65.).

Okan Akti vom SuS Olfen fliegt vom Platz

„Das war so der Moment, wo ich dachte, jetzt gewinnen wir das. Es war eigentlich alles auf unserer Seite und dann haben wir uns das Leben wieder selbst schwer gemacht“, kritisiert der SuS-Coach mit Blick auf den folgenden Platzverweis. Durch den Strafstoß schon verwarnt, ließ Akti trotzdem im Zentrum sein Bein stehen und fällte einen Gegenspieler. Olfen war von nun an nur noch zu zehnt. „Das ist dann vielleicht auch der jugendliche Leichtsinn, aber das darf ihm einfach nicht passieren“, lautet das Fazit des Trainers.

Denn in der Folge trafen die Dortmunder ein drittes Mal. Wieder ein Freistoß von der linken Seite - wieder sah die SuS-Verteidigung ganz schlecht aus - wieder traf Walter (78.). Und diesmal konnten sich die Olfener vom Rückstand nicht mehr erholen.

SuS Olfen: Reitemeier, Kleischmann (60. Kortenbusch), Maikötter, Brüggemann, Mählmann, Konietzni, Wennemann, Rast, Akti, Berger, Westrup