Reinhard Behlert war von Gangart der Gäste aus Drensteinfurt geschockt. © Weitzel
Fußball
Nach Horrorfoul: SC Capelle-Spieler schwebte mit vier gebrochenen Rippen in Lebensgefahr
Es ist fast unglaublich, dass ein Fußballspiel so dermaßen eskalieren kann, dass ein Spieler krankenhausreif gefoult wird. Aktuell wird der Capeller mit starken Schmerzmitteln behandelt.
Dass der SC Capelle am Ende mit 2:0 gegen die Zweitvertretung des SV Drensteinfurt gewann, wurde letztendlich zur Nebensache. Denn ein Spieler der Hausherren musste nach einem Foul mit vier gebrochenen Rippen und einer verletzten Lunge ins Krankenhaus geliefert werden.
„Auf so einen Fußball hab ich absolut keinen Bock“, sagt Reinhard Behlert, Trainer des Fußball-B-Ligisten. „Sie waren unwahrscheinlich aggressiv, die wollten uns lieber foulen als Tore schießen.“ Die Rede ist vom Gast aus Drensteinfurt, der schon im Hinspiel mit seiner Spielhärte negativ aufgefallen sei.
„Es war die gesamte erste Hälfte ein sehr ruppiges Spiel. Wir haben versucht, Drensteinfurt gar nicht an den Ball kommen zu lassen und uns von ihnen fernzuhalten. Bloß, das klappt eben nicht immer so perfekt“, erinnert sich Behlert an den Sonntagnachmittag.
Schon in der ersten Viertelstunde sah der Coach drei überharte Fouls, die mit einer Gelben oder gar dunkleren Karte bestraft hätten werden sollen, ehe es dann zum Horrorfoul gegen Munir Quinna kam: „Munir wollte den Ball eigentlich nur Abschirmen und auf einmal kam dieser Drensteinfurter angerauscht. Er wollte nichts anderes, als Munir verletzen“, erzählt der SC-Coach.
Munir Quinna ging auch sofort zu Boden, schnappte nach Luft und hob sofort die Arme gen Himmel. „Da wusste ich schon genau, dass etwas nicht stimmt. Er ist eigentlich ein Spieler, der niemals einfach so zu Boden gehen würde“, so Behlert. Sofort wurde der Notarztwagen alarmiert und Quinna wurde ins Krankenhaus gebracht.
Am Montagmorgen dann die erste Diagnose: Vier gebrochene Rippen und eine verletzte Lunge. „Das ist schon heftig. Der Arzt sagte, dass er Glück gehabt hat, dass er nicht direkt mit dem Rettungshelikopter hätte abgeholt werden müssen“, sagt der betroffen wirkende Capelle-Trainer.
Quinna wartet nun unter Einfluss von starken Schmerzmitteln auf der Intensivstation auf den weiteren Verlauf seiner Behandlung. „Er hofft, dass er nicht operiert werden muss. Die Verletzung könnte ihn noch nachträglich beeinflussen. Zum Beispiel könnte in seiner Lunge ein Loch sein“, erklärt der Trainer.
Kurios dabei - Schiedsrichter Burkhard Knuth gab für das Vergehen nicht mal die Rote Karte. „Der Schiri war zwar ein netter Mensch, er hat aber nie Fußball gespielt und konnte die Situation deshalb nur schlecht einschätzen“, kritisiert der Capeller und lobt im nächsten Satz sein eigenes Team: „Wir haben das den Umständen entsprechend richtig gut gemacht. Ich bin sehr stolz auf die Jungs.“
Wieso? „Wir haben das Spiel nicht eskalieren lassen und unser Ding runtergespielt.“ Der Gegner aus Drensteinfurt gab zwar zu, dass die Gangart aggressiv war, möchte aber von einer absichtlichen Verletzung nichts wissen. „Ich habe den Jungs zwar gesagt, dass wir voll reingehen wollen, aber verletzen wollten wir natürlich keinen. Dass es jetzt so ausgegangen ist, tut uns sehr leid“, erklärt Spielertrainer Dominik Heinsch.
Raphael Peter, der das Foul an Munir Quinna begangen hatte, habe wohl auch sofort nach Quinnas Nummer gefragt und wolle sich möglichst schnell auch persönlich beim Capeller entschuldigen.
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