
Tarik Acar (r.) im Duell mit Jonas Osterkemper. In dieser Szene setzt sich der Spieler des TSC Kamen im Nachhinein durch. © Kevin Michaelis
TSC Kamen deklassiert Westfalia Wethmar: „Das ist an Arroganz und Frechheit nicht zu überbieten“
Fußball
Damit war nun wirklich nicht zu rechnen. Das Bezirksligaduell zwischen Westfalia Wethmar und dem TSC Kamen gewannen die Gäste verdient und auch in der Höhe absolut gerechtfertigt.
Für den TSC Kamen ging es im Auswärtsspiel bei Westfalia Wethmar im Kampf um den Klassenerhalt um nahezu alles. Und genau so traten die Gäste auch auf. Wethmar hingegen erwischte bei der 1:5-Hemniederlage am Cappenberg See einen rabenschwarzen Tag.
Bezirksliga 8
Westfalia Wethmar - TSC Kamen 1:5 (1:1)
Dementsprechend bedient war Steven Koch, Trainer von Wethmar auch nach der Begegnung. Er sagte zu der Leistung seines Teams: „Ich habe es bereits nach zehn Minuten geahnt. Wir hatten keine Energie auf dem Platz. Die Arroganz, die manche an den Tag gelegt haben, ist eine absolute Frechheit und nicht zu überbieten. Dann bekommst du eben die Quittung dafür.“
Beide Mannschaften waren in der Anfangsphase des Spiels zunächst um Ordnung und Ballbesitz bemüht. Nach ein wenig Abtasten verfehlte der Schuss von Wethmar-Kapitän Patrick Schöpf nur knapp das TSC-Gehäuse. Infolgedessen verflachte die Partie. Aus dem Nichts war es TuS-Torjäger Nico Sonnen, der die Unordnung in der Kamener Hintermannschaft nutze und aus elf Meter nur ins leere Tor zum 1:0 einschieben musste (36.).
TSC Kamen dreht nach Rückstand mächtig auf
Danach wachten nun auch die Gäste auf und kamen fünf Minuten später zu ihrer ersten richtigen Großchance. Enes Yavuz legte aus zentraler Position vom Sechzehner für Furkan Cengiz ab, dessen Schuss klatsche jedoch nur an die Unterkante der Latte und von dort aus sprang der Ball zurück ins Spielfeld. Marceau Adamsky im Tor der Westfalia war bereits überwunden.

Furkan Cengiz lässt seinen Emotionen nach dem Sieg des TSC Kamen über Westfalia Wethmar freien lauf. © Kevin Michaelis
In der dritten Minute der Nachspielzeit des ersten Durchgangs machte es Cengiz dann aber besser: Nach einem Foulspiel an seinem Teamkollegen verwandelte er einen Freistoß aus circa 20 Metern im linken oberen Torwinkel zum verdienten 1:1 (45.+3). Kurz zuvor hatte Maurice Adamsky noch das 2:0 für die Hausherren auf dem Fuß. Sein Schuss verfehlte das Tor aber hauchdünn.
So furios die erste Halbzeit endete, so begann dann auch der zweite Durchgang. Nachdem Lukas Nagel einen Pass von Kamen-Kicker Cengiz unterlief, trickste Yavuz Adamsky im Tor von Wethmar gekonnt aus und schob zum 1:2 ein (46.). Nur drei Minuten später wurde Cenigz im Strafraum unsanft zu Fall gebracht, der Pfiff des Unparteiischen blieb trotz lautstarker Proteste aber aus.
Westfalia Wethmar kommt nicht ins Spiel
Und Kamen machte offensiv weiter: So markierte der TSC nach einem Ballverlust von Nagel im Eins-gegen-eins-Duell mit Cengiz das viel umjubelte 1:3 (55.). Wethmar wurde erst in der 65. Minute wieder gefährlich. Der Treffer von Marcel Mark - der für Nagel eingewechselt wurde – zum 2:3, wurde aufgrund einer Abseitsposition aber sofort zurückgenommen.
Danach stellte Wethmar seine Offensivbemühungen nahezu komplett ein. Anders die Kamener. So war es Ahmet Acar, der nach einer Flanke von Cengiz zur 1:4-Vorentscheidung traf (86.). Sein Schuss wurde von Marceau Adamsky zunächst geblockt, als Bogenlampe fand der Ball trotzdem seinen Weg ins Tor.
In der zweiten Minute der Nachspielzeit erzielte TSC-Spieler Gökhan Karatas, der erst 180 Sekunden zuvor in die Partie gekommen war, per Direktabnahme nach einem Freistoß dann auch noch das 5:1. Die Westfalia leistete bei dem Gegentreffer keinerlei Widerstand mehr.
Nail Kocapinar war nach dem Spiel überglücklich und sagte: „Ich bin einfach Stolz auf meine Jungs. Wir haben schwere Wochen hinter uns. Heute war endlich das Glück auf unserer Seite. Die Hoffnung stirbt zuletzt, wir werden bis zum Schluss um den Klassenerhalt kämpfen.“
TWW: Marceau Adamsky - Jankort, Schöpf, Wehner (Raphale Mark/68.), Markowski, Nagel (Marcel Mark/62.), Maurice Adamsky (Osterkemper/56.), Sonnen, Jansen, Osterholz (Fischer/77.), Voß
TSC: Düzgün - Morsel, Kaya, Cengiz, Uysal (Karatas/89.), Ahmet Acar, Akar, Kodaman, Tarik Acar, Yavuz (Genc/90.+2), Gür
Tore: 1:0 Sonnen (36.), 1:1 Cengiz (45.+3), 1:2 Yavuz (46.), 1:3 Cengiz (55.), 1:4 Ahmet Acar (86.), 1:5 Karatas (90.+2)
Gebürtig aus Unna, wohnhaft in Münster. Seit Juni 2021 bei Lensing Media. Leidenschaftlicher Fußballer und Triathlet. Immer auf der Suche nach erzählenswerten Sportgeschichten.
