Kurz nach der Meldung, dass Marco Fischer im Sommer die erste Mannschaft des BV Lünen abgeben muss, wurde bekannt, dass sein Nachfolger bereits feststeht. Stefan Urban wird die Geister in der kommenden Saison trainieren. Damit kehrt er nach knapp zwei Jahren in den Lüner Fußball zurück.
Zuletzt stand er hier für Preußen Lünen an der Seitenlinie, davor für den TuS Niederaden. Immer mit dabei: Kevin Rehkopp. Und auch beim BV Lünen werden er und der momentane Co-Trainer des TuS Niederaden zusammenarbeiten. Wobei Rehkopp hier nicht sein Co-Trainer sein soll: „Wir sind ein Trainerteam, ich sehe die Verantwortung 55 zu 45 verteilt, weil irgendeiner muss ja im DFBnet drin stehen zum Beispiel“, so Urban. Entscheidungen würden sie gemeinsam treffen. „Er ist nicht nur da, um Hütchen aufzustellen.“
Es sei vorher klar gewesen, dass die beiden Trainer wieder gemeinsam arbeiten wollen. „Ich fühle mich gut mit ihm an meiner Seite, das passt einfach, das war schon immer so. Die Chemie stimmt.“ Als also die Anfrage vom BV Lünen kam, hätten die beiden sich direkt zur Zusammenarbeit entschieden.
Eigentlich war das schon im Sommer geplant, aber Stefan Urban entschied sich, die Frauenmannschaft des Königsborner SV zu übernehmen. Dort war im Mai kurzfristig der Trainer abgesprungen. Da seine eigene Tochter in der Mannschaft spielt, hat er die Verantwortung übernommen. Es sei aber von vornherein klar gewesen, dass dies nur auf ein Jahr beschränkt sei. Dann kam das Angebot vom BV Lünen. Es sei nicht das einzige gewesen, dennoch sagte er dort zu. Obwohl er eigentlich keinen Bezug zum Verein hat.

Stefan Urban und der Sportliche Leiter des BVL, Patrick Osmolski, kennen sich nur vom Sehen auf dem Fußballplatz. Persönlichen Kontakt habe es nie gegeben. Bis Osmolski sich bei ihm meldete, um ihn als Trainer zu verpflichten. Urban hörte sich dies an – und schlug die anderen Angebote aus. Überzeugt hätte ihn zum einen das Engagement von Osmolski und BVL-Geschäftsführer Florian Dellbrügge. Außerdem: „Es ist ein Vereinsleben vor Ort.“
Dennoch hätten auch Urban und Rehkopp zu dem Zeitpunkt kritisch hinterfragt, wieso es überhaupt einen Trainerwechsel geben soll. Inzwischen haben Osmolski und Dellbrügge die Trennung von Fischer vorgezogen. Urban weiß um die Turbulenzen, sagt dazu aber nur: „Das sollen die intern klären.“
Er und Rehkopp wollen sich erstmal im Hintergrund halten und sich nicht in die aktuelle Arbeit einmischen: „Da müssen wir dann Rücksicht nehmen.“ Deshalb wollen die beiden auch nicht bei jeder Trainingseinheit aufkreuzen. Mit zwei, drei Spielern hätten sie allerdings bereits gesprochen. Mit weiteren sollen nun Gespräche folgen, Stefan Urban habe eine Kaderliste bekommen, um mit jedem Spieler Einzelgespräche führen zu können.
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