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Spielbetrieb bei den Junioren wird teilweise unterbrochen: „Die Enttäuschung ist groß“
Fußball
Aufgrund der aktuellen Corona-Lage hat der Verband den Fußball-Spielbetrieb im Juniorenbereich teilweise eingestellt. Für die Vereine könnte das in Zukunft erhebliche Folgen haben.
Landesweit gilt seit Mittwoch (24. November) die 2G-Regel – auch im Freizeitbereich. Während der Spielbetrieb bei den Seniorenfußballern allerdings vorerst weiterlaufen kann, hat der Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen (FLVW) die Saison im Jugendbereich für bestimmte Altersgruppe unterbrochen. Eine Entscheidung, die Konsequenzen haben könnte.
Wenige Wochen vor der planmäßigen Winterpause spitzt sich beim Amateursport sowohl im Senioren- als auch im Juniorenbereich die Situation zu. Die Corona-Fallzahlen steigen, die Maßnahmen werden verschärft und die Sorge vor einer möglichen Saisonunterbrechung wächst.
Große Enttäuschung bei den Jugendspielern
Für die A- und B-Jugenden im Fußball ist diese Unterbrechung bereits Gewissheit. Laut FLVW sei für die Entscheidung, den Spielbetrieb mit sofortiger Wirkung bis zum Ende des Jahres auszusetzen, die zu niedrige Impfquote in den betroffenen Jahrgängen ausschlaggebend. In den unteren Altersklassen seien hingegen viele Kinder, die derzeit noch regelmäßig in der Schule getestet werden und demnach offiziell mit Geimpften gleichgestellt werden.

Für Benedikt Kuhne, Sportlicher Leiter von BW Alstedde, ist die Entscheidung des Verbandes vollkommen nachvollziehbar. © Sebastian Reith
„Für uns kam diese Entscheidung ehrlicherweise nicht mehr allzu überraschend. Wir können das nachvollziehen und es ist auch richtig, denn derzeit zählt nur die Gesundheit“, betont Daniel Nowak, stellvertretender Jugendleiter bei Westfalia Wethmar.
Natürlich seien die Spieler sehr enttäuscht, dennoch hätten auch die Mannschaften Verständnis für das Vorgehen. Fernab vom ausgesetzten Spielbetrieb werde die Westfalia allerdings weiterhin am Training festhalten. „Wir möchten hier auch ein Zeichen setzen. Außerdem sind wir es den Jungs nach der letzten langen Pause auch schuldig, dass wir den Spielern, für die es möglich ist, auch jetzt noch das Training ermöglichen“, so Nowak.
Verständnis für die Spielunterbrechung hat man auch bei BW Alstedde: „Ich kann den Schritt auf jeden Fall nachvollziehen. Das geht schon in Ordnung, auch wenn es aus sportlicher Sicht gerade besonders bitter ist“, erklärt Benedikt Kuhne, Sportlicher Leiter bei BWA.
Sorge davor, dass der Nachwuchs die Lust am Fußball verliert
Denn derzeit steht die A-Jugend der Alstedder ungeschlagen auf Tabellenplatz eins der A-Liga, gewann zuletzt das Spitzenspiel bei Verfolger ASC 09 Dortmund mit 1:0 und darf sich berechtigte Hoffnungen auf den Aufstieg machen. „Wir hoffen deshalb natürlich darauf, dass die Saison bald wieder fortgesetzt wird, weil die Aufstiegschancen in dieser Saison schon groß sind. Im Moment haben aber sicherlich andere Sachen Vorrang“, so Kuhne.
Auch beim Lüner SV kann man die Entscheidung des FLVW nachvollziehen, befürchtet zugleich aber ernsthafte Folgen. „Die Spielerinnen und Spieler sind traurig, klar. Nach der letzten Zwangspause musste man aber schon viel Akquise betreiben und auch jetzt werden wir viele Gespräche führen müssen, um zu verhindern, dass der eine oder andere die Lust am Fußball verliert“, erklärt LSV-Jugendleiter Sebastian Burmann.
Vor einiger Zeit aus dem Osnabrücker Land nach Dortmund gezogen und seit 2019 bei Lensing Media. Für die Ruhr Nachrichten anfangs in Dortmund unterwegs und jetzt in der Sportredaktion Lünen tätig – mit dem Fußball als große Leidenschaft.
