In Sachsen wurden bereits Amateursport-Ligen unterbrochen. Kommt dieses Szenario auch auf die Lüner Sportvereine zu?

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Kommt mit der 2G-Regel die Spielunterbrechung? Fußballvereine haben zum Szenario eine klare Meinung

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In Sachsen haben zwei Sportverbände die Reißleine gezogen und die Ligen unterbrochen. Ob das Szenario in NRW kommen wird, steht noch nicht fest. Die Lüner Fußballklubs machen sich darüber aber Gedanken.

Lünen

, 18.11.2021, 05:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Kommt nun die 2G-Regel im Sport? Diese Frage beschäftigt auch die Amateurvereine nach der Ankündigung von NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst am Dienstag (16. November) im großen Rahmen. In Sachsen greifen bereits neue Bestimmungen, die nur noch geimpften und genesenen Sportlern Zugang zum Training sowie dem Ligabetrieb gewähren.

In Chemnitz und dem Landkreis Bautzen wurde sogar seit der vergangenen Woche die Amateurfußball-Spielzeit unterbrochen, genauso wie die Handball-Spielzeit in ganz Sachsen. Auch die Lüner Fußballklubs, für die meist nur noch vier Ligaspiele anstehen, machen sich über ein solches Szenario ihre Gedanken.

Unterbrechung möglich, Abbruch keine Option

Hüseyin Tekin, Vorsitzender der SG Gahmen, könne sich eine kurzzeitige Unterbrechung des Ligabetriebs durchaus auch für Nordrhein-Westfalen vorstellen. „Da hätte ich nichts gegen. Denn das gibt einfach allen die Chance, sich bis zum Start der Rückrunde zu impfen. Und im Februar geht es dann weiter“, erklärt er.

Auch für Wolfgang Rinke, Vorsitzender des BV Lünen, und Martin Wanata, Geschäftsführer des VfB Lünen, steht im Raum, dass die Saison möglicherweise unterbrochen werden könnte. Mit einem Abbruch so wie in der Saison 19/20 rechnen die beiden Verantwortlichen aber nicht. „Da wird keiner dran denken“, schätzt Rinke. Und das wolle der Verband auch nicht, fügt Wanata hinzu.

Spiele aus der Hinrunde zum Rückrundenstart nachholen

Peter Marx, Vorsitzender des Lüner SV, hingegen wäre „ein bisschen sauer“, wenn es vor der Winterpause noch zu einem Stopp in der Liga kommen würde. „Wir haben ja jetzt wirklich alles getan und unsere erste Mannschaft ist auch geimpft. Eine Unterbrechung könnten wir deswegen nicht nachvollziehen. Das wäre unbegründet.“

Falls es nun doch dazu kommt, dass die kommenden Spiele in der Hinrunde nicht mehr stattfinden, müssten diese theoretisch zum Beginn der Rückrunde, die im Februar 2022 starten soll, nachgeholt werden. Martin Wanata und Stephan Polplatz, Vorsitzender von Westfalia Wethmar, schlagen hier als Umsetzungsidee etwa eine Englische Woche vor. „Da könnte man, was das Ende der eigentlichen Saison 21/22 angeht, auch eine gewisse Flexibilität behalten“, so Polplatz. Und je länger es abends wieder hell ist, desto einfacher seien auch eingeschobene Wochenspiele.

Unklare Corona-Bestimmungen geben Raum für Ideen

Neben der Unterbrechung gibt es für den Vorsitzenden der SG Gahmen noch ein anderes Szenario, das er im Moment für umsetzbarer hält. „Man könnte bei den letzten Spielen in diesem Jahr die 3G-Regelung durchführen und das dann auch tatsächlich kontrollieren. Und wenn die Rückrunde startet, dürfen Spieler nur noch mit 2G auf den Platz.“ Wer dann noch ungeimpft sei, müsse eben auf die Partie verzichten, so Hüseyin Tekin.

Denn falls die 2G-Regel im Breitensport kommt und sich ungeimpfte Spieler nun doch für die Coronaschutzimpfung entscheiden, haben sie nicht von heute auf morgen den kompletten Impfschutz. „Zwischen den beiden Impfungen liegen ja auch noch mal vier bis fünf Wochen“, erklärt Tekin. Dann wäre aber die Hinrunde fast schon zu Ende. Für die SG Gahmen steht beispielsweise das letzte Spiel am 19. Dezember auf dem Plan.

Da jedoch vom NRW-Ministerpräsidenten am Dienstag der klare Entschluss vorgestellt wurde, im Bundesland flächendeckend 2G-Kontrollen einzuführen, könnte sich die Idee von Tekin schwierig gestalten. Wie jedoch genau die Regelungen für den Breitensport aussehen, steht derzeit noch nicht fest, sodass es dort möglicherweise einiges an Spielraum gibt.