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„2G im Sport wäre zu extrem“ - Vorstandsmitglied des Kreissportbundes hat anderen Vorschlag
Coronavirus
Es ist das bestimmende Thema der vergangenen Tage: die mögliche Einführung einer 2G-Regel für den Freizeit- und damit auch Sportbereich. Ein Vorstandsmitglied des KSB Unna hält das für zu extrem.
Was passiert mit dem Sport? Dürfen bald nur noch Menschen, die die 2G erfüllen, zusammen Sport treiben? Also Menschen, die sich bereits vollständig gegen das Coronavirus haben impfen lassen beziehungsweise davon genesen sind? Die Thematik wird unter anderem am Donnerstag (18. November) in der Ministerpräsidentenkonferenz diskutiert werden. Ein Vorstandsmitglied des Kreissportbundes Unna (KSB) hält eine Einführung der 2G-Regel im Sportbereich allerdings für zu extrem - zumindest zum aktuellen Zeitpunkt.
Noch sei es ziemlich ruhig beim KSB, der Dachorganisation der Sportvereine im Kreis Unna. Das sagt Geschäftsführer Matthias Hartmann: „Ich habe bisher noch keine Anrufe von Vereinen erhalten, die sich wegen der aktuellen Lage bei uns erkundigen wollten.“

Matthias Hartmann vom KSB Unna hat sich zur 2G-Thematik geäußert. © KreisSportBund Unna e.V.
KSB-Vorstandsmitglied: Sport-Shutdown darf sich nicht wiederholen
Der KSB begrüße laut Hartmann die Aussagen des Landessportbundes NRW (LSB), in dem der KSV als ordentliche Mitgliedsorganisation eingegliedert ist, dass der Sport trotz der steigenden Coronazahlen nicht abgebrochen werden soll. „Der Ausfall des Sports im vergangenen Jahr bis Mitte dieses Jahres war extrem bitter für die Vereine - aber vor allem für die Kinder und Jugendlichen. Das darf nicht erneut passieren“, mahnt Hartmann.
Um zu verhindern, dass sich der Sport-Shutdown wiederholt, fordert auch Hartmann schärfere Kontrollen an den Sportplätzen. Denn auch für ihn sei die aktuelle Handhabe viel zu unsicher: „Zurzeit gibt es noch nicht einmal 3G auf den Sportplätzen. Es muss gründlicher kontrolliert werden.“ Bei Kindern und Jugendlichen sei das zwar schwierig, „doch im Erwachsenenbereich muss etwas passieren“, ist sich Hartmann sicher.
Matthias Hartmann wünscht sich schrittweisen Übergang
Eine sofortige Einführung der 2G-Regel käme für Hartmann allerdings zu früh. Der Schritt von „keine Einschränkungen“ zu „2G“ wäre „zu extrem“, so Hartmann: „Das ist zumindest meine persönliche Meinung. Ich wäre dafür, dass für den Sport zunächst eine 3G-Regel eingeführt werden sollte - vor allem, da die Bürgertests inzwischen wieder kostenfrei sind.“
Bei intensiven Kontaktsportarten sei es laut Hartmann „vielleicht irgendwann angebracht, zu 2G überzugehen, womöglich sogar zu 2G+“ - Geimpfte und Genesene müssten dann zusätzlich noch einen negativen Corona-Test aufweisen. Wie auch der LSB muss auch der KSB jetzt weitere Entscheidungen des Landes NRW abwarten. Nicht nur beim KSB wird man daher gebannt auf die Beschlüsse der Ministerpräsidentenkonferenz am Donnerstag blicken.
Jahrgang 1992. Geboren und aufgewachsen in Unna. Kennt den Kreis Unna wie seine Westentasche, hat in seinem Leben aber noch nie eine Weste getragen. Wollte schon als Kind Sportreporter werden und schreibt seit 2019 für Lensing Media über lokale Themen - auch über die Kreisgrenzen hinaus.
