Sascha Ambacher wird Sportlicher Leiter beim Lüner SV: „Die Oberliga ist unser Anspruch“

Herr Ambacher, Sie sind im Sommer als erfahrener Akteur zum Lüner SV gekommen, der vor allem die jungen Spieler leiten sollte. Jetzt übernehmen Sie kurzerhand das Amt des Sportlichen Leiters. Wie kommt das?

Ich hatte im Sommer einen sportlichen Fokus, habe mich fit gemacht und wollte mich nochmal auf diesem Niveau ausprobieren. Ich habe dann aber relativ schnell gemerkt, dass der Körper das nicht mehr mitmacht und ich viel mit Verletzungen zu kämpfen habe. Nachdem bei Marcel dann klar war, dass er aus privaten Gründen nicht mehr länger im Amt bleiben kann, ist der Klub auf mich zugekommen und hat gefragt, ob ich mir die Sportliche Leitung vorstellen kann.

Sie hatten im Sommer bereits durchblicken lassen, dass Sie sich in Zukunft mal eine Tätigkeit abseits des Platzes vorstellen können. Jetzt kommt dieser Schritt früher als erwartet. Wie gehen Sie die neue Aufgabe an?

Ich möchte dem Verein auf jeden Fall zur Seite stehen und musste daher auch nicht lange überlegen. Sicherlich hat auch meine gute Verbindung zu Aki (Trainer Axel Schmeing, Anm. d. Red.) dabei einen Einfluss gehabt. Es ist für mich letztlich aber natürlich eine ganz neue Rolle mit völlig neuen Themen. Ich glaube aber, dass ich ein ganz gutes Netzwerk habe und freue mich jetzt einfach auf die neue Herausforderung.

In den letzten Wochen und Monaten haben Sie noch im Training mit den Spielern auf dem Platz gestanden, nun werden Sie deren Sportlicher Leiter. Könnte das nicht kompliziert werden?

Im Gegenteil: Ich denke, dass das gar kein Problem wird. Ich habe die Jungs in der letzten Zeit gut kennengelernt und von daher ist diese Nähe vielleicht sogar eher hilfreich.

Sie haben es angesprochen – es ist eine gänzlich neue Aufgabe für Sie. Wie wird der Übergang zwischen Ihnen und Marcel Piaszyk organisiert?

Bis zum Ende des Jahres arbeiten wir jetzt ganz eng zusammen. Es gibt Themen, in denen ist Marcel einfach tiefer drin als ich, und deshalb versuchen wir, einen möglichst fließenden Übergang hinzubekommen, sodass ich die Aufgaben dann ab Januar vollständig übernehmen kann. Es stehen auf jeden Fall jetzt im Dezember auch schon einige Personalgespräche auf dem Programm.

Der LSV hat zuletzt etwas den Anschluss an die vorderen Ränge verpasst. Als neuer Sportlicher Leiter – was sind Ihre Ziele in den kommenden Monaten und Jahren?

Der Verein hat in der letzten Zeit die Strukturen zwischen Mannschaft, Trainerstab und Vorstand schon deutlich optimiert. Diese Entwicklung möchte ich gerne fortsetzen. Rein sportlich ist es so, dass wir in der Rückrunde natürlich versuchen wollen, in der Tabelle oben dabei zu bleiben. Spätestens in der nächsten Saison wollen wir uns dort etablieren, denn das Team ist schon für deutlich höhere Aufgaben vorgesehen. Auf Dauer ist unser Anspruch dann sicherlich die Oberliga und dafür gilt es, einen schlagkräftigen Kader zusammenzustellen.

Zum Abschluss noch eine persönliche Frage: Aus dem Spieler Ambacher wird jetzt der Sportliche Leiter Ambacher. Hängen Sie denn mit diesem Schritt die eigenen Fußballschuhe endgültig an den Nagel?

Ich spiele quasi seit der Pampers-Liga Fußball und werde deshalb auch jetzt nicht ganz abschließen. Ich werde zwar sicherlich nicht mehr auf diesem Niveau spielen, aber ich sehe mich schon noch auf den Platz zurückkehren. Das wird dann aber vermutlich irgendwie bei der Altenherren sein.