
© Timo Janisch
Ein „Dino“ für den Lüner SV – Routinier soll der neue Edel-Joker werden
Fußball-Westfalenliga
Die Kaderplanungen beim Lüner SV sind weit fortgeschritten. Ein Transfer fällt aber besonders auf und zwar nicht nur aufgrund des Alters, sondern vor allem auch wegen seiner Rolle innerhalb des Teams.
Jung, schnell, technisch stark und hochveranlagt – so könnte man das Anforderungsprofil des Lüner SV an seine Sommertransfers in Kürze zusammenfassen. Doch ein Transfer sticht zumindest altersmäßig beim Fußball-Westfalenligisten deutlich heraus. Hinter der Verpflichtung des Routiniers steckt aber auch eine ordentliche Portion Kalkül.
Ambacher ist mit 34 Jahren ältester Spieler im Kader
Eigentlich wäre Sascha Ambacher im Sommer in sein zweites Jahr bei der Alten Herren von RW Barop gegangen. Eigentlich. Neu-LSV-Trainer Axel Schmeing, mit dem Ambacher eng befreundet ist, macht dieser Planung allerdings einen Strich durch die Rechnung.
„Ich habe anfangs mit Axel in einer kleinen Runde darüber philosophiert, vielleicht nochmal richtig mit dem Fußball anzufangen. Da haben wir aber nur herumgesponnen. Irgendwann ist es dann aber ernst geworden“, sagt Sascha Ambacher. So ernst, dass der 34-Jährige fortan für den Lüner SV auf dem Platz stehen wird.
Mit seinen 34 Jahren ist Ambacher der älteste Spieler im LSV-Kader. Dieser Rolle sei er sich bewusst, weshalb auch die Vorstellung beim Westfalenligisten dementsprechend ausgefallen sei: „Ich habe dem Team gesagt, dass ich wohl der Dino in der Mannschaft sein werde. Aber meine Aufgabe wird eben genau darin bestehen, die Erfahrungen, die ich vielleicht aufgrund des Alters schon gesammelt habe, an die jungen Spieler weiterzugeben.“

Sascha Ambacher war von 2015 bis 2016 auch für den ASC 09 Dortmund am Ball. © Dan Laryea
Der Stürmer, der während seiner Laufbahn unter anderem für den SV Brackel, den ASC 09 Dortmund und den Kirchhörder SC auflief, ist sich seiner besonderen Position allerdings durchaus bewusst. „Mir ist klar, dass ich nicht ständig 90 Minuten spielen werde. Das sind auch gar nicht meine Ambitionen“, erklärt der 34-Jährige und ergänzt: „Es ist auch mit dem Trainerteam klar abgesprochen, dass ich eher dann auch mal als Joker von der Bank komme und vielleicht im entscheidenden Moment dann vorne mal den Kopf reinhalte.“
Sascha Ambacher könnte sich Trainerlaufbahn vorstellen
Dennoch gehe er seine neue Aufgabe beim Westfalenligisten auch mit ordentlich Ehrgeiz an. So sei die Lust am Fußball nie verloren gegangen. Zudem habe es auch Anfragen anderer Vereine gegeben, denen er jedoch allesamt eine Absage erteilt habe. Aus gutem Grund: „Aki (Axel Schmeing, Anm. d. Red.) und ich sind wirklich gute Freunde und da war er natürlich noch einmal ein wichtiger Faktor. Als er dann erzählte, dass ihm beim Holzwickeder SC ein Backup für den Sturm gefehlt habe und er das beim LSV gerne ändern möchte, war ich natürlich sofort dabei.“
Doch der Stürmer soll in kniffligen Spielen nicht nur fußballerische Impulse von der Bank liefern, sondern das Trainerteam auch abseits des Platzes unterstützen. „Es gab schon öfter mal die Idee, später auch als Trainer tätig zu werden“, betont Ambacher. Deshalb werde er die Konstellation beim Lüner SV jetzt erst einmal auf sich zukommen lassen. Eine Trainertätigkeit nach Abschluss der aktiven Fußballkarriere scheint für den 34-Jährige aber durchaus realistisch.
Vor einiger Zeit aus dem Osnabrücker Land nach Dortmund gezogen und seit 2019 bei Lensing Media. Für die Ruhr Nachrichten anfangs in Dortmund unterwegs und jetzt in der Sportredaktion Lünen tätig – mit dem Fußball als große Leidenschaft.
